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Autor: Reader's Digest

Frühjahrsputz - diese Putzmittel sind wirklich effektiv

Schrubben, scheuern, wischen – diese Putzmittel brauchen Sie, damit alles wieder strahlt.

© ipag / Fotolia.com

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Von Doris Kochanek

Um es gleich zu sagen: Ich bin kein Putzteufel. Trotzdem lagen meine hygienischen Standards entschieden höher als die meines Vormieters. Einen solch verschmutzten Ofen hatte ich noch nie gesehen! Im Drogeriemarkt erstand ich eine Dose Backofenreinigungs-Spray. Zu Hause fiel mein Blick dann auf die Warnhinweise: Haustiere seien aus dem Raum zu entfernen und dieser während der Anwendung des Sprays gut zu lüften. Ich habe den Ofen schließlich mit Spülmittel und einem Topfschwamm gereinigt. Zugegeben, wie neu strahlte er danach nicht. Aber ich fülle den Kuchenteig ja in eine Form, bevor ich ihn backe.

Warum beim Putzen weniger mehr ist

„Für einen hygienischen und sauberen Haushaltsputz sind keine Spezialmittel nötig“, erklärt Kerstin Etzenbach-Effers, Chemikerin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Drei Standardmittel reichen völlig aus: Allzweck- oder Neutralreiniger, Zitronensäure oder Essig, Scheuerpulver oder -milch.“ Allzweck- oder Neutralreiniger enthalten Tenside, also fettlösende Stoffe. Mit diesen Reinigern rücken Sie Schmutz auf fast allen Hartböden und Oberflächen wirkungsvoll zu Leibe. Wählen Sie maximal die vom Hersteller angegebene Dosierung, also das Mischungsverhältnis von Putzmittel zu Wasser. „Eine höhere Dosierung sorgt nicht für mehr Sauberkeit, sondern belastet nur die Umwelt“, sagt Etzenbach-Effers.

Ob sich Ihr Neutralreiniger auch für Holzböden eignet, verrät Ihnen das Etikett. Generell gilt: Für lackierte Hölzer benötigen Sie keine Spezialmittel. Geölte Parkette und Dielen hingegen sind ein Sonderfall. Säubern Sie diese nur mit vom Hersteller empfohlenen Reinigungsmitteln. Beim Wischen von Steinböden sowie fugenfrei verlegten Linoleum- und PVC-Böden gilt: Putzlappen oder Mopp dürfen richtig nass sein. Reinigen Sie erst die Ränder des Raumes, und wischen Sie dann rückwärtsgehend in einer Achterbewegung. Durch Hin- und Herwischen verteilen Sie den Schmutz nur. Holzdielen, Fertigparkette und andere Hartböden, die Fugen aufweisen, sollten Sie aber nur feucht wischen.

Nicht mischen – und gut lüften

Kalkablagerungen in Waschbecken, Dusch- und Badewannen sowie Urinstein in WCs beseitigen Sie effektiv mit essig- oder zitronensäure-haltigen Reinigungsmitteln. Allerdings: Säureempfindlichen Materialien wie Marmor, Schiefer oder Granit dürfen Sie damit nicht zu Leibe rücken. Für diese Materialien verwenden Sie Allzweckreiniger oder auch Spülmittel. „Ihrer Gesundheit zuliebe sollten Sie den Warnhinweis ‚Nicht mit anderen Produkten mischen‘, den viele Putzmittel tragen, ernst nehmen“, rät Chemikerin Etzenbach-Effers. „Beim Mischen von Chlorreinigern mit säurehaltigen Badreinigern kann beispielsweise giftiges Chlorgas entstehen.“ Übrigens: Beim Putzen gelangen kleinste Partikel der Reinigungsmittel in die Luft. Gründliches Lüften ist Pflicht!

Es muss nicht keimfrei sein

Hartnäckige Verschmutzungen sind ein Fall für Scheuerpulver oder -milch. Diese enthalten Quarz- oder Marmorpartikel. Auf Edelstahl oder auch Ceranglas hinterlassen Sie damit trotzdem keine Schleifspuren. Bei Kunststoffoberflächen testen Sie am besten zunächst an einer unauffälligen Stelle. Desinfektionsmittel sind im privaten Haushalt in aller Regel überflüssig. „Ob sie im Einzelfall sinnvoll sind, wenn etwa ein Familienmitglied unter einer ansteckenden Krankheit leidet, besprechen Sie am besten mit dem Arzt“, sagt Etzenbach-Effers.

Reinigungsmittel aller Art sind außerhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Ob und wie gesundheitsgefährdend sie sind, etwa wenn ein Spritzer davon ins Auge gelangt, darüber geben Piktogramme auf den Verpackungen Auskunft. Die wichtigsten davon finden Sie rechts. Das Backofenreinigungsspray habe ich übrigens meinem Nachmieter zum Geschenk gemacht – unverpackt unter der Spüle. Gebraucht hat er es nicht. Als ich auszog, war der Ofen sauber!

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