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Autor: Reader‘s Digest Book

Die Katze aus dem Sack lassen

Jemand lässt die Katze aus dem Sack: Er lüftet ein gut gehütetes Geheimnis, verrät seine wahren, vorher verborgen gehaltenen Absichten.

© Reader's Digest / Jaqueline-Eva Camoletti

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©© Reader's Digest / Jaqueline-Eva Camoletti

Für die Herkunft der Redensart gibt es mehrere unterschiedliche Erklärungen. Früher, als Katzen sich noch unkontrolliert vermehrten, wurden junge Kätzchen oft ertränkt. Dazu steckte man sie in einen Sack. Öffnete man diesen, konnte man davon ausgehen, dass die Katze sich wehren und kratzen würde. Eine andere Erklärung stellt die Ähnlichkeit der Wendung mit „die Katze im Sack kaufen“ heraus. Ein Schwank im „Till Eulenspiegel“ handelt davon. Demnach haben Marktverkäufer gerne die Käufer beschummelt und anstelle des gekauften Hasens oder Ferkels eine wertlose Katze in den Sack gesteckt. Öffnete der Käufer zu Hause den Sack, erlebte er eine böse Überraschung.

Möglich ist aber auch eine ganze andere Erklärung, die gar nichts mit unseren Stubentigern zu tun hat. Demnach kommt die Redewendung aus der Seefahrt. Früher wurden Matrosen, wenn sie sich etwas zuschulden kommen ließen, ausgepeitscht. Zu diesem Zweck wurde die gefürchtete „neunköpfige Katze“, eine Peitsche mit neun Riemen, aus dem Ledersack geholt.