Kurztrip: Moin, Hamburg!

©
Als wären die Wolken vom Himmel auf Hamburg niedergesunken, so wirkt die Außenalster an schönen Sommertagen. Denn dann setzt die Hansestadt Segel, jede Menge weiße, übers Wasser ziehende Dreieckswolken. Der Binnensee ist das blaue Herz der Stadt – und trägt ebenso zu ihrem maritimen Flair bei wie Elbe, Hafen und dicke Containerschiffe. In besonders kalten Wintern kann die Alster aber auch mal zufrieren, dann ist Schlittschuhlaufen angesagt. Ungefährlicher ist es, am Ufer entlangzuspazieren, zum Beispiel mit Aufwärmpause in der Alsterperle bei Kaffee und Kuchen oder heißer Erbsensuppe und einem Traumblick auf Hamburgs Turmspitzen.
Wer lieber flaniert statt spaziert, wählt das südliche Ufer der Binnenalster, der kleineren, noch ein wenig mondäneren Schwester der Außenalster. Hier liegt der Jungfernstieg, Panorama-Höhepunkt im Zentrum der Stadt, umgeben von weißen Gründerzeitbauten, kupfergrünen Dächern und Luxusgeschäften. Schnell ist man von der Binnenalster aus zum Rathaus geschlendert und zur Mönckebergstraße, der Shoppingmeile in der Innenstadt. Was übrigens aussieht wie ein See, ist ein gestautes Flüsschen, dessen Lauf man stromaufwärts folgen und dabei mondäne Villen, Parks und Auwiesen bestaunen kann – zu Fuß oder im Sommer auf dem Alsterwanderweg.
Möchte man lieber weiter in die maritime Seele Hamburgs eintauchen, wendet man seine Schritte südwärts. Entlang der weißen Rundbögen der Alsterarkaden am Rathaus und weiter dem Alsterfleet folgend, geht es Richtung Elbphilharmonie. Am Baumwall mündet die Alster in die Elbe. Die Elphi selbst kann man als Aussichtspunkt nutzen, aber auch nur als Navigationsmarke auf dem Weg zur Hafencity. Zu sehen gibt es dort viel: die roten Klinkerbauten der Speicherstadt, die alten Segler im Traditionsschiffhafen, moderne Bauten wie das Uni-Lever-Haus, von dessen Stufen aus man stundenlang Schiffe gucken kann.
Nicht zu vergessen, die Weltreise, die in der Hafencity wartet: Im Miniatur Wunderland, der größten Eisenbahnanlage der Welt, sind es nur ein paar Schritte von den Rocky Mountains in den Vatikan. Und durch Hamburg selbst, geschrumpft auf den Maßstab 1:87. Das macht Lust auf weitere Entdeckungen. Für eine der spannendsten muss man sehr früh aufstehen oder sehr lange feiern: Der Altonaer Fischmarkt öffnet sonntags um 5 Uhr. Bis 9.30 Uhr versuchen sich – zum großen Spaß von Tausenden Besuchern – Bananen-Fred, Käse-Tommi und Aale-Dieter marktschreierisch zu übertrumpfen.
Danach könnte eine Hafenrundfahrt gut passen. Oder ein Trip mit der Fähre Nr. 62 nach Övelgönne: Beim Spaziergang über den Elbstrand träumt man vom Sommer, bekommt Nordseesehnsucht und schaut dicken Pötten beim Einparken am Kai zu.