Die zehn besten Tipps für Wanderungen mit Kindern
Wandern ist soooo langweilig! Tatsächlich? Das stimmt doch gar nicht! Man muss nur einige Regeln beachten...

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Grundregel Nr. 1: Je unwirtlicher und abenteuerlich der Weg, desto besser.
Ein schöner Waldweg ist für Kinder zum Sterben öde. Doch wenn sich Felsbrocken in den Weg stellen, die beklettert werden können, Baumstämme kreuz und quer überwunden und Bäche übersprungen werden müssen, ist das richtig spannend.
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Kinderbeine machen mindestens zwei Schritte, wenn Sie einen machen.
Passen Sie das Wandertempo und die Strecke dem Alter des jüngsten Kindes an. Fünfjährige können locker sieben Kilometer laufen. Sechs- bis Achtjährige schaffen auch zehn Kilometer und mehr.
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Kondition ist bei Kindern auch eine mentale Angelegenheit.
Für das, was Spaß macht, haben sie unendlich viel Energie. Ein paar Gummibärchen und das kleine Versprechen eines großen Eises am Ziel für „sensationelle“ Wanderleistungen wirken oft Wunder. Erzählen Sie zwischendurch eine Geschichte oder machen Sie ein Spiel. Sogar angeblich erschöpfte Kinder spielen gerne Fangen.
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Machen Sie immer wieder kleine Pausen.
Kinder brauchen oft nur wenige Minuten, um sich zu regenerieren. Ganz toll ist natürlich eine Rast an einem Bach. Halten Sie neben einem leckeren Picknick immer auch gesunde Fitmacher bereit: Obst, Rohkost, Nüsse, zuckerreduzierte Müsliriegel. Kinder in Bewegung haben dauernd Hunger.
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Wählen Sie Wanderungen, die zu einem interessanten Ziel führen.
Das kann ein Spielplatz sein oder an einer Grillstelle vorbei zum Beispiel zu einer Burg, einer Höhle, einem Tiergehege, einem Wasserfall oder einem Badesee und planen Sie unbedingt ausreichend Zeit für einen Aufenthalt ein. Ein wunderbarer Trail ist der durch die enge Breitachklamm bei Oberstdorf. Ihre tosenden Wasser, steil abstürzenden Felsen und Schwindel erregenden Abgründe sind faszinierend.
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Packen Sie allerlei Entdeckermaterial ein.
Das können die Kinder durchaus selber tragen im eigenen kleinen Rucksack. Dazu gehören ein Taschenmesser zum Schnitzen, eine Lupe für Käfer, Raupen und Ameisen, ein Sammelbecher, eventuell ein Fernglas und ein Tier- oder Pflanzenbestimmungsbuch. Auch ein Walkie-Talkie macht im Wald Spaß. In den Rucksack darf auch alles hinein, was das Kind unterwegs sammelt.
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Naturlehrpfade und Themenwanderwege motivieren die Kleinen
Sie sind nicht nur lehrreich, sie wirken förmlich wie ein Magnet, der die Kinder weiterzieht. Auf dem Alperlebnispfad am Imberg bei Steibis im Oberallgäu (6,3 Kilometer) erfährt man zum Beispiel nicht nur, wie lange ein Rind pro Tag ruht. Man kann auch den harten Nagelfluh-Fels mit Hammer und Meisel bearbeiten und bis über die Knie ins Moor steigen. In Kranzegg gibt es einen lustigen Wanderweg, den 37 Tafeln mit Witzen und heiteren Sprüchen säumen.
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Lassen Sie ihre Kinder laufen – vorausgesetzt natürlich, dass keine Gefahr besteht.
Kein Kind möchte beim Wandern immer gemaßregelt werden, wenn es klettert, krabbelt, wühlt und absonderliche Abkürzungen wählt. Bleiben Sie cool: Sich schmutzig zu machen muss auf Wanderungen erlaubt sein!
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Nehmen Sie Freunde Ihres Kindes mit.
Sie werden sich wundern, was die alles gemeinsam zu entdecken und zu bequatschen haben, während sie laufen, laufen, laufen. Ein Hund ist auch ein toller Begleiter. Sie haben keinen? Dann nehmen Sie einfach mal den Ihrer Nachbarn mit.
- Man findet in den Buchhandlungen unzählige Familien-Wanderführer mit Routen für jede Region, die dem Bedürfnis von Kindern Rechnung tragen.