Beauty und Fitness

Autor: Reader's Digest Book

Bleaching schädigt die Zähne nicht

Weiße Zähne wünscht sich heute ein jeder. Für den, der seine natürlichen Zähne besitzt, bietet sich als Methode zum Aufhellen das Bleaching an, das Bleichen.

© iStockfoto.com / Catalin205

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Wird es von Fachkundigen durchgeführt – also vom Zahnarzt oder seiner Assistentin –, leiden die Zähne dabei nicht. Von den Titelseiten aller Illustrierten leuchtet es uns entgegen: das Hollywoodgebiss. Ob Grafiker nachgeholfen haben oder ob das Weiß echt ist, macht keinen Unterschied: Strahlend weiße Zähne sind heute das Schönheitsideal.

Ursachen von Verfärbungen

Vor allem sind weiße Zähne ein Zeichen von Jugend. Denn mit dem Alter verfärben sich die Zähne ins Gelbliche, weil der Zahnschmelz dünner wird und das darunter liegende gelbliche Dentin durchscheint. Zudem verfärben Kaffee, Nikotin und Rotwein sowie manche Mundspülmittel und Medikamente die Zähne, entweder durch Beläge oder durch Einlagerung in den Zahnschmelz. Sofern es sich um Beläge handelt, lassen sich diese mit polierenden Zahnpasten ganz gut wegputzen. Allerdings sollte man solche Pasten nur einmal pro Woche anwenden, denn sie enthalten Schleifmittel, die den Zahnschmelz angreifen. Besser ist es, mindestens einmal jährlich eine professionelle Zahnreinigung vornehmen zu lassen. Sie hellt die Zähne auf, weil dabei Zahnbelag (Plaque) entfernt wird und die Zähne poliert werden.

Home-Bleaching

Hilft das alles nicht, können chemische Mittel zum Einsatz kommen. Man kann Pasten oder Bleichstreifen (Bleaching Strips) in der Drogerie kaufen oder per Internet besorgen. Allerdings ist die Bleichwirkung gering. Die zweite Möglichkeit: Man lässt sich vom Zahnarzt eine passende Schiene anfertigen. Sie trägt das verdünnte Bleichmittel und wird auf die Zähne aufgesetzt. Dauer der Behandlung: zwei bis sechs Wochen.

In-Office-Bleaching

Wirksamer ist es, das Bleaching in der Zahnarztpraxis vornehmen zu lassen (In-Office-Bleaching). Ohnehin muss der Zahnarzt zuvor den Zustand von Zähnen und Zahnfleisch überprüfen und, wenn nötig, die Mundhöhle sanieren. Auch eine professionelle Zahnreinigung zuvor ist unerlässlich, denn die Bleichmittel wirken nur bei sauberen Zähnen zuverlässig. Das Bleaching dauert etwa zwei bis drei Stunden. Zuerst setzt der Zahnarzt oder eine speziell geschulte Assistentin eine Art Gummiklammer ein, welche die Lippen zurückschiebt, sodass Zähne und Zahnfleisch frei liegen. Dann schützt er (oder sie) das Zahnfleisch mittels einer Paste. Anschließend wird das Bleichmittel auf die vorderen Zähne aufgetragen. Die Backenzähne bleiben unbehandelt. Die Bleichmittel enthalten Peroxid-Verbindungen, vor allem Wasserstoffperoxid und Natriumperborat. Das sind Oxidationsmittel, die im Mund sogenannten aktiven Sauerstoff freisetzen, der die in den Zahn eingelagerten farbigen Moleküle zerstört und damit entfärbt – ähnlich wie das Bleichmittel im Waschpulver Flecken in der Kleidung entfärbt.

Harter Zahnschmelz

Gebleicht wird nur der Zahnschmelz, nicht das Dentin. Dem Zahnschmelz können die Bleichstoffe chemisch nichts anhaben – er ist ja auch die härteste Substanz überhaupt in unserem Körper. Zahnschmelz besteht weitgehend (zu 95 %) aus der anorganischen Verbindung Hydroxylapatit, die Kalzium, Phosphor und Sauerstoff enthält. Das Mittel muss etwa eine halbe Stunde einwirken. Währenddessen sollte der Patient das Bleichmittel nicht mit der Zunge berühren, weil es ein Brennen verursacht, das Stunden anhält, auch wenn es keinen Schaden anrichtet. Soll der Bleichprozess besonders gründlich sein, kann man auch mit ultraviolettem Licht nachhelfen; dieser Prozess wird als Power-Bleaching bezeichnet.

Welches Ergebnis kann nun erzielt werden?

Das hängt von der Ausgangsfarbe der Zähne ab. Sind die Zähne schon von Natur aus ziemlich hell, wird der Effekt geringer sein. Bei recht dunkler Ausgangsfarbe ist der Aufhellungseffekt deutlicher. Meist rechnet man mit einer Aufhellung um zwei bis drei Stufen. Was Zahnfarbenstufen sind, lässt man sich vom Zahnarzt an Modellen zeigen. Die Behandlung macht die Zähne zeitweise etwas anfälliger gegen chemische oder mechanische Angriffe. Vor allem gegen Säure können sie in manchen Fällen empfindlich geworden sein, doch dieses Problem verschwindet innerhalb weniger Tage. Zudem kann der Zahnarzt den Zahnschmelz durch Auftragen von Fluoridpaste härten.

Nach dem Bleaching

Da künstliche Zähne (Kronen) und Füllungen (Inlays) nicht mitgebleicht werden, kann es nach der Behandlung Farbunterschiede zu den natürlichen Zähnen geben. In diesen Fällen sollte der Zahnersatz ausgetauscht werden. Diese möglicherweise anfallenden Kosten müssen zuvor mitbedacht werden. Wie lange der Bleicheffekt anhält, hängt von den Ess- und Trinkgewohnheiten ab. Was ursprünglich zur Verfärbung geführt hat, z. B. Kaffee, Tee oder Rotwein, lässt die Zähne wieder nachdunkeln. Auch das Rauchen ist ein Feind weißer Zähne. Im Durchschnitt kann man mit zwei Jahren rechnen, bis nachgebleicht werden sollte.