Haus und Garten

Autor: Reader's Digest Book

Wie wird mein Haus smart?

Das Schöne am Smart Home ist, dass man so viel oder so wenig Steuerung in seinem Zuhause einbauen kann, wie man möchte.

© iStockfoto.com / metamorworks

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Wer auf Rundum-Sorglos-Technik steht, programmiert sich komplette Szenarien. Das Guten-Morgen-Programm etwa beginnt mit der Weckmusik aus dem Radio, dann werden die Rollläden hochgefahren, die Fenster zum Lüften geöffnet, der Brühvorgang der Kaffeemaschine aktiviert und die Temperatur angehoben – das Ganze in Kombination mit entsprechend heller Beleuchtung zum Aufwachen. Das Gegenteil läuft abends ab: gedimmte Lichter, sanfte Musik, mollige Wärme im Wohnzimmer, Rollläden nach unten, Türsperre aktiviert, Überwachungskamera angestellt. Beim Verlassen der Wohnung kommt beispielsweise das Programm „Ich bin dann mal weg“ zum Tragen: Ein Fingertippen auf einen Wandsender reicht und alle aktivierten Geräte, die man bei Abwesenheit nicht benötigt, schalten sich ab. Tür- und Fensterkontakte stellen sicher, dass alles verschlossen ist, die Lichter gehen aus etc.

Bewegungsmelder und Sensoren machen ein Smart Home besonders komfortabel. Kombiniert etwa mit der Lichtsteuerung folgt einem das Licht überall im Haus. Lichtschalter ein- und auszuschalten erübrigt sich also. Rauchmelder schlagen bei einem entstehenden Brand sofort Alarm. Und CO2-Sensoren messen das Raumklima und setzen eine Warnmeldung ab, damit man lüften kann. Oder das System ist so eingerichtet, dass sich beispielsweise Dachfenster öffnen und automatisch die Heizkörperthermostate die Heizleistung drosseln, um keinen Wärmeverlust zu haben. Smarte Wassersensoren sind weitere praktische Erfindungen, die großen Schaden verhindern können. Sie alarmieren sofort, wenn Wasser aus Geräten oder Leitungen austritt. Am besten werden sie an kritischen Stellen platziert, etwa am Boden neben der Wasch- oder Spülmaschine. Smart Home funktioniert nach dem Baukastenprinzip. Bestimmte Parameter und Geräte können zugeschaltet oder stillgelegt werden, je nach persönlichem Bedarf.

Die Installation eines Smart Home-Systems

Zum Installieren einer Basisstation mit schaltbarer Steckdose, Türsensor und Fernbedienung brauchen Sie: Einen Rechner/Notebook oder ein Smartphone/Tablet, einen Internetzugang, die Smart Home-Basisstation/Bridge und die Smart Home-Geräte, die eingebaut werden sollen.

So geht’s

Wir wählten für unser Beispiel Devolo Home Control. Dies ist ein modulares Smart Home-System auf Basis der Z-Wave-Technologie. Es bietet eine Home-Control-Zentrale und verschiedene Zusatzgeräte wie Tür-/Fenster-Kontakte, Schaltsteckdosen, diverse Funkschalter, Heizungsthermostate und Rauch-, Bewegungs- sowie Wassermelder. Z-Wave-Geräte anderer Hersteller können integriert werden. Für den Einstieg in das Home Control-System bietet Devolo für 220 Euro ein Starter-Kit an, bestehend aus einer Zentrale, einem Tür-/ Fenster-Kontakt und einer Schalt- und Messsteckdose.

  1. Basisstation anschließen

Als erster Schritt wird die Zentrale installiert. Das Gerät benötigt einen Internetzugang, der entweder über ein Netzwerkkabel oder eine Powerline-Verbindung (eine über eine Steckdose laufende Netzwerkverbindung) zum Router hergestellt wird. Anschließend legen Sie unter www.mydevolo.com ein Benutzerkonto an. Die Webseite führt Sie dabei Schritt für Schritt durch den kurzen Registriervorgang. Ist das Benutzerkonto bestätigt, wählen Sie dort die Option „Home Control“ und fügen eine Home Control Zentrale hinzu. Mit Videos und detaillierten Anweisungen zeigt die Web-Anwendung, wie das funktioniert. Nach einem Tastendruck an der Zentrale und einem automatischem Firmware-Update ist die Zentrale aktiv. Alternativ kann für die Steuerung der Zentrale auch die Home Control-App verwendet werden, die für Android und iOS zu Verfügung steht und auf dem Smartphone oder Tablet installiert werden kann.

  1. Geräte anschließen

Nun werden die Geräte aus dem Starter-Kit installiert. In der Web-Oberfläche oder der App der Zentrale gehen Sie auf den Reiter „Geräte“ und dort auf das Pluszeichen, um ein Gerät zu Ihrer Zentrale hinzuzufügen. In der daraufhin erscheinenden Liste wählen Sie das Gerät, das Sie in das System einbinden wollen, in unserem Fall den Tür-/Fenster-Kontakt. Durch das Entfernen der Batterielasche wird das Gerät aktiviert. Anschließend kleben oder schrauben Sie den Sensor und den zugehörigen Magnetkontakt an die Tür oder das Fenster, das überwacht werden soll. In unserem Beispiel wird der Kontakt am Badezimmerfenster befestigt. Das Gerät misst und übermittelt übrigens auch noch Temperatur und Helligkeit im Raum. Die Daten lassen sich ebenfalls in der Web-Oberfläche am PC oder in der App abrufen.

Die Schalt- und Messsteckdose wird ebenfalls im Badezimmer montiert. Sie lässt sich einfach in eine vorhandene Steckdose stecken und wird anschließend mittels Tastendruck auf eine auf der Frontseite vorhandene Taste ins System eingebunden. Sie dient in unseren Beispiel für das Ein- und Ausschalten eines elektrischen Handtuchtrockners. Weil der Zwischenstecker auch die Stromstärke misst, kann er für eine Benachrichtigung verwendet werden, wenn etwa eine Waschmaschine ihr Programm beendet hat und die Leistungsaufnahme unter einen bestimmten Schwellenwert sinkt. Zudem lassen sich über diese Messsteckdose an den Strom angeschlossene Geräte auch per Webseite, App oder einer zusätzlichen Fernsteuerung ein- oder ausschalten. Denkbar ist dies, wenn etwa ein Bügeleisen an der Steckdose angeschlossen ist und man nicht sicher ist, ob man es wirklich ausgeschaltet hat.

  1. Regeln und Szenen erstellen

Um das Smart Home wirklich schlau zu machen, können Sie in Devolo Home Control Regeln definieren und sogenannte Szenen einrichten. In unserem Beispiel wird der Handtuchtrockner mit dem Fensterkontakt im Badezimmer verknüpft: Ist das Fenster geöffnet und wird es nicht binnen einer Minute wieder geschlossen, dann schaltet das Smart Home-System den Handtuchtrockner über die Schalt- und Messsteckdose aus, damit nicht zum Fenster hinaus geheizt wird. Erst nach dem Lüften aktiviert der Zwischenstecker den Heizkörper wieder. Ein weiteres Beispiel für eine Szene wären etwa das Kommando „Haus verlassen“: Alle vernetzten Lampen im Haus werden automatisch abgeschaltet, die Bewegungsmelder mit einer Benachrichtigung verknüpft und die Überwachungskamera eingeschaltet. Die Szenen kann man beispielsweise auf die Tasten der kleinen Fernbedienung legen, die Devolo für knapp 40 Euro anbietet.