Das kann der Arzt gegen Rückenschmerzen tun
Falls Hausmittel wie Wärmepackungen und rezeptfreie Entzündungshemmer nichts bewirken, kann Ihr Arzt diverse Medikamente verordnen. Hier sind einige Optionen.

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Muskelentspannende Mittel
Wenn Sie sich kaum bewegen können, kann ein muskelentspannendes Medikament – eventuell mit einem Entzündungshemmer kombiniert – Wunder bewirken. Am besten nimmt man ein solches Mittel zur Schlafenszeit ein, denn es macht benommen und schläfrig.
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Opioide
Länger anhaltende starke Schmerzen können die Einnahme eines Opioids, beispielsweise Oxycodon, erforderlich machen. Fachleute empfehlen jedoch, erst alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen, bevor eine längerfristige Einnahme von Opioiden in Erwägung gezogen wird (Suchtgefahr). Außerdem sollte das Opioid in Form eines Retard-Präparats oder eines Wirkstoffpflasters verabreicht werden, das die schmerzlindernde Substanz langsam über die Haut freisetzt.
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Antidepressiva
Einige Antidepressiva können die Weiterleitung von Schmerzreizen verändern. Zu den Arzneistoffen, die bei subakuten (einige Wochen andauernden, aber nicht allzu schweren) und chronischen Rückenschmerzen helfen, gehören Amitriptylin und Duloxetin.
Wenn alles andere nicht hilft
Eine Rückenoperation ist ein schwerwiegender Eingriff, der nur in Erwägung gezogen wird, wenn alle nichtchirurgischen (konservativen) Behandlungsmethoden erfolglos geblieben sind. Bevor der Arzt einen der folgenden Eingriffe empfiehlt, wird er jedoch verschiedene diagnostische Untersuchungen wie Röntgen, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) durchführen lassen.
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Diskektomie
Dieser chirurgische Eingriff wird notwendig, wenn ein Rückenmarksnerv infolge eines Bandscheibenvorfalls eingeklemmt oder gereizt ist und es dadurch zu Schmerzen, Schwäche oder gar Lähmung im Bein oder zu einem Verlust der Blasenkontrolle gekommen ist. Der Chirurg entfernt dabei den ausgetretenen Teil des Gallertkerns der Bandscheibe, der auf den Nerv drückt.
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Wirbelsäulenversteifung
Dieser Eingriff ist indiziert, wenn starke Rückenschmerzen viele Monate lang anhalten und der Patient nicht in der Lage ist, seine normalen Alltagstätigkeiten auszuüben. Eine Versteifung – meist eines Teils der Wirbelsäule – lässt sich mit unterschiedlichen chirurgischen Techniken erreichen. Im Allgemeinen werden Platten und Schrauben an der Wirbelsäule befestigt, oft in Kombination mit Knochentransplantaten. Eine Versteifung bedeutet aber auch einen Verlust der Bewegungsfähigkeit im versteiften Teil der Wirbelsäule.
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Künstliche Bandscheibe
Die Bandscheibenprothese kann bei schweren chronischen Rückenschmerzen eine Alternative zur Wirbelsäulenversteifung sein und wird eingesetzt, wenn eine Bandscheibe so stark beschädigt ist, dass es zu einem Absenken der Wirbelkörper zueinander kommt. Die künstliche Bandscheibe besteht aus zwei Metallplatten mit einem Kern aus Polyethylen, der eine gewisse Beweglichkeit gewährleistet.
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Neurostimulationstherapie
Hierbei wird ein sogenannter Neurostimulator in den Epiduralraum – den Raum zwischen Rückenmark und Wirbelsäule – implantiert. Diese Methode lindert die Beschwerden bei Patienten, deren Rückenschmerzen von den Spinalnerven ausgehen. Das kleine Gerät sendet elektrische Impulse aus, welche die für das Gehirn bestimmten Schmerzreize blockieren. Die Impulse lassen sich vom Patienten mit einer Fernbedienung steuern.
Die hier veröffentlichten medizinischen Informationen sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung. Wir empfehlen allen Patienten mit Krankheits- bzw. Schmerzsymptomen, sich an einen Arzt zu wenden.