Essen und Trinken

Autor: Karin Kerber

Fruchtige Exoten

Was Sie über Einkauf, Lagerung und Zubereitung von Ananas, Banane & Co. wissen sollten.

© istockfoto.com / olindana

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Banane

Auf der Beliebtheitsskala der Verbraucher in Deutschland und Österreich steht die Banane nach dem Apfel an zweiter Stelle. Supermärkte bieten die Früchte, die in Ländern wie Costa Rica, Ecuador und Kolumbien angebaut werden, das ganze Jahr an. Grün geerntet entwickeln sie erst in Reifekammern hierzulande ihre gelbe Farbe und das süße Aroma. Mit rund 20 Prozent Kohlenhydraten versorgen uns Bananen rasch mit Energie. Ihr Zuckergehalt regt zudem die Bildung des Glückshormons Serotonin im Gehirn an. Darüber hinaus sind die Früchte reich an Kalium – unentbehrlich für ein gesundes Herz – und nervenstärkenden B-Vitaminen. Sie enthalten außerdem reichlich Magnesium, das unter anderem für die Muskelfunktion wichtig ist, und Betacarotin, das zellschützend wirkt. Besonders zuckerreich und leicht verdaulich sind voll- oder überreife Früchte. Sie erkennen sie an braunen Flecken auf der Schale.

Zitrusfrüchte

Von Herbst bis Frühjahr sind Zitrusfrüchte aus den Mittelmeerländern preiswert erhältlich. Ob süße Mandarinen, säurereiche Orangen, Grapefruits mit reichlich Bitterstoffen: Sie alle stärken mit viel Vitamin C das Immunsystem und liefern zellschützende Pflanzenstoffe. Chronisch Kranke allerdings sollten beim Verzehr von Grapefruits Vorsicht walten lassen. „Diese Früchte enthalten Stoffe, welche die Wirksamkeit zahlreicher Medikamente beeinflussen können, wie beispielsweise die von Cholesterinsenkern“, erklärt Daniela Krehl, Fachberaterin für Ernährung und Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Beachten Sie unbedingt entsprechende Hinweise auf dem Beipackzettel.“ Anders als Bananen reifen Zitrusfrüchte nicht nach. Unreif sind sie sauer und haben wenig Saft, überreif schmecken sie schal, das Fruchtfleisch wird weich oder trocken und verfärbt sich. Äußerlich erkennbar ist die Reife allerdings nicht, auch grünliche Orangen beispielsweise können köstlich sein. Es bleibt Ihnen nur, Ihrem Händler zu vertrauen.
Möchten Sie neben dem Fruchtfleisch auch die Schalen mit den aromatischen ätherischen Ölen verwenden, sollten Sie zu Ware aus kontrolliert biologischem Anbau greifen. Sie darf nicht mit Wachs und Konservierungsstoffen behandelt sein.

Ananas

Ananas, die in Südamerika, Afrika und Asien wachsen, müssen an der Staude ausreifen, soll ihr Fruchtfleisch saftig sein und ausgewogen süßsäuerlich schmecken. Das ist heikel, denn von der Voll- zur Überreife ist es nur ein kurzer Schritt. Überreife Exemplare schmecken vergoren und verderben sehr rasch. Expertin Daniela Krehl empfiehlt deshalb, die Frucht genau unter die Lupe zu nehmen. „Duftet die Ananas typisch fruchtig und ist ihr Schopf frisch grün, stehen die Chancen gut, dass Sie ein reifes, aromatisches Exemplar in Händen halten“, sagt sie. „Die grüne, gelbe oder rötliche Schale sollte keine weichen oder verfärbten Stellen aufweisen.“ Zum Verzehr schneiden Sie die Ananas in Scheiben und entfernen Schale und Strunk. Neben Vitaminen und Mineralstoffen enthalten die Früchte auch Bromelin, ein Enzym, das Eiweiß spaltet und die Verdauung fördert. Dieser Stoff lässt Milchprodukte bitter schmecken und verhindert, dass Gelatine fest wird. Möchten Sie Ananas in dieser Kombination verwenden, müssen Sie sie kurz erhitzen, um das Enzym zu inaktivieren.



Kiwi

Mitte der 1960er-Jahre hat sich die Kiwi aus Neuseeland ihren Platz in unseren Supermärkten erobert. Heute kommen die Früchte, die vom Herbst bis Frühjahr angeboten werden, überwiegend aus Italien. Wie Bananen reifen Kiwis nach. Sie werden also noch hart gepflückt und erlangen erst während einer Kühllagerung Genussreife. In diesem Zustand geben sie auf leichten Fingerdruck nach und das feinsäuerliche Fruchtfleisch, das geschmacklich an Stachelbeeren erinnert, lässt sich nach dem Halbieren leicht aus der Schale löffeln. „Sowohl die grün- als auch die gelbfleischigen Sorten stecken randvoll mit Vitamin C“, erklärt Daniela Krehl. „Schon eine Frucht kann die empfohlene Tagesmenge decken.“ Wie Ananas enthalten Kiwis ein eiweißspaltendes Enzym. Bei Verwendung mit Gelatine oder Milchprodukten ist auch hier kurzes Erhitzen nötig.

Mango

Sie lieben aromatische Mangos? Dann ist der Winter Ihre Saison. Denn in der bei uns kalten Jahreszeit ist das Angebot aus tropischen Ländern wie Brasilien, aber auch aus Israel und Spanien besonders groß. Eine reife Frucht erkennen Sie daran, dass sie auf leichten Fingerdruck nachgibt und intensiv duftet. Die Farbe der Schale kann von Grün über Gelb bis hin zu Rot reichen. Mit den Inhaltsstoffen Betacarotin, Vitamin C und Vitamin E bieten Mangos viel zellschützende Antioxidantien. „Zum Verzehr schneiden Sie am besten die ungeschälte Frucht rechts und links auf den flachen Seiten dicht am Stein entlang ab“, rät Expertin Krehl. „Dann schneiden Sie das Fleisch bis zur Schale gitterartig ein und wölben die Schale nach außen. So lassen sich die Fruchtstücke leicht ablösen.“

Granatapfel

Etwa von September bis Dezember ist in den Mittelmeerländern Erntezeit für Granatäpfel. Dann sind die Früchte in nahezu jedem Supermarkt preiswert erhältlich. Granatäpfel sollten reif geerntet werden. Da man den Früchten die Reife nicht ansieht, müssen Sie sich auch beim Granatapfel auf die Erzeuger verlassen. Achten Sie beim Einkauf aber darauf, dass die Schale unbeschädigt und frei von Verfärbungen ist.

Schwere – nicht unbedingt große – Früchte versprechen einen üppigen und saftigen Inhalt, leichte Exemplare haben oft einen größeren Schalenanteil. Verzehrt werden nur die Kerne mit der saftigen, süßsäuerlichen roten Hülle. Sie liefern immunstärkende Gerb- und Farbstoffe und bereichern beispielsweise Salate. „Schneiden Sie zum Auseinanderbrechen der Frucht am Kelch eine Scheibe ab und die Schale zum Stiel hin mehrmals ein“, empfiehlt Ernährungsexpertin Krehl. „Entfernen Sie beim Auslösen der Kerne auch die weißen Trennhäute.“ Wer nur den Saft benötigt, presst den Granatapfel wie eine Orange aus.

Einkauf & Lagerung von Südfrüchten

Während Sie beim Kauf nicht nachreifender Ananas, Zitrusfrüchte und Granatäpfel auf reife Früchte achten sollten, dürfen Bananen, Kiwis und Mangos etwas unreif sein. Durch dafür Ernährung und Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Kiwis und Granatäpfel hingegen dürfen in den Kühlschrank. Dort halten sie sich ein bis zwei Wochen.“ Überreife Früchte eignen sich noch zum Pürieren, beispielsweise für Smoothies. Zeigen sich bereits faulige oder schimmelige Stellen, gilt: Werfen Sie die gesamte Frucht weg, da sich gesundheitsschädliche Stoffe gebildet haben können.