Beauty und Fitness

Autor: Heike Drechsler

Fit und gesund durchs Jahr: Sport im Herbst und Winter

Das Wetter ist keine Ausrede: alles über die richtige Einstellung, gute Kleidung und passende Schuhe für Sport im Herbst und Winter.

© baranq / Fotolia.com

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Nach einer anstrengenden Wettkampfsaison im Sommer und dem wohlverdienten Urlaub hat unser Training im Oktober und November stets im Freien begonnen. Die Natur war unser Arbeitsplatz. Dabei hatten wir, meine Trainingspartner und ich, beim Laufen nie das Gefühl, schnell zu ermüden. Wir liefen auf weichen Waldböden. Kleine Hindernisse auf der Strecke waren eingebaut, auch Wurfspiele gehörten zum Programm. Für unseren Trainer gab es kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung – Sie kennen den Spruch. Regenwetter hatte auch seinen Reiz, vor allem beim schlammigen Fußballspiel. Mit der passenden Regenjacke und den richtigen Schuhen gab es nie Probleme. Uns wurde sogar so warm, dass wir die Jacke auszogen. Wichtig war nur, nicht kalt zu werden und eine warme Dusche im Anschluss. Schlechtes Wetter ist immer nur ein Vorwand, um es sich auf dem Sofa gemütlich zu machen. Können Sie ja auch, aber nach dem Sport. Sie werden es dann noch mehr genießen.

Die richtige Kleidung

Bei allen Outdoor-Sportarten wie Wandern, Laufen, Radfahren oder Nordic Walking empfiehlt sich Kleidung nach dem Zwiebelprinzip. Mehrere dünne Schichten mit verschiedenen Funktionen bieten ein optimales Hautklima und den nötigen Witterungsschutz. Es gibt in jedem Sportgeschäft die richtige Funktionskleidung, speziell für die kalten Wintermonate. Lassen Sie sich beraten.

Die Unterwäsche

Schwitzen Sie bei Ihrer Sportart, fühlt sich ein schweißnasses Baumwollhemd, das kalt auf der Haut klebt, unangenehm an. Unabhängig von der Außentemperatur tragen Ausdauersportler deshalb meist ein Funktionshemd direkt auf der Haut. Anders als Baumwolle nehmen die synthetischen Fasern nur wenig Feuchtigkeit auf. Durch eine spezielle Webstruktur wird der Schweiß an die nächste Bekleidungsschicht weitergeleitet. Die Haut bleibt dadurch trockener.

Trikot und Jacke

Über dem Unterhemd sollten Sie ein Trikot tragen, das ebenfalls nur wenig Schweiß aufnimmt. Vor allem die Rückenpartie des Trikots sollte nicht zu kurz sein, damit es den Nieren nicht zu kühl wird. Ein passendes Trikot flattert nicht im Wind. Aufgenähte Taschen auf dem Rücken bieten Stauraum für eine Regenjacke und kleine Snacks. Gegen Wind und Wetter helfen eine Weste, Wind- oder Regenjacke. Bei windiger oder regnerischer Wetterlage haben sich wind- und wasserabweisende Jacken aus reinem Polyester bewährt. Wählen Sie helle und auffällige Bekleidung, möglichst mit reflektierenden Streifen oder Flächen. So werden Sie besser und früher erkannt.

Bewegungsfreiheit

Sporttextilien dürfen den Bewegungsablauf nicht behindern. Tragen Sie daher nicht zu eng geschnittene Kleidung. Empfindliche Hautstellen (unter den Armen, zwischen den Beinen) können sonst wund werden. Vaseline kann vor Hautreizungen schützen. Frauen sollten spezielle Sportbüstenhalter benutzen.

Schutz der Füße

Manche Läufer laufen ohne Socken. Doch spätestens im Winter schlüpfen auch die härtesten Zeitgenossen in warme Strümpfe. Diese können kurz oder lang sein, aus Wolle oder Synthetik. Sie sollten gut passen, keine Falten werfen und elastisch sein. Sonst drohen Blasen. Dünne Socken puffern die Reibung im Schuh besser ab als dicke. Im Winter dürfen die Socken aber auch etwas dicker sein. Warm eingepackt bleiben auch die Achillessehnen besser geschützt. Wenn Sie sich bereits Hornhaut antrainiert haben, verfügen Sie über einen natürlichen Schutz vor Blasen. Dünnhäutige Lauffreunde können sich die Füße auch mit Vaseline einreiben.

Passendes Schuhwerk

Die Laufschuhe sind der wichtigste Ausrüstungsgegenstand für Ausdauersportler. Besondere Entscheidungskriterien für die Schuhwahl sind das Körpergewicht und der Fuß selbst. Schwergewichte benötigen deutlich stabilere Modelle als Fliegengewichte. Die Laufschuhe müssen bei jedem Schritt ein Mehrfaches des Körpergewichts auffangen. Achten Sie beim Schuhwerk unbedingt darauf, dass Sie den Fuß gut abrollen können. Schuhe mit stabiler Fersenkappe oder verstärkter Mittelsohle verhindern Verletzungen. Diese Anforderungen können nur spezielle Laufschuhe einlösen. Eine angepasste Einlegesohle kann zudem Fußfehlstellungen vermeiden. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. Laufschuhe werden häufig in einer Herren- und einer Damenversion angeboten. Haben Damen einen extrem breiten Fuß, so sollten sie auch mal einen Herrenschuh anprobieren. Das Umgekehrte gilt für Herren mit schmalen Füßen. Generell sollte im Vorfußbereich des Schuhes genügend Platz sein. Die Zehen sollten sich frei bewegen können. Berücksichtigen Sie, dass Ihr Fuß am Nachmittag und bei Wärme immer etwas größer ist. Haben Sie noch alte Laufschuhe? Dann nehmen Sie diese mit ins Sportgeschäft. Ein Fachverkäufer kann anhand des Sohlenabriebs viel über Ihr Laufverhalten erfahren und passende neue Schuhe empfehlen. Je nach Laufstrecke kommen unterschiedliche Schuhe infrage. Ein starkes Profil ist eher was für Waldböden, Matsch und Schnee. Schuhe mit besser gedämpfter Sohle eignen sich für Asphalt. Achten Sie auch bei Ihrem Schuhwerk auf Reflektoren. Diese erhöhen Ihre Sicherheit bei beginnender Dunkelheit und im Straßenverkehr. In meiner Hochleistungszeit war ich mit meinen Schuhen ein wenig abergläubig. Nie habe ich während der Saison meine Schuhe gewechselt. Musste es doch mal sein, war es immer ein komplett anderes Laufgefühl, und ich brauchte Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Denn Sportschuhe müssen eingelaufen werden.

So ausgerüstet gibt es jetzt keine Ausreden mehr, bei schlechtem Wetter auf dem Sofa zu sitzen. Ob Laufen, Spazieren, Walken, Wandern, Radfahren, Nordic Walking, Sie werden Ihre Freude haben. Machen Sie Ihre Stimmung nicht vom Wetter abhängig. Ich jedenfalls genieße den November in der Natur.