Kleine Kraftpakete: Linsen, Erbsen und Co
Hülsenfrüchte enthalten im Durchschnitt rund 24 % pflanzliches Eiweiß, die Sojabohne sogar über 37 %. Damit liegen sie an der Spitze aller pflanzlichen Lebensmittel.

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Kombiniert mit Gewürzen und Zutaten aus aller Welt, wird die lange unterschätzte Hülsenfrucht heute wieder zur preiswerten Delikatesse. Bei der großen Auswahl ist für jeden Geschmack etwas dabei. Hier eine Auswahl:
Bohnen
Die Vielfalt der Bohnenfamilie zeigt sich in den Hülsenformen und –farben. Ursprünglich stammen die in Deutschland verbreiteten Gartenbohnen aus Mittel- und Südamerika. In Europa verdrängten sie in den letzten Jahrhunderten die einst weitverbreitete dicke Bohne. Die bekanntesten Gartenbohnen sind die schlanken Stangenbohnen. Sie kommen von Mai bis September aus heimischem Freilandanbau frisch auf den Markt.
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Buschbohnen
Dunkelgrün oder gelb (Wachsbohne) mit 7-11 mm breiten und 9-20 mm langen Schoten -
Stangenbohnen
Sie sind meist flach, ihre hell- bis dunkelgrünen Schoten je nach Sorte zwischen 1 und 2 cm breit und 12 – 26 cm lang -
Dicke Bohnen
Sie werden auch Saubohnen, Puffbohnen oder Ackerbohnen genannt und kommen sowohl als Frischgemüse wie als Konserve in die Regale. Die großen Samen haben einen herzhaften, leicht nussigen Geschmack. -
Borlotti-Bohnen
Sie stammen aus Italien. Die Kerne sind rötlich gefleckt und färben sich beim Kochen grünlich. -
Flagelot-Bohnen
Sehr zart und aromatisch, aus Frankreich. -
Canelli-Bohnen
Sie kommen aus der Toskana. Die weißen, mehligkochenden Kerne eignen sich besonders gut für deftige Suppen und Eintöpfe. -
Kidney-Bohnen
Sie werden auch Indianerbohnen genannt und haben dunkelrote, süßliche mehligkochende Kerne. Angebaut wird diese Sorte vor allem in den USA und sie ist unverzichtbarer Teil der Tex-Mex-Küche. -
Schwarze Bohnen
Sie schmecken würzig-süßlich und verlieren beim Garen Farbe. Sie spielen in der lateinamerikanischen Küche eine große Rolle. -
Wachtel- oder Pinto-Bohnen
Die beige-gesprenkelten Kerne ähneln Wachteleiern. Beim Garen werden sie leicht rosa. -
Sojabohne
Mit über 4000 verschiedenen Sorten ist die Sojabohne so vielfältig wie kaum eine andere Kulturpflanze. Von allen Hülsenfrüchten haben die Sojabohnen den höchsten Eiweißgehalt. Allerdings schmecken sie auch am neutralsten. Der eigentliche Wert der Sojabohne liegt in den aus ihr erzeugten Produkten wie Sojamehl, -öl, -saucen, Tofu, Fleischersatzprodukten, Sojamilch und Sojagetränken.
Erbsen
Frische Erbsen kommen in unsere Breiten vor allem im Juni und Juli auf den Markt. Sie werden in 3 Gruppen unterteilt:
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Markerbsen
Diese Sorte hat große, kantige Samenkörner. Jung geerntet schmecken sie saftig, zart und süßlich. Zum Trocknen sind sie nicht geeignet, da sie beim Kochen nicht weich werden. -
Palerbsen
Die glatten grünen Körner haben einen hohen Stärkegehalt. Sie schmecken leicht mehlig und sind nicht so süß wie die Markerbsen. -
Zuckerschoten
Sie werden auch Zuckererbsen oder Kaiserschoten genannt. Die Form der Körner zeichnet sich zart auf der Hülse ab. Sie werden jung und unreif geerntet und mit der Schote gegessen.
Linsen
Sie werden ohne Sortennamen noch Größe verkauft. Je kleiner die Linse, desto aromatischer ist ihr Geschmack. Denn die Aromastoffe sitzen in der Schale. In Deutschland ist die braune Tellerlinse am bekanntesten. Sie eignet sich besonders gut für Suppen und Eintöpfe. Aus Frankreich kommen die grün gesprenkelten, leicht nussig schmeckenden Lentilles Vertes und die winzigen schwarzen Belugalinsen.
Kichererbsen
Sie gehören nur dem Namen nach zu den Erbsen und stammen ursprünglich aus Asien. Die bis zu einem Meter hohe, einjährige Pflanze hat relativ kurze Hülsen, die normalerweise zwei unregelmäßig geformte gelbe, rote oder schwarze Samen enthalten. Bei uns werden vorwiegend die haselnussgroßen, beigefarbenen getrockneten Samen angeboten. Dank ihres hohen Anteils an Fetten, Vitaminen und Eiweiß ist die Kichererbse eine der nährstoffreichsten Hülsenfrüchte.