Gesundheit

Autor: Reader‘s Digest Book

Hilfe aus dem Küchenschrank gegen Allergien

Falls Sie, wenn Sie ins Freie kommen, alsbald niesen, schniefen und sich die Augen reiben müssen, reagieren Sie vermutlich allergisch auf Pollen, Staub oder Schimmelpilze in der Luft. Das sind bewährte Hausmittel für Allergiker.

© istockfoto.com / Wavebreakmedia

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Von Haustierhaaren bis zur Erdnuss – eine ganze Reihe üblicherweise harmloser Substanzen kann für Allergiker lebensbedrohlich werden. Heilen kann man Allergien nicht, doch mit vielem, was sich im Haushalt findet, lassen sich die Symptome lindern. Vor allem sollte man Allergene möglichst meiden. Gegen die häufigsten Allergieauslöser wie Staub, Schimmelpilze und Pollen haben sich folgende Maßnahmen besonders bewährt:

  • Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen auf unter 35 % bringen, um das Wachstum von Schimmelpilzen und die Vermehrung von Milben zu vermeiden.
  • Halten Sie sich zur Heuschnupfensaison wenn möglich in klimatisierten Räumen auf.
  • Lassen Sie andere Ihren Rasen mähen.
  • Durch die Nase atmen statt durch den Mund, um Pollen besser auszufiltern.
  • Nach Aufenthalten im Freien, spätestens aber abends, gründlich duschen und Haare waschen.
  • Bepflanzen Sie Ihren Garten mit weiblichen (pollenfreien) Pflanzen und meiden Sie intensiv duftende Gewächse.
  • Verzichten Sie im Frühjahr und Frühsommer auf körperliche Betätigung am Abend, weil zu dieser Zeit die meisten Pollen unterwegs sind. Im Spätsommer und Herbst ist die Pollenkonzentration morgens am höchsten.
  • Verwenden Sie einen Staubsauger mit HEPA-Filter.
  • Wenn schon Teppiche, dann sollten Stauballergiker zu Auslegware greifen, da diese den Staub bindet. Aber möglichst nicht selbst staubsaugen!
  • In kalten, feuchten Räumen die Schimmelbildung durch Luftentfeuchter hemmen.
  • Gegen Milben helfen milbendichte Bett- und Matratzenbezüge – alternativ die Bettwäsche einmal wöchentlich heiß waschen und in den Trockner geben.
  • Verzichten Sie auf Pflanzen im Schlafzimmer.
  • Dunstabzüge in der Küche und im Badezimmer entziehen der Raumluft überschüssige Feuchtigkeit.
  • Auf Stofftiere, Vorhänge und Zierkissen möglichst verzichten, da sie Allergene und Staub geradezu anziehen.

Bewährte Mittel

Eine Tasse Tee am Morgen
Eine morgendliche Tasse warmer Tee mit Zitrone und Honig aktiviert die Flimmerhärchen in der Nase, die Pollen und Staub den Zugang zu den Bronchien verwehren. Bei Allergikern sind diese Härchen oft etwas träge. Fügen Sie ein wenig Salbei-, Fenchel- oder Anisgewürz hinzu, um die stimulierende Wirkung zu verstärken.

Tee zu jeder Tageszeit
Schwarzer, grüner und weißer Tee enthält viele Flavonoide – Pfl anzenstoffe, die vor Entzündungen schützen und damit allergische Symptome lindern. Setzen Sie auf Quercetin Auch das ist ein Flavonoid, ein Pfl anzenstoff, der vor zahlreichen Krankheiten schützen soll – von Herzbeschwerden über Krebs und grauem Star bis hin zu Allergien und Asthma. Quercetin kann Immunzellen offenbar an der Ausschüttung von Histaminen hindern. Es ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, allerdings kommt der Pfl anzenstoff auch in Tee, Rotwein, Äpfeln, Knoblauch und Zwiebeln vor, in schmackhafterer Form.

Mediterrane Ernährung
Eine Studie zeigte, dass Kinder auf Kreta, die traditionelle griechische Kost erhielten – also mit viel Fisch, Gemüse, Obst, Olivenöl und Nüssen –, vergleichsweise selten an Asthma und Allergien leiden. Als Nahrungsmittel mit der besten Schutzwirkung entpuppten sich Nüsse. Vergewissern Sie sich aber, bevor Sie diese in Ihren Speiseplan aufnehmen, dass Sie nicht an einer Nussallergie leiden.

Weizenkeime über alles
Allergiker und Allergikerinnen, die im Rahmen einer Studie täglich 200 I. E. Vitamin E zu sich nahmen, konnten die Dosis ihrer üblichen Allergiepräparate – insbesondere solcher gegen verstopfte Nasen – verringern, anders als Betroffene in einer Vergleichsgruppe, die ein Placebo bekamen. Vitamin E ist ein wirksames Antioxidans, das offenbar jenen Teil des Immunsystems ausschaltet, der durch Allergien aktiviert wird. Natürlich können Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, um Ihre Vitamin-E-Zufuhr zu steigern. Konsumieren Sie auf diesem Wege jedoch nicht mehr als die üblicherweise in einer Tagesdosis enthaltenen 22 I. E. und holen Sie sich weitere Mengen aus der Nahrung. Weizenkeime zählen hier zu den besten Quellen. Mischen Sie sie unter Müslis, Salate, Hackbraten oder Eintöpfe. Auch Mandeln, Haselnüsse, Pistazien, Erdnüsse und Erdnussbutter enthalten viel Vitamin E.

Entspannen mit Chilis
Das in Chilis enthaltene Capsaicin kann die Schleimhaut beruhigen, sodass sie auf potenzielle Reizstoffe weniger anfällig reagiert und sich nicht so schnell entzündet oder Sekrete absondert, die die Nasengänge verstopfen. Aber Vorsicht: Nicht bei Magen- oder Darmbeschwerden verzehren! Folsäure hilft Der zum Vitamin-B-Komplex zählende Nährstoff steckt in vielen angereicherten Vollkornprodukten sowie in dunklen Blattgemüsen wie Spinat und Feldsalat, kommt aber auch in anderem grünem Gemüse wie Brokkoli, Rosenkohl und Erbsen vor. Eine an über 8000 amerikanischen Erwachsenen und Kindern durchgeführte Studie ermittelte, dass Personen umso mehr Antikörper gegen Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaare produzieren und die meisten Probleme mit Asthma entwickeln, je weniger Folsäure sie zu sich nehmen.

Duschen Sie Ihre Nase
Mindestens einmal täglich 1/4 TL Salz mit 1/4 TL Natron und 1 Tasse warmem Wasser mischen. Die Lösung in eine Nasendusche füllen. Den Kopf über ein Waschbecken halten und zur Seite neigen. Die Lösung in das höher gelegene Nasenloch gießen, sie wird über das untere Nasenloch und den Rachen ablaufen. Eventuelle Reste ausspucken und sorgfältig die Nase putzen. Entfernt potenzielle Reizstoffe und Entzündungszellen aus den Nasengängen.

Eine Anti-Heuschnupfen-Inhalation
Naturheilkundler wissen seit jeher, dass thymolhaltige Stoffe Allergiesymptome mildern. Studien haben gezeigt, dass Thymol Schwellungen im Bereich der Atemwege lindert und entzündungshemmende sowie leicht antibakterielle Eigenschaften hat. Für eine Inhalation 1/4 Tasse getrockneten Thymian in ein hitzebeständiges Schraubglas geben und mit 2 Tassen kochendem Wasser übergießen. Das Glas fest verschließen und die Mischung 30 Minuten ziehen lassen. Dann den Deckel abnehmen und die Dämpfe mehrmals tief einatmen.

Schnell zum Arzt!

Suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf, wenn Hausmittel, frei erhältliche oder Ihnen verordnete Medikamente gegen Allergien bei Ihnen nicht anschlagen oder zu einem pfeifenden Atem führen. Bei akuten Atembeschwerden mit starker Luftnot und Angstgefühlen, wenn Lippen, Zunge oder Hals bedrohlich anschwellen, Sie sich benommen oder schwindlig fühlen, ist notärztliche Soforthilfe erforderlich. Mit all diesen Symptomen könnte sich ein anaphylaktischer Schock ankündigen, der lebensgefährlich sein kann.

Hinweis: Die in diesem Artikel enthaltenen medizinischen Informationen sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung. Der Verlag empfiehlt allen Patienten mit Krankheits- bzw. Schmerzsymptomen, sich an einen Arzt zu wenden. Dieser Artikel ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autoren noch Verlag übernehmen eine Haftung für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Artikel enthaltenen praktischen Hinweisen resultieren. Die Informationen und Ratschläge in diesem Werk wurden von den Autoren und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autoren bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.