Ihre Füße: Was sie leisten und was sie gesund hält
Ihre Füße tragen Sie durchs Leben und leisten dabei jeden Tag Schwerstarbeit. Sie gesund und leistungsfähig zu halten ist jedoch gar nicht so schwer. Wir verraten Ihnen, wie.

©
Achten Sie auf Ihr Körpergewicht.
Schon ein Pfund mehr als das Normalgewicht mit sich herum zu tragen, erhöht den Druck auf Hüften und Knie um vier Kilo – und für die Füße sogar noch etwas mehr. Bei jedem Schritt wird im Fuß ein Netzwerk aus 26 Knochen, fast drei Dutzend Gelenken und mehr als 100 Muskeln, Sehnen und Bändern bewegt. Je weniger Zusatz-Gewicht darauf lastet, umso gesünder bleibt dieser perfekt aufeinander abgestimmte Teil des Bewegungs-Apparates.
Tragen Sie keine alten, ausgelatschten Schuhe
Ist die Sohle abgelaufen und die Schaumstoff-Dämpfung unter den Fußballen der Schuhe nicht mehr intakt, können Knochen und Gelenke schnell schmerzen. Der Grund dafür: Im Fußballen sitzen viele kleine, mit Fett gefüllte Kammern, die als Stoßdämpfer dienen. Mit zunehmendem Alter werden sie jedoch dünner. Zu viel Körpergewicht beschleunigt diesen Prozess. Außerdem sollten die Schuhe nicht zu eng sitzen. Das hilft dabei, übermäßiges Schwitzen an der Fußsohle zu verhindern. Dort befinden sich insgesamt 125000 Schweißdrüsen. Arbeiten diese auf Hochtouren, wird der Fuß feucht, die Haut aufgeweicht und es entstehen durch Reibung im Schuh leicht schmerzhafte kleine Verletzungen oder gar Blasen, die sich entzünden können. Wer die Fußsohlen mit einem Antitranspirant einreibt, hilft ihnen zusätzlich, nicht so extrem zu schwitzen.
Gute Ernährung hilft auch Ihren Füßen
Viel Kalzium aus Milchprodukten und Gemüse ist wichtig. Die Füße beherbergen immerhin 12 Prozent aller Knochen des Körpers. Das mehr an Kalzium macht sie härter und leistungsfähiger. Die Bänder und Sehnen bleiben elastisch. Gemüse wie der Brokkoli wirkt entzündungshemmend. Zum Beispiel wenn die weit verbreitete Morton-Neuralgie vorliegt.
Morton-Neuralgie entsteht oft durch zu enge Schuhe oder Schuhe mit zu dünner Sohle
Ursache dafür ist meist das Zusammenquetschen des Nervs zwischen den Knochen der dritten und vierten Zehe. Er entzündet und vergrößert sich. Die Zehen kribbeln manchmal und fühlen sich beim Gehen taub an. Auch weitere angrenzenden Zehen können betroffen sein. Zudem strahlt der Schmerz bis in den Fußballen aus. Hat der Fuß zudem keine hohe Wölbung (Spreizfuß), schwächt dies die Zehengelenke und reizt die Nerven zusätzlich und begünstigt eine Morton-Neuralgie. Wer jahrelang hohe, spitze Schuhe trägt, ohne den Fuß zwischendurch zu entlasten, leistet Morton-Neuralgie zusätzlich Vorschub. Denn in solchen Schuhen werden die Zehenknochen und Nerven stark gequetscht.
Auch zu dünne Sohlen ohne Dämpfung wirken sich negativ aus. Eine Einlegesohle hilft, den Druck auf den Nerv und damit den Schmerz zu lindern. Hilft das nicht, sollten Sie mit einem Podologen über zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten. sprechen. Er kann mit speziellen Injektionen die Nerven blockieren. Eine Kombination aus betäubenden Medikamenten und Steroiden wirkt manchmal entzündungshemmend. Zur Diagnose wird zunächst meist lokal ein Betäubungsmittel, oft auch kombiniert mit einem Kortisonpräparat gespritzt. In einigen Fällen wird eine Operation nötig.
Keine Flipflops über längere Zeit tragen
Billige Flipflops ohne Fußbett tun den Füßen nicht gut. Die Zehen müssen sich um den Steg klammern, damit Sie die Flipflops nicht verlieren. Oft entsteht ein Schmerz vom Knöchel bis zur Innenseite der Fußwölbung. Der Grund: Die hintere Schienbeinsehne, eine der wichtigsten Stützstrukturen des Fußes, ist gereizt. Sobald der Fuß müde ist, braucht er jedoch die Stütze eines guten Fußbetts oder einer Einlage - und die besitzen Flipflops nicht.
Neue Schuhe unbedingt vorher anprobieren - am besten erst, wenn Sie schon längere Zeit gelaufen sind.
Schwangerschaften lockern die Bänder am Fuß. Zu viel Körper-Gewicht schwächt seine Bänder und Sehnen. Dadurch wird der Fuß im Laufe der Jahre etwas größer – um ungefähr eine halbe Nummer. Wer neue Schuhe kaufen möchte, sollte sie daher immer erst im Laden anprobieren und sich dabei Zeit lassen - und zwar, nachdem er längere Zeit gelaufen ist. Durch das Laufen werden die Füße minimal größer als sie es morgens nach dem Aufstehen sind. Wenn Sie die Schuhe sorgfältig anprobieren stellen Sie sicher, dass sich Ihre neuen Schuhe den ganzen Tag über bequem anfühlen und nicht drücken werden.
Bei Diabetes ist besondere Fußpflege Pflicht!
Zu viel Glukose im Blut kann zu Nervenschäden und schlechter Durchblutung führen: Der hohe Zuckergehalt im Blut schädigt Blutgefäße und Nervenbahnen. Die Folge davon ist, dass der Fuß schlechter durchblutet wird. Er erscheint blass und kühl. Ein solcher, sogenannter diabetischer Fuß ist eine häufige Komplikation der Zuckerkrankheit. Schlechte Durchblutung macht die Füße empfindlich. Sind bereits Nervenbahnen geschädigt, nehmen viele Diabetes-Patienten Druckstellen und Schmerzen nur noch vermindert oder gar nicht mehr wahr. Aus einem kleinen Riss oder Schnitt wird dann schnell ein Geschwür, das unbedingt behandelt werden muss. Durch die mangelnde Durchblutung des Fußes heilen Verletzungen außerdem sehr schlecht ab. Mehr als die Hälfte aller Amputationen der unteren Extremitäten treten bei Erwachsenen mit Diabetes auf – Unfälle ausgenommen.
Hornschicht reduzieren und Fußcreme auftragen
Die Haut an den Füßen wird mit steigendem Alter trockener. Die Reibung der Schuhe hat die obersten Hautschichten dick und schuppig werden lassen. Wer während des Duschens einen Bimsstein benutzt, um diese überschüssigen Hautzellen zu entfernen, tut seinen Füßen etwas Gutes. Man sollte jedoch immer nur in eine Richtung reiben – so wird die Oberfläche glatter. Wer dagegen hin und her schrubbt, macht die Hautschichten schuppig und rau. Nach der Dusche sollte eine Fußcreme aufgetragen werde, die vor allem Harnstoff und Milchsäure beinhaltet. Dadurch wird die Haut wieder schön weich.
Verdickte Fußnägel besonders gut pflegen
Die Fußnägel sollten am besten gerade und nicht zu kurz abgeschnitten werden, besonders wenn sie verdickt sind. Gründe für eine solche Verdickung können weit zurückliegen. Die häufigsten Gründe sind anhaltender Druck auf die Nagelplatte, beispielsweise durch zu enge oder sehr hochhackige Schuhe wie HighHeels. Weitere Gründe können Nagelwurzel- oder Nagelbettverletzungen, Durchblutungsstörungen, Schuppenflechte (Psoriasis) oder der ganz normale Alterungsprozess sein. Ein verdickter Nagel wächst hauptsächlich in die Höhe, kaum in die Länge und wird sehr hart. Die Nagelplatte verfärbt sich, verliert ihre Transparenz, wird spröde und mitunter splittrig. In manchen Fällen liegt auch eine Nagelpilz-Erkrankung vor, die für Laien nur schwer zu erkennen ist. Nur der Facharzt kann mit einer Untersuchung samt Labortest feststellen, ob es sich um eine Pilzerkrankung handelt.
Müde Zehen lieben warme Socken
Wer warme Socken über seine Füße zieht, bewirkt, dass sich die Blutgefäße des Fußes ausdehnen und die Füße besser durchblutet werden. Das beschleunigt ihre Regeneration. Menschen mit warmen Füßen schlafen zudem schneller ein. Das bringt auch dir ein paar zusätzliche Minuten Schlaf, in denen die müden Füße und Zehen mehr Zeit haben, sich zu regenerieren.