Essen und Trinken

Autor: Reader's Digest Book

Die Top 20 der Kräuter und Gewürze

Kräuter und Gewürze sorgen für Geschmack. Viele von ihnen fördern zudem die Gesundheit. Dies sind die Spitzenreiter: Kräuter und Gewürze, die voller Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien stecken, sodass es sich lohnt, täglich eines oder mehrere davon zu verzehren...

© andriigorulko / Fotolia.com

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Basilikum

Basilikumblätter sind sehr vitamin- und mineralstoffreich und enthalten viele Antioxidantien. Sie liefern viel Eisen und Vitamin K, beides wichtig für die Blutgesundheit, dazu reichlich polyphenole Antioxidantien und Mineralstoffe. Ihre Eigenschaften sollen ein Grund für die gesundheitsschützende Wirkung der mediterranen Ernährung sein. Thai-Basilikum schmeckt anders als europäisches, enthält aber den gleichen Anteil gesundheitsschützender Substanzen. Untersucht wird auch, welche antibakterielle Kraft die ätherischen Öle von Basilikum haben.

Chili

Chilis wie Cayenne, Chipotle und Jalapeño gehören wie Peperoni und Gemüsepaprika zur Gattung der Paprika. Alle sind reich an Vitaminen und Antioxidantien mit starkem entzündungshemmenden Effekt, der sich günstig auf zu hohen Blutdruck und Herzleiden auswirken soll. Scharfe Chilis können auch beim Abnehmen helfen, da sie den Stoffwechsel leicht erhöhen, sodass er schneller Energie verbrennt. Frische Chilis sind eine ausgezeichnete Vitamin-C-Quelle. Die leuchtende Farbe zeigt auch den hohen Gehalt an Karotinoiden an, wie die augenschützenden Antioxidantien Lutein und Zeaxanthin.

Gewürznelken

Gewürznelken sind die getrockneten Knospen eines Baums aus der Familie der Myrtengewächse. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien und enthalten Eugenol, eine Substanz mit antibakteriellen und betäubenden Eigenschaften. Auf einer Gewürznelke herumzubeißen ist seit jeher ein traditionelles Mittel gegen Zahnweh, da es das schmerzlindernde Eugenol löst. Eugenol hilft auch, Eingeweideparasiten abzutöten, die Durchfall verursachen. Es beruhigt die Magenschleimhaut und lindert Bauchschmerzen.

Ingwer und Galgant

Ingwer und Galgant werden seit jeher gegen Übelkeit eingesetzt: als Ingwertee, verdünntes Ginger Ale oder in Suppen. Ingwerol, eine der chemischen Substanzen im Ingwer, wird auf sein Potenzial gegen Entzündungen und für eine bessere Gehirnfunktion untersucht. Es soll Gedächtnisleistung und Denkgeschwindigkeit verbessern, und man erforscht derzeit, inwieweit Ingwer gegen Migräne hilft. Die entzündungshemmende Eigenschaft von Ingwer könnte auch gegen Schmerz und Schwellungen bei rheumatoider Arthritis wirksam sein.

Kardamom

Kardamom wird seit Langem im Ayurveda (der alten indischen Heilkunde und Lebenslehre) und in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet. Man glaubte, er lindere Halsentzündungen, Lungenkongestionen, Magen-Darm- Störungen und Gallensteine. Auch heute wird er ergänzend bei Verdauungs-Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen und Blähungen eingesetzt. Ihm werden auch aphrodisierende Kräfte nachgesagt. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass Kardamom hilft, das Immunsystem zu schützen. Er enthält viel Calcium, Magnesium und Kalium, Minerale für Herzgesundheit und Blutdruckkontrolle.

Knoblauch, Schnittlauch und Schalotten

Alle Knollengemüse der Zwiebelfamilie enthalten Allicin, das hilft, den Blutdruck und den Spiegel von „schlechtem“ LDL-Cholesterol im Körper zu senken. Dazu verfügen sie über Quercetin, ein flavonoides Antioxidans. Man sagt ihm nach, dass es den Blutdruck normalisiert und Entzündungen lindert. Weitere Inhaltsstoffe sind Vitamin K und Folsäure – beides ist wichtig für gesundes Blut und Knochen.

Koriander

Korianderkörner werden seit jeher zur Beruhigung des Verdauungssystems und zur Linderung von Übelkeit, Durchfall und Blähungen eingesetzt. Ihre ätherischen Öle haben starke entzündungshemmende Eigenschaften, was diesen Effekt erklären mag. Koriander wirkt auch antibakteriell, was ihn in Pulverform bei Darminfektionen wertvoll macht. Die Körner waren traditioneller Bestandteil von Gewürzmischungen, mit denen man Nahrungsmittel vor dem Verderben bewahrte. Die Blätter der Pflanze (Korianderkraut) haben einen hohen Anteil an Phytonährstoffen. Viele davon sind starke Antioxidantien, die vor altersbedingten Schäden schützen. Dazu enthalten die Blätter auch reichlich Folsäure, Vitamin C und Eisen, die alle wichtig für das Blut und eine gesunde Immunfunktion sind.

Kreuzkümmel-, Dill-, Fenchel- und Kümmelsamen

Diese Samen aus der Familie der Doldenblütler enthalten ätherische Öle mit antibakteriellen und antikarzinogenen Eigenschaften. Dazu helfen sie bei Übelkeit und Blähungen und erfrischen den Atem, enthalten Ballaststoffe und sind eine ausgezeichnete Vitamin-C-Quelle für das Immunsystem. Vitamin C wirkt im Körper auch antioxidativ, indem es Gehirn und kardiovaskuläres System schützt. Diese Gewürze haben auch einen überraschend hohen Eisengehalt – ein wichtiger Nährstoff für die Gehirnfunktion und die Aufrechterhaltung der Energielevel.

Kurkuma

Seit Jahrhunderten wird die Kurkuma in der Volksmedizin als effektiver Entzündungshemmer eingesetzt. Das macht sie perfekt für eine wohltuende Suppe bei Erkältung. Sie ist auch reich an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, die die Genesung beschleunigen. Die Wurzel soll das Fortschreiten von Demenz verhindern oder verlangsamen und wird aktuell auf ihre Wirkung bei Arthritis erforscht.

Minze

Alle Minzsorten enthalten die stark antioxidativ wirksamen Pflanzennährstoffe grüner Gemüsesorten sowie die entzündungshemmende Verbindung Phenylacrylsäure („Rosmarinsäure“). Der Verzehr von Minze könnte also das Risiko für Herzleiden und Demenz lindern. Ein weiterer Bestandteil aller Sorten ist Menthol, ein Dekongestivum in Husten- und Erkältungsarzneien. Pfefferminzöl beruhigt die Verdauung und unterstützt die Entleerung des Magen. Auf diese Weise ist es gegen Sodbrennen oder Übelkeit hilfreich.

Muskatnuss

Muskatnuss (der Samen eines immergrünen, mit der Magnolie verwandten Baums) und Mazis (die Kapsel des Samens) haben starke antibakterielle Eigenschaften. Wissenschaftler fanden heraus, dass sie verschiedene Bakterien in der Mundhöhle abtöten, die Karies verursachen. Die in der Muskatnuss aktive Substanz Myristicin hemmt nachweislich demenzfördernde Enzyme im Gehirn und verbessert die Gedächtnisleistung bei Mäusen. Neuere Untersuchungen erforschen jetzt ihr Potenzial als Antidepressivum.

Oregano, Majoran und Thymian

Diese Kräuter gehören alle zur selben Pflanzenfamilie. Sie sind ein fester Bestandteil der mediterranen Ernährung und reiche Quellen für Grüngemüse-Nährstoffe wie Folsäure, Betakarotin und Vitamin C. Thymian, Majoran und Oregano (auch Wilder Majoran genannt) enthalten Thymol, ein ätherisches Öl mit antibakteriellen und entzündungshemmender Wirkung. Es wird traditionell bei Husten eingesetzt und äußerlich bei Akne aufgetragen. Darüber hinaus wirkt Thymol auch antioxidativ. Sein Verzehr kann also den Körper vor Zellschäden schützen, die chronische Erkrankungen oder Krebs hervorrufen.

Petersilie

Petersilie ist vielleicht das beliebteste Kraut der Welt. Sie gibt Speisen ein willkommenes Aroma und bringt mit ihrem Gehalt an den Vitaminen A und C sowie Eisen viele Gesundheitsvorteile. Petersilie besitzt reichlich Antioxidantien, die den Körper vor Zellschäden schützen, und einige Verbindungen, die in Tierversuchen das Tumorwachstum hemmten und eventuell helfen können, karzinogene Substanzen im Essen zu neutralisieren.

Piment

Piment heißt auch Nelken- oder Jamaikapfeffer. Er enthält Eugenol, das schmerzlindernde ätherische Öl mit betäubenden und antibakteriellen Eigenschaften, das auch in der Gewürznelke vorkommt. Weitere ätherische Öle im Piment fördern die Darmaktion, stimulieren Verdauungsenzyme, lindern Magenverstimmungen und mindern Blähungen. Dazu enthält Piment Eisen für gesundes Blut und Kalium, das die Herzfrequenz und den Blutdruck mitreguliert.

Rosmarin

Rosmarin wird in Europa traditionell bei Verdauungs- und Menstruationsproblemen eingesetzt. Die Kräuterkunde assoziiert Rosmarin seit jeher mit dem Gedächtnis, und es wird angenommen, dass er wegen seiner Antioxidantien Gedächtnis und Denkleistung verbessert und das Gehirn vor Altersauswirkungen schützt. Frischer Rosmarin enthält auch entzündungshemmende Substanzen, die den Blutfluss zum Gehirn unterstützen können. Dies könnte der Grund für den Schutz vor alterungsbedingtem Gedächtnisverlust und für bessere Denkleistung sein, die man der Pflanze nachsagt.

Salbei

Wie der englische Name sage (Weiser) vermuten lässt, hat man den Salbei schon immer mit Weisheit und mentaler Schärfe assoziiert. Dies ist nicht nur ein Mythos, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigten: Salbeiextrakt verbessert die Gehirnfunktion von gesunden wie demenzkranken Menschen. Frischer Salbei enthält Thujon, ein ätherisches Öl, das die Aufmerksamkeitsspanne und Denkgeschwindigkeit verbessert, sowie Antioxidantien zum Schutz der Gehirnfunktion.

Schwarzer Pfeffer

Pfefferkörner sind eigentlich die getrockneten Beeren einer Kletterpflanze. Je nach Reifegrad der Beere hat der Pfeffer eine andere Farbe. Reifer schwarzer Pfeffer hat den höchsten Anteil an ätherischen Ölen sowie reichlich Vitamin A und C, die antioxidativ wirken. Die ätherischen Pfefferöle haben antibakterielle Eigenschaften, und traditionell verwendete man Pfeffer dafür, Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen. Pfeffer kann auch eine normale Darmtätigkeit fördern, indem er die Verdauung stimuliert.

Senf

Senf entstammt der nährstoffreichen Brassica-Familie, zu der auch Brokkoli und Kohl gehören. Drei unterschiedliche Senfsorten produzieren schwarze, braune und gelbe Samen. Alle haben ein ähnliches Nährwertprofil, mit einem hohen Anteil wertvoller Phytonährstoffe und gesunder Omega-3-Säuren. Senf wirkt verdauungsstimulierend und kann helfen, das Immunsystem zu stärken, da er viel Selen enthält, eine wichtige Substanz für den antioxidativen Zellschutz und die Immunprozesse des Körpers.

Zimt

Gemahlener Zimt stammt aus der Rinde eines Baums aus der Familie der Lorbeergewächse. Er enthält extrem viele Antioxidantien, gilt als cholesterinsenkend und blutzuckerkontrollierend. Eines seiner ätherischen Öle, Eugenol, wirkt schmerzstillend und kommt auch in der Gewürznelke vor. Das mag erklären, warum Zimt seit jeher als effektives Naturheilmittel bei Migränekopfschmerz eingesetzt wird.

Zitronengras

Zitronengras, auch als „Fiebergras“ bekannt, wird traditionell zur Fiebersenkung eingesetzt. Seine mild entwässernde Wirkung kann auch Wassereinlagerungen reduzieren, prämenstruelles Syndrom (PMS) lindern und Harnwegseffekte bekämpfen, mit mild antibakteriellem Effekt. Der regelmäßige Verzehr von Zitronengras könnte gegen Krebs und chronische Erkrankungen wirksam sein, da es sehr viele entzündungshemmende, antioxidative Substanzen enthält, wie Citral (das auch in Zitrusfrüchten vorkommt). Citral wird wissenschaftlich erforscht, weil es abnormales Zellwachstum zu verhindern scheint.