Hautkrebs: Sonnencreme im Nagelstudio
Bunte Fingernägel sind Trend. Besonders lange haltbar ist Gel-Lack, der dann unter UV-Licht gehärtet wird. Im Gegensatz zum Sonnenlicht (UVB-Strahlung) senden diese Lampen UVA-Strahlen aus, die nicht ungefährlich sind.

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UVA-Strahlen können tief in die Haut eindringen, Erbgutschäden in den Zellen hervorrufen und dadurch ebenfalls das Krebsrisiko erhöhen; in diesem Fall für hellen Hautkrebs. In verschiedenen Studien diskutieren Forscher seit einigen Jahren, welche Dosis die diversen Lampen abgeben, wie oft eine Person sich wie lange die Nägel lackieren bzw. härten lassen müsste, um das Krebsrisiko nennenswert zu erhöhen. Manche geben Entwarnung: Es seien mehr als 13.000 Sitzungen nötig, um eine Strahlendosis zu erhalten, die einer einzigen Therapiesitzung mit UVA-Licht entspricht, wie sie bei bestimmten Hautkrankheiten eingesetzt wird. Andere jedoch haben errechnet, dass bereits nach acht bis 208 Nagelpflegeterminen eine UV-Licht-Dosis erreicht ist, die zu DNA-Schäden führt und damit das Krebsrisiko steigen lässt.
Manche UV-Lampen emittieren offenbar eine Dosis, bei der nach zehn Minuten bereits die für einen ganzen Tag empfohlene Dosis an UVA-Licht abgegeben wird. Zusätzlich schwierig wird es, die Gefahr einzuschätzen, weil es nicht nur verschiedene UV-Lampen gibt, sondern die Kunden natürlich sehr unterschiedlich häufig ein Nagelstudio aufsuchen. Die Frauen selbst sind einer Studie zufolge recht gut informiert; 72 % meinen, dass vom verwendeten UV-Licht eine Krebsgefahr ausgehen könnte.
Diese bisher noch widersprüchlichen Daten führen dennoch zu eindeutigen Empfehlungen; schließlich ist für Lichtschutz schnell gesorgt: 20 Minuten vor dem Besuch eines Nagelstudios sollte die Kundin für Hände und Finger großzügig eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden oder schwarze Stoffhandschuhe tragen, von denen die Fingerkappen abgeschnitten wurden.