Als mein Freund in der Kirche die Zugfahrkarte zeigte
Als er an der Reihe war, zu spenden, zog er stattdessen sein Zugticket.

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Jeden Morgen fuhr einer meiner Freunde mit dem Zug von einem Vorort zur Arbeit in die Stadt und abends wieder zurück. Unterwegs pflegte er die Augen zu schließen. Wenn der Schaffner die Fahrkarte verlangte, zeigte er sie automatisch vor, ohne sich im Schlummer stören zu lassen.
Eines Morgens wurde er mitten im friedsamen Dösen sanft an der Schulter gerüttelt. Mit halb geschlossenen Augen griff er in seine Jackentasche und zeigte seine Fahrkarte.
Im selben Moment zischte ihm seine Frau etwas ins Ohr. Entsetzt fuhr mein Freund hoch.
Es war Sonntagvormittag, und in der Kirche wurde gerade der Klingelbeutel herumgereicht.
Eingesendet von R. S.