Viele Lebensmittel sind länger genießbar, als man denkt
Rund 55 Kilogramm Lebensmittel im Jahr wirft jeder von uns in die Mülltonne. Dabei sind Brot, Joghurt & Co. häufig noch essbar.

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Am Samstag macht Claudia Brummer Großeinkauf. Dann füllt sie den Kühlschrank mit Gemüse, Obst, Milchprodukten, Fleisch und Wurst für die kommende Woche und ergänzt Lebensmittel wie Nudeln und Mehl in ihrem Vorratsschrank. Bevor sie die gerade gekaufte Ware einräumt, sortiert die 46-jährige Mutter zweier Kinder alles aus, was vom letzten Einkauf übrig geblieben ist und die Datumsangabe auf der Packung überschritten hat.
Wie so oft ist es auch in der zurückliegenden Woche im Büro der Unternehmensberaterin an manchen Tagen später geworden, und ein paar der geplanten selbst gekochten Mahlzeiten entfielen. So landen an diesem Samstag zum Beispiel eine Packung Putenbrustfilet und mehrere Becher Joghurt im Müll. Das Fleisch hätte laut Packungsangabe spätestens vor zwei Tagen verbraucht sein sollen, das auf dem Joghurt angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum ist vier Tage überschritten. Claudia Brummer ärgert sich. Weniger über zu viel ausgegebenes Geld als über die Verschwendung. Und sie fragt sich: Hätten ihre Familie und sie Joghurt und Fleisch vielleicht doch noch essen können?
Eine Frage des Datums
„Den ersten Hinweis gibt bei vorverpackten Lebensmitteln bereits die Kennzeichnung. Besonders leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch, Hackfleisch, Geflügel, frische Gemüsesäfte oder vorgeschnittene Salate tragen ein Verbrauchsdatum“, erklärt Professor Dr. Bernd Lindemann vom Institut für Lebensmittelsicherheit der Hochschule Geisenheim. Die Kennzeichnung lautet „verbrauchen bis ...“ „Nach Ablauf dieses Datums können solche Lebensmittel durch eine hohe Keimbelastung gesundheitsschädlich sein, ohne dass Sie dies sehen oder riechen“, sagt Lindemann. Produkte mit bereits überschrittenem Verbrauchsdatum sollten Sie also wegwerfen!
„Lebensmittel mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum – erkennbar an der Kennzeichnung ‚mindestens haltbar bis …‘ – hingegen sind in der Regel auch darüber hinaus unbedenklich. Mit diesem Datum garantiert der Hersteller, dass ein Produkt Geschmack und Aussehen bis zu diesem Zeitpunkt behält“, erläutert der Experte. Das Putenfleisch mit dem verstrichenen Verbrauchsdatum hat Claudia Brummer also zu Recht entsorgt. Den Joghurt jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) hingegen hätte sie genauer unter die Lupe nehmen können. Gut möglich, dass er noch genießbar war.
Prüfen mit allen Sinnen
In welcher Form und wie schnell ein Lebensmittel verdirbt, hängt von seiner Zusammensetzung, Verarbeitung und Lagerung ab. So fördert zum Beispiel ein hoher Wassergehalt Schimmel. Fett verdirbt, wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Während also saftiges Brot zu Schimmelbildung neigt, werden offen gelagerte fettreiche Nüsse schnell ranzig.
Wie aber finden Sie heraus, ob ein Lebensmittel verdorben ist? „Anschauen, riechen und vorsichtig probieren“, empfiehlt Silke Schwartau, Leiterin der Ernährungsabteilung bei der Verbraucherzentrale Hamburg. „Schimmel zeigt sich als weißes oder farbiges Geflecht auf der Oberfläche von Nahrungsmitteln wie Brot und Marmelade. Den Befall mit Schädlingen wie Motten erkennen Sie nicht nur an lebenden oder toten Tieren (..)
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