Das Radom auf der Wasserkuppe
Als Gipfel der Liebe wird es heute vermarktet, weil man dort, auf 950 Metern, himmlisch heiraten könne: Hessens höchstes Standesamt befindet sich im Radom auf der Wasserkuppe in der Rhön.

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Mit Liebe hatte das außergewöhnliche Gebäude jahrzehntelang jedoch nichts zu tun. Das Radom, ein sogenanntes Kofferwort aus Radar und Dome, ist ein Relikt des Kalten Kriegs. Als strategisch wichtiger Radarposten der NATO nahe der innerdeutschen Grenze diente es nach dem Zweiten Weltkrieg der Luftraumüberwachung. Mit Rundumsuch- und Höhensuchradargeräten wurden zudem die Aktivitäten jenseits des Eisernen Vorhangs ausgespäht. Die weiße Kuppelhülle schützte die Antennen dabei vor äußeren Einflüssen.
1962 standen fünf Radome auf der Wasserkuppe. Vier wurden abgerissen, das letzte verbliebene hat es zum geschützten Kulturdenkmal und Wahrzeichen der Region gebracht. Seither ist es für alle zugänglich und ein beliebtes Ausflugsziel. Um das Radom herum führt eine Aussichtsplattform, von der man einen Panoramarundblick über das Biosphärenreservat Rhön genießt.
In der riesigen Kuppelhalle mit ihrem einzigartigen Akustikerlebnis eines 16-fachen Echos finden Events, Konzerte und Ausstellungen statt, das Funktionsgebäude dient als Vereinsheim der Drachen- und Gleitschirmflieger, die von der Wasserkuppe abheben. Ein Schaukasten im Radom-Museum bietet spannende Einblicke in die Geschichte der Radaranlage. Das Radom ist auch im Winter geöffnet.
www.radom-wasserkuppe.de