Wechseljahre: Hormonersatz über die Haut
Eine Hormonersatztherapie für Frauen in den Wechseljahren kann mittels Tabletten oder auch über die Haut erfolgen, z. B. als Creme, Gel oder Pflaster.

©
Für die Verträglichkeit und das Ausmaß an Nebenwirkungen scheint die transdermale Form deutlich günstiger zu sein. Ein Forscherteam der Universität Nottingham analysierte die Daten von mehr als 80.000 britischen Frauen, die im Alter zwischen 40 und 79 Jahren eine Venenthrombose oder Embolie erlitten hatten. Die Vergleichsgruppe bestand aus etwa 390.000 Frauen der gleichen Altersgruppe. Unter einer Hormonersatztherapie (HET) erhöht sich das Risiko, eine Venenthromboembolie zu erleiden. Dies gilt jedoch nur für Hormone, die oral, als Tabletten, eingenommen werden, nicht für eine transdermale Behandlung. Das Risiko ist zudem abhängig von der Östrogendosis und lag bei einem Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen mit 73 % höher als bei Östrogen-Monopräparaten (40 %).
Bei einer transdermalen Hormonanwendung dagegen lag die Rate an Thromboembolien nicht höher als in der Vergleichsgruppe, unabhängig davon, ob es sich um ein reines Östrogenmittel oder ein Kombinationspräparat handelte. Bedeutung. Hormone in Tablettenform müssen bei der Einnahme hoch dosiert werden. Außerdem wird die Produktion von Gerinnungsfaktoren und anderen Bluteiweißen beeinflusst, und das Risiko für Venenthrombosen steigt. Frauen mit einer familiären Vorbelastung und weiteren Risikofaktoren sollten deshalb auf eine HET in Tablettenform besser verzichten.