Warum braucht der Mensch andere Menschen zum Leben?
Viele Menschen können zwar zeitweiliges Alleinsein genießen, nicht aber dauerhafte Isolation.

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Wer lang ohne jeden Kontakt zu anderen bleibt, kann sogar Wahnvorstellungen und Halluzinationen erleben. Und auch körperlich hat Einsamkeit mitunter Auswirkungen. Studien zufolge erhöht sie nicht nur das Risiko für Depressionen und Angststörungen, sondern auch das für andere Krankheiten wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs. Woran das genau liegt, ist noch unklar. Es gibt aber Hinweise darauf, dass ein Leben ohne soziale Kontakte das Immunsystem schwächen kann. Das könnte ein Erbe aus den frühen Tagen der Menschheitsgeschichte sein, als unsere Vorfahren nur in der Gruppe überleben konnten. Wenn dieser Kontakt fehlt, versetzt das unseren Körper womöglich heute noch in Alarmbereitschaft. Jedenfalls haben Untersuchungen gezeigt, dass einsame Menschen dauerhaft erhöhte Konzentrationen des Stresshormons Cortisol im Blut haben. Und dass als negativ empfundener Dauerstress das Immunsystem weniger leistungsfähig macht, ist inzwischen ebenfalls bekannt.