Damit Antibiotika wirken
Die zunehmenden Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika stellen eine Bedrohung für unsere Gesundheit dar. Lesen Sie, was Sie tun können.

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Bitte eine Schachtel Amoxicillin“, bat ich die Verkäuferin. Ich hatte den Tipp bekommen, dass man in diesem Lebensmittelladen in einem kleinen Städtchen im Westen von England Antibiotika ohne Rezept kaufen konnte. Die Ladenmitarbeiterin griff ohne Fragen zu stellen in eine Glasvitrine und zog ein Päckchen dieses Penizillin-Präparats hervor. Ich bezahlte umgerechnet 17 Euro und verließ den Laden mit 24 Tabletten. Weder sie noch ich hatten eine Vorstellung davon, ob das die angemessene Behandlung für meine Beschwerden darstellte, welche Tagesdosis die richtige war oder wie lange ich die Tabletten nehmen sollte.
Es ist in allen EU-Ländern – auch in Großbritannien – verboten, Antibiotika ohne ärztliches Rezept abzugeben. Mein Kauf war nicht nur illegal, er trug auch zu dem bei, was Dominique Monnet vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) „eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit“ nennt. Gemeint ist die zunehmende Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika.
Die Entdeckung des Penizillins vor 91 Jahren revolutionierte die Medizin. „Als es noch keine Antibiotika gab, starben Tausende Menschen an bakteriellen Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Infektionen nach einer Operation“, erklärt Monnet, der das ECDC-Programm gegen Antibiotikaresistenzen leitet. Heute verhindern Antibiotika, dass Frauen nach einer Geburt sterben, dass Frühchen Bakterien erliegen, für deren Abwehr sie zu schwach sind, oder dass ältere Menschen an Harnwegsinfektionen sterben. Antibiotika vernichten Bakterien, die für zahlreiche Infektionen von Akne bis hin zu Tuberkulose verantwortlich sind. Zudem werden sie zur Behandlung und Prävention von Krankheiten bei Tier und Mensch eingesetzt.
Diese Wundermittel verlieren allerdings wegen zu häufigen und falschen Gebrauchs ihre Wirkung. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) laufen wir deshalb Gefahr, in eine „Post-Antibiotika-Ära einzutreten, in der gewöhnliche Infektionen und kleinere Verletzungen wieder tödlich sein können.“ (...)
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