Erste Hilfe bei Knie-Schmerzen
Beschwerden in den Kniegelenken sind sehr verbreitet.

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Meist sind es mechanische Ursachen wie eine Abnutzung von Knorpeln und Bändern oder degenerative wie eine Arthrose. Auch Entzündungen wie eine rheumatoide Arthritis verursachen Knieschmerzen. Das Knie ist ein komplexes Gelenk, das stark beansprucht wird. Zwischen den beiden Knie-Gelenken befindet sich eine dicke Knorpelscheibe, der Meniskus. Er federt die bei jedem Schritt entstehenden Stöße ab. Ist ein Band geschädigt, hört man möglicherweise bei jeder Bewegung ein Knacken. Man kann das Körpergewicht nicht auf das betroffene Bein verlagern oder hat das Gefühl, einzuknicken.
Ist eine Sehne oder die Kniescheibe geschädigt, schwillt das Knie an und lässt sich nicht strecken. Manche haben auch den Eindruck, das Knie sei instabil. Bei einem Meniskusriss schwillt das Knie ebenfalls an und scheint steif zu werden. Schwellungen, Rötung und Fieber können auch auf eine Schleimbeutelentzündung hinweisen.
Das sind Selbsthilfe-Maßnahmen bei Knieschmerzen
Eisbeutel zum Abschwellen
Ist das Knie geschwollen, können Sie für 20 Minuten einen Eisbeutel oder eine Kältekompresse auflegen. Drei- oder viermal täglich.
Die Füße hochlegen
Diese Maßnahme hilft, die Schwellung abklingen zu lassen.
Nehmen Sie ein rezeptfreies Schmerzmittel
Ibuprofen, ASS und Paracetamol lindern die Schmerzen. Befolgen Sie die Anweisungen auf der Packungsbeilage.
Lassen Sie sich einen Termin beim Orthopäden geben.
Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb von drei bis sieben Tagen, müssen Sie zum Arzt, am besten gleich zum Orthopäden. Ein Arztbesuch ist besonders dringlich, wenn Sie auf dem betroffenen Bein nicht mehr stehen und das Knie nicht mehr beugen können. Ebenso wenn das Knie stark geschwollen ist und schmerzt oder wenn Sie Fieber haben.
Sie selbst können eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um die Schmerzen im Kniegelenk zu bekämpfen.
Kompression
Im Fall einer Schwellung wickeln Sie eine elastische Bandage um das Knie oder ziehen einen elastischen Schlauchverband darüber. Das hilft beim Abschwellen und stützt das Knie.
Dehnübungen
Versuchen Sie nach Absprache mit dem Arzt folgende Übung: Im Stehen das gesunde Bein nach vorn stellen, das Bein mit dem schmerzenden Knie nach hinten. Die Knie bleiben durchgedrückt. Nun den Oberkörper seitlich beugen, und zwar zur gesunden Seite hin. Außen am Oberschenkel des Beins mit dem kranken Knie sollte nun eine Dehnung zu spüren sein. 30 Sekunden so verharren, dann wieder in die Ausgangsstellung zurückkehren. Die Übung fünfmal wiederholen. Das dehnt den Muskel, der vom Oberschenkel bis unterhalb des kranken Knies verläuft.
Moderater Sport
Wählen Sie Übungen, die die Gelenke nicht oder nur wenig belasten. Besonders geeignet sind Schwimmen, Wassergymnastik oder Radeln auf einem stationären Fahrrad (der Sattel sollte so hoch eingestellt sein, dass Sie die Knie nur wenig beugen müssen). So werden die Muskeln gelockert und besser durchblutet. Das fördert den Heilungsprozess.
Die hier veröffentlichten medizinischen Informationen sind kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose und Behandlung. Wir empfehlen allen Patienten mit Krankheits- bzw. Schmerzsymptomen, sich an einen Arzt zu wenden.