So bleibt Ihr Haar lange dicht und schön
Gesundes Haar ist schönes Haar. Lesen Sie, worauf es bei der Pflege ankommt.

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Sie neigen zu fettigem Haar, obwohl Sie es täglich waschen? Statt samtig zu glänzen, wirkt Ihr Schopf stumpf und spröde? Oder es rieseln Ihnen gar Schuppen vom Kopf? Das könnte daran liegen, dass die Pflegeprodukte, die Sie verwenden, nicht optimal auf Ihr Haar abgestimmt sind.
Das richtige Shampoo
Alle Haarwaschmittel enthalten Tenside, also schäumende Substanzen, die Schmutz und Fett aus den Haaren lösen und mit dem Wasser abfließen lassen. Auch Duft- und Pflegestoffe zählen immer zu den Inhalten. „Trotzdem unterscheiden wir Friseure Shampoos in vier Varianten für vier verschiedene Haartypen: normal, strapaziert, trocken und fettig“, sagt Antonio Weinitschke vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks.
Shampoo für normales Haar enthält vor allem Tenside sowie Duftstoffe und nur geringe Mengen pflegender Substanzen. Diese Shampoos eignen sich für kurzes bis schulterlanges Haar mit intakten Spitzen, das weder durch Färben noch durch eine Dauerwelle strapaziert ist. „Nicht viele Menschen haben solch unkompliziertes Haar“, erklärt Friseurmeister Weinitschke. Seiner Erfahrung nach neigen die meisten Kunden zu strapaziertem Haar. Tägliches Waschen und Föhnen, intensive Sonnenbestrahlung, Blondieren, Färben und Dauerwellen setzen den Haaren zu. „Gerade zu viele chemische Prozeduren schaden ihrer natürlichen Schuppenschicht“, erläutert der Experte. „Sie wirken dann matt und stumpf.“ Strapaziertem Haar sollten Sie darum ein Shampoo mit besonders milden Tensiden und intensiv pflegenden Substanzen sowie Keratin gönnen. Dieses Protein baut die Schuppenschicht wieder auf und glättet sie.
Naturgewelltes und krauses Haar ist meist trocken, oft sogar spröde. Shampoos für trockenes Haar enthalten daher rückfettende Substanzen und Pflegewirkstoffe. Dazu zählen feuchtigkeitsspendende Öle und Seidenproteine, die sich schützend um das Haar legen. Silikone, die vielen dieser Shampoos zugesetzt sind, tun dies auch, machen das Haar aber nur kurzfristig geschmeidiger, sagt der Friseurmeister: „Der Schutzmantel, den sie bilden, lässt oft weitere Pflegestoffe nicht mehr durch, sodass das Haar rasch spannungslos und schwer wirkt.“ Er empfiehlt daher Produkte mit Seidenproteinen.
Shampoos für fettiges Haar, das nur Stunden nach der Haarwäsche erneut strähnig wirkt, enthalten besonders viele und stärkere Tenside. Sie verzögern zudem das Nachfetten mithilfe spezieller Pflanzen- und Kräuterextrakte.
Die Pflege danach
Waschen muss sein, ist aber eine Belastung für die Haare. Die Reibung raut sie auf, zudem verändert die Waschlauge den Säurewert der Kopfhaut. Mit einer Haarspülung – Conditioner genannt –, die Sie zumindest nach jeder zweiten Haarwäsche verwenden, steuern Sie gegen. „Conditioner versorgen die äußere Schuppenschicht mit Proteinen und Pflegestoffen, welche die Oberfläche sofort glätten“, erläutert Birgit Huber, stellvertretende Geschäftsführerin des Industrieverbands Körperpflege und Waschmittel.
Intensiver als Spülungen, die in der Regel nur kurz einwirken müssen, pflegen Kuren. Sie eignen sich vor allem für strapaziertes Haar. Während der Einwirkzeit von fünf bis 15 Minuten dringen hoch konzentrierte Proteine und Öle tief in die Haare ein. „Die Pflegewirkung können Sie durch den Einfluss von Wärme verstärken“, sagt Huber. „Decken Sie einfach Ihre Haare solange mit einem Frotteetuch oder einer Plastikhaube ab.“ Da eine Kur das Haar intensiver pflegt als eine Spülung, reicht es aus, sie bei etwa jeder dritten Wäsche zu verwenden, rät Friseurmeister Weinitschke. Mehr der pflegenden Stoffe kann Ihr Haar gar nicht aufnehmen. Haben Sie lange Haare, können Sie das Produkt auch nur auf die Spitzen auftragen und einwirken lassen.
Haarwasser, das Sie in die Kopfhaut einmassieren, hat einen erfrischenden, belebenden, die Durchblutung anregenden Effekt. Je besser es Ihrer Kopfhaut geht, desto besser versorgt sie Ihr Haar. Der Handel hält Haarwasser für verschiedene Kopfhauttypen bereit: trocken, stark fettend oder schuppig. „Inhaltsstoffe wie Menthol und Ingwer sind vor allem durchblutungsfördernd, Panthenol und Allantoin reizlindernd und entzündungshemmend“, erläutert Birgit Huber. „Andere Inhaltsstoffe wirken gegen Schuppen, unterstützen das Haarwachstum oder spenden Vitamine, Aminosäuren oder ätherische Öle.“
Die Farbe wechseln
Wenn Sie Ihre natürliche Haarfarbe verändern möchten, haben Sie die Wahl zwischen Tönen und Färben. Die in Tönungen enthaltenen Farbpigmente haften nur auf der Haaroberfläche. Nach etwa acht Wäschen sind sie verschwunden, die Haare weisen wieder ihren natürlichen Farbton auf. Aus demselben Grund lassen sie sich mit Tönungen nicht aufhellen, sondern nur dunkler machen. Erste graue Strähnen können Sie also damit abdecken. Tönen ist deutlich weniger belastend fürs Haar als Färben. Für Experimentierfreudige bietet der Handel gebrauchsfertige Pasten, Schaum und Lotionen für die Anwendung zu Hause an.
Färben lässt das Haar aufquellen und öffnet die äußere Schuppenschicht. Mithilfe eines Oxidationsmittels dringen die Farbpartikel dann ins Haarinnere ein. „Um die gewünschte Farbe zu erzielen, gilt es nicht nur die Chemikalien korrekt anzuwenden, sondern auch Ausgangshaarfarbe und Haarstruktur zu beachten“, erklärt Friseurmeister Weinitschke. „Nach dem Färben muss die Schuppenschicht wieder geschlossen und der natürliche pH-Wert der Haare wiederhergestellt werden. All das sollten Sie dem Fachmann überlassen.“ Schließlich möchten Sie ja nur das Beste für Ihr Haar!
Haare richtig trocknen
Nasse, aufgequollene Haare sind besonders empfindlich. Nach der Wäsche mit dem Handtuch zu rubbeln ist deshalb tabu. Besser Sie tupfen sie trocken oder wickeln sie eine Zeitlang ins Handtuch. Beim Föhnen gilt: Je feiner oder geschädigter Ihr Haar, desto niedriger sollte die Heizstufe sein. Um den Glanz zu bewahren, rät Friseurmeister Antonio Weinitschke immer mit der Wuchsrichtung zu föhnen. Wer möchte, dass die Haare locker fallen, kann dabei über Kopf föhnen. Beginnen Sie am Haaransatz, und trocknen Sie erst dann die Spitzen. Lassen Sie mindestens 20 Zentimeter Abstand zwischen Föhn und Haaren beziehungsweise Kopfhaut. Am schonendsten trocknen Haare übrigens an der Luft. Allerdings sollten Sie nicht mit feuchten Haaren ins Bett gehen, denn die Reibung auf dem Kissen schädigt Ihre Haarpracht.