Essen und Trinken

Autor: Reader's Digest Book

Sind frische Lebensmittel immer gesünder?

Stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Süßigkeiten, Fast Food oder salzige Snacks sind weniger gesund als frische Lebensmittel.

© iStockfoto.com / SimonSkafar

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Das liegt zum einen daran, dass bei jedem Verarbeitungsschritt Vitamine und Nährstoffe verloren gehen. Als Faustregel gilt: Je mehr Verarbeitungsschritte zwischen Ernte und Verzehr liegen, desto niedriger ist der Vitalstoffgehalt von Obst und Gemüse. Zum anderen enthalten Fertiggerichte häufig zu große Mengen Zucker, Salz und ungesunde Fette sowie Verdickungsmittel, Aromen, Geschmacksverstärker, Farbstoffe und anderes aus dem Labor, das im Essen schlicht nichts zu suchen hat.

Frische Lebensmittel, d. h. solche, die möglichst direkt vom Erzeuger zum Verbraucher gelangen und nicht weiter verarbeitet wurden, sind also tatsächlich gesünder. Außerdem unterstützt man beim Kauf regional produzierter Lebensmittel die einheimische ökologische Landwirtschaft, was auch aus ethischen Gesichtspunkten zu bevorzugen ist. Selbstgekochtes aus weitestgehend unverarbeiteten Lebensmitteln wie Vollkornprodukten und frischem Gemüse sowie Obst ist ohnehin immer gesünder.

Tiefkühlkost ist eine gute Alternative.

Da Tiefkühlgemüse und -obst in der Regel gleich nach der Ernte eingefroren werden, sind in Produkten aus der Kühlung manchmal sogar mehr Vitamine als in gelagerter Ware enthalten. Denn durch Licht und Wärme sinkt der Nährstoffgehalt mit der Zeit deutlich ab. Der Gehalt ist bei Tiefkühlgemüse und -früchten außerdem deutlich höher als der von in Gläsern oder Dosen aufbewahrtem Obst oder Gemüse. Nichts einzuwenden ist allerdings gegen traditionell Vergorenes, Fermentiertes oder sauer Eingelegtes, zumal dies auch zur Vielfalt auf dem Teller beiträgt.

Es muss keine Rohkost sein.

Grundsätzlich enthalten rohe Lebensmittel mehr Nährstoffe und gesunde sekundäre Pflanzenstoffe als erhitzte. Aber viele Menschen vertragen einige ungekochte Gemüse- oder Getreidesorten nicht und reagieren mit Bauchschmerzen oder Blähungen. Die Alternative zu Rohkost ist schonend gedämpftes oder einige Minuten blanchiertes Gemüse. Manche Dinge kann man ohnehin nicht roh verzehren, z. B. Kartoffeln. Grundsätzlich gilt: Je weniger ein Produkt verarbeitet ist, desto mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält es.

Drei Beispiele

  1. Der rohe Apfel ist besser als der frisch gepresste, der wiederum besser ist als ein Smoothie aus dem Kühlregal, der aber viel gesünder ist als Apfelsaft aus der Flasche, welcher wiederum einem Saft aus Apfelsaftkonzentrat vorzuziehen ist.

  2. Traditionelle frische Milch ist „länger haltbarer“ Milch (ESL) vorzuziehen, die aber besser als H-Milch ist.

  3. Eine Tomatensuppe aus frischen Tomaten ist gesünder als eine aus Dosentomaten. Überhaupt nicht zu empfehlen sind Tütensuppen.