Autofahren in Europa - das sollten Sie beachten
Andere Länder, andere Sitten: So vermeiden Sie Ärger im Straßenverkehr.

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Als ich das Blaulicht im Rückspiegel bemerkte, war es zu spät. „Papa, hinter uns ist die Polizei“, drang die Stimme meiner Tochter von der Rückbank an meine Ohren. Die fühlten sich spontan sehr heiß an. Gerade war ich links abgebogen – an einer Stelle der Avinguda del Parallel in Barcelona, an der ein Schild dies ausdrücklich untersagte. Gut, der reguläre Weg war durch eine Baustelle versperrt und unsere Urlaubsunterkunft nur noch 50 Meter entfernt. Trotzdem: falsche Entscheidung. Ausgerechnet in Spanien, dem Land Europas mit den strengsten Strafen für Verkehrssünder!
Im Geiste sah ich mich schon meinen Führerschein abgeben. Was war ich erleichtert, als mir die Polizeibeamten nach einer eingehenden, auf Katalanisch geführten Beratung verkündeten, es sei lediglich ein Bußgeld für das Missachten eines Verkehrsschildes fällig.
Was mich sehr verblüffte, war, dass ich nur die Hälfte der Strafe bezahlen musste, wenn ich dies sofort und per Kreditkarte erledigen würde. Ich wusste, dass man in manchen Ländern Bußgelder im Straßenverkehr unmittelbar entrichten muss. Dass man dafür einen Rabatt eingeräumt bekam, war für mich als Deutschen eine Überraschung. Plötzlich fühlte sich mein Verkehrsverstoß wie ein Schnäppchen an! Meine Erfahrung brachte mich auf die Idee, bei Kolleginnen und Kollegen in Reader’s Digest-Redaktionen in Europa nachzufragen, welche Regeln und typischen Verhaltensweisen Besucher ihrer jeweiligen Heimatländer tunlichst beachten sollten.
Klicken Sie einfach in der Liste unten auf das Land, zu dem Sie mehr erfahren möchten.
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Verkehrsticker Europa:
- Dänemark: Weiße Dreiecke auf der Fahrbahn an Straßeneinmündungen bedeuten „Vorfahrt gewähren“.
- Griechenland: Das Rauchen in Kfz ist verboten, wenn Kinder unter zwölf Jahren mitfahren (Bußgeld 1500 €).
- Italien: Nach hinten überstehende Ladung muss mit einer 50 x 50 cm großen, rot-weißen, schräg gestreiften Warntafel gekennzeichnet werden. Kroatien: Ein Set Reservelampen ist mitzuführen.
- Lettland: Winterreifenpflicht für Fahrzeuge bis 3,5 t zGG vom 1.12. bis 1.3.
- Litauen: Zollfrei dürfen 20 Liter Reservekraftstoff eingeführt werden.
- Luxemburg: Atemalkoholtest ist obligatorisch, bei Weigerung wird die vorgesehene Höchststrafe für das jeweilige Delikt verhängt.
- Malta: Linksverkehr und Rechtsüberholen.
- Österreich: Unfallmeldegebühr von 36 €, wenn bei Unfall Polizei nur zur Beweissicherung gerufen wird, obwohl ein Austausch der Daten der Unfallbeteiligten möglich war und keine Personenverletzungen vorliegen.
- Polen: Parken bei Dunkelheit auf unbeleuchteten Straßen nur mit Standlicht.
- Rumänien: Überholverbot auf Brücken.
- Schweden: Nebelschlussleuchten dürfen nicht eingeschaltet werden.
- Serbien: Fahrer, die die Durchführung eines Drogentests ablehnen, können in Haft genommen werden.
- Slowakei: Für Radfahrer gilt außerorts Helmpflicht.
- Tschechien: Die Ablehnung einer Atemalkohol- oder Blutuntersuchung kann mit bis zu 2000 € und Fahrverbot in Tschechien bis zu zwei Jahren geahndet werden.
- Ungarn: Radfahrer müssen nachts und bei schlechter Sicht eine Warnweste tragen.
- Zypern: Beim Überholen und auf Nebenstraßen bei scharfen/unübersichtlichen Kurven hupen (nicht zwischen 21 und sechs Uhr!).
(Quelle: Automobilclub von Deutschland)