Gesundheit

Autor: Samantha Rideout

Was tun, wenn die Nase blutet?

Blut, das aus der Nase tropft, sieht dramatisch aus und versetzt Betroffene in Alarmbereitschaft. Meist ist die Ursache für Nasenbluten, medizinisch Epistaxis, jedoch harmlos.

© iStockfoto.com / humonia

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In der Nasenscheidewand befinden sich viele kleine Gefäße, die durch heftiges Naseputzen oder einen Schlag auf die Nase verletzt werden können. Auch Allergien oder Erkältungen lösen Reizungen und Blockaden aus, die wiederum gelegentlich zu Nasenbluten führen. Das Gleiche gilt für Nasensprays oder trockene Luft.

Nimmt man blutverdünnende Medikamente ein oder leidet an Erkrankungen wie Hämophilie (Bluterkrankheit) kann Nasenbluten so lange anhalten, dass es medizinisch behandelt werden muss. Manchmal ist eins der größeren Blutgefäße im hinteren Teil der Nase betroffen. Dieses sogenannte posteriore Nasenbluten tritt seltener auf. Mögliche Auslöser sind ein Schlag auf den Kopf, eine gebrochene Nase oder ein Nasentumor. Bei Verdacht auf posteriores Nasenbluten sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Experten empfehlen zunächst, sich bei Nasenbluten hinzusetzen und leicht nach vorn zu beugen. So fließt das Blut in Richtung Nase und nicht zur Kehle oder zu den Atemwegen. „Das Blut zu schlucken kann zu Übelkeit und Erbrechen führen“, erklärt Dr. Martin Sorge, Assistenzarzt am Universitätsklinikum Leipzig und Co-Autor einer Studie über die Behandlung von Nasenbluten. „Zudem besteht die Gefahr, dass man Blut einatmet, was zu einer Lungenentzündung führen kann.“ Aus diesen Gründen sollte man sich erst hinlegen, wenn die Blutung gestillt ist.

Nachdem Sie sich gesetzt haben, halten Sie den weichen Teil der Nase unterhalb des Nasenbeins zusammen. Drücken Sie auch dann beide Nasenflügel zusammen, wenn nur eine Seite betroffen ist: Damit üben Sie ausreichend Druck auf die Wunde aus, um die Blutung zu stoppen. Nach rund zehn Minuten dürfen Sie den Griff wieder lösen. In der Regel kommt eine Blutung spätestens nach 20 Minuten zum Stillstand. Ist dies nicht der Fall, suchen Sie umgehend eine Ambulanz auf. Das gilt auch, wenn Sie so viel Blut geschluckt haben, dass Sie sich übergeben, nur schwer atmen können oder wenn Sie Anzeichen eines übermäßigen Blutverlusts wie Schwindel, Ohnmacht oder Kurzatmigkeit verspüren.

Ein Arzt hat mehr Behandlungsmöglichkeiten als Sie zu Hause. Kann er die Wunde genau lokalisieren, verödet er diese vermutlich. Eine weitere Option ist, mithilfe eines sterilen Tampons oder – bei posteriorem Nasenbluten – mit einem speziell geformten Ballon im Naseninnenraum Druck auf die Wunde auszuüben. Nachdem die Blutung gestoppt ist, sollten Sie Ihre Nase in den nächsten ein bis zwei Tagen möglichst nicht putzen. Müssen Sie niesen, lassen Sie den Druck über den Mund ab. War trockene Luft die Ursache der Blutung, sorgen Sie dafür, dass in den Räumen eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht. Wasserbasiertes Nasengel oder kochsalzhaltige Nasentropfen helfen ebenfalls.

Heben Sie nicht schwer, da es das verletzte Blutgefäß belastet. Rauchen Sie nicht – das trocknet die Nase aus –, und verzichten Sie auf heiße Getränke oder heißes Duschen, da der Dampf die Blutgefäße erweitert. Kurzum, behandeln Sie Ihre Nase behutsam, damit sie heilen kann.