Essen und Trinken

Autor: Reader's Digest Book

Fakten über industriell verarbeitetes Essen

Essen, um zu überleben, war einst das Ziel. Heute stellt uns die Industrie Nahrung in Hülle und Fülle zur Verfügung, verändert aber oft ihre ursprüngliche Form.

© iStockphoto.com / skynesher

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Früher wurden Lebensmittel industriell verarbeitet, um sie für Mangelzeiten zu konservieren und mehr Menschen zugänglich zu machen. Inzwischen zielen die globalen Lebensmittelriesen darauf ab, immer mehr Produkte auf den Markt zu werfen, zu immer größerem Konsum anzuregen und die Profite hochzutreiben. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschärfte sich der Wettbewerb der Erzeuger. Bauern setzten nun künstliche Dünger und Pestizide ein, speziell in den USA, wo der Soja- und Maisanbau subventioniert wurde und somit zu Überproduktion verleitete. Auch wurde man immer einfallsreicher, um billige Fette, Zucker und andere Inhaltsstoffe aus Soja und Mais zu erzeugen.

Ernten heizen den Lebensmittel-Boom an

Mais- und Sojaöle wurden hydriert, wodurch sich ihre Struktur veränderte, sodass sie vielseitiger einsetzbar sind. Doch dabei entstehen Transfettsäuren, von denen man inzwischen weiß, dass sie gefährlich sind, weil sie das Risiko für Herzinfarkt und Gehirnschlag erhöhen. Diese neu erzeugten Pflanzenöle hielt man zunächst für gesünder als tierische Fette, und die Werbung nutzte den Bezug zum Ackerbau, um ihnen und anderen Produkten aus Feldfrüchten ein „natürliches“ Image zu verschaffen. Sojapflanzen wurden zu Tierfutter und verschiedenen Lebensmittelzusätzen verarbeitet. Heute findet sich Soja in zahllosen Fleischersatz-Produkten und es dürfte schwerfallen, ein industriell verarbeitetes Lebensmittel zu finden, das ganz ohne Soja oder Mais auskommt.

Fruktose-Glukose - ein umstrittener Süßstoff

Die neuen vielseitigen, im Überfluss vorhandenen und billigen Zusatzstoffe erwiesen sich als Segen für die Industrie – und als potenzielle Katastrophe für die Gesundheit. Zucker, ursprünglich aus Zuckerrohr gewonnen, war einst ein Luxusgut. Als Europäer die Karibik kolonialisierten, erhöhte sich die Produktion zwar, aber erst im 19. und 20. Jh. wurde Zucker breiten Massen zugänglich, als er aus Zuckerrüben und anderen Quellen gewonnen werden konnte.

Mais, ein neues billigeres Getreide aus den USA entpuppte sich als besonders erfolgreich. In den 1970er-Jahren wurde der Fruktose-Glukose-Sirup (Maissirup, HFCS) entwickelt. Heute ist er in tausenden Lebensmitteln und Getränken enthalten und wird zusehends mit Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, wenn auch seine Verfechter behaupten, seine chemische Struktur sei identisch mit anderen Zuckerformen. Tatsache ist, dass heute die meisten von uns viel zu viel Süßes verzehren. Süßmitteln, die in irgendeiner Form allem zugesetzt werden, von Soßen bis Pizza und „gesunden“ aromatisiertem Wasser, kann man kaum entkommen. Aber Zucker in jeder Form bietet hauptsächlich leere Kalorien. Im Übermaß genossen, führt er zur Gewichtszunahme, ohne Vorteile zu bieten.

Zudem war das Image von Nahrungsmitteln aus Maismehl jahrzehntelang von gesunder „Natürlichkeit“ geprägt, denn sie entstammten schließlich der Landwirtschaft. Heute weiß man, dass diesem Image mit Vorsicht zu begenen ist. Eine Vielzahl der auf Maisbasis hergestellte Nahrungsmittel sollte unbedingt nur in Maßen genossen werden.

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