Ich steh’ gerade auf dem Schlauch
Wer etwas nicht verstanden hat, ein wenig hilflos nach einer Lösung sucht, sich in einer misslichen Lage befindet oder ganz einfach etwas länger braucht, um einen Sachverhalt zu begreifen, der steht gerne einmal auf dem Schlauch.

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Wenn man absichtlich oder versehentlich seinen Fuß auf einen Schlauch stellt, verhindert man, dass das Wasser durch diesen hindurchfließen und sein Ziel erreichen kann. Im übertragenen und sprichwörtlichen Sinn bedeutet dies also, dass die Gedanken blockiert werden und nicht frei fließen können. Erst wenn man den Schlauch wieder freigibt, löst sich der Wasser- bzw. Gedankenstau auf. Seit wann diese Redensart in Gebrauch ist, ist nicht bekannt. Da es in der menschlichen Natur liegt, häufiger auf dem Schlauch zu stehen, verwundert es nicht, dass es eine ganze Fülle anderer Redensarten gleichen Inhalts gibt. Die bekanntesten sind: „eine lange Leitung haben“, „im Dunkeln tappen“ und „keinen (blassen) Schimmer haben“.
Wenig charmant lässt sich dem Gegenüber auch vorwerfen: „Bei dir hakt es wohl.“ Damit meint man aber nicht nur jemanden, der in einer konkreten Situation schwer von Begriff ist, sondern zweifelt vor allem an dessen Verstand.