Wie andere Nationen Ostern feiern
Osterausflüge sind nicht nur eine deutsche Tradition. Wie feiern eigentlich die anderen Nationen Ostern? Wir haben über die Grenzen geschaut und Witziges, Interessantes und Verwunderliches entdeckt.

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Finnland: Die Finnen verteilen an Ostern Schläge, aber nur sanfte. Sie schlagen ihre Freunde und Bekannten leicht mit einer Birkenrute – zur Erinnerung an die Palmwedel, mit denen Jesus in Jerusalem empfangen wurde. Am Ostersonntag wird es dann laut. Kinder ziehen mit Trommel und Tröten durch die Straßen und beenden mit dem Lärm die Zeit der Trauer.
Ungarn: „Locsolás“, zu Deutsch „Übergießen“ heißt ein ungarischer Osterbrauch, der am Ostermontag stattfindet. Männer besuchen dabei Frauen und Mädchen aus der Familie oder aus dem Freundeskreis und besprengen sie mit Parfüm. Wahrscheinlich geht die Sitte auf einen vorchristlichen Fruchtbarkeitsbrauch zurück. Zum Dank werden die Männer danach mit Ostereiern, Kuchen und Alkohol bewirtet, was nicht selten in einem Gelage endet.
Bulgarien: Hier verstecken die Menschen die Ostereier nicht, sondern bewerfen sich gegenseitig damit. Sieger ist derjenige, dessen Ei am längsten heil bleibt. Er soll das erfolgreichste Familienmitglied des kommenden Jahres werden. Ein weiterer Brauch: Eier werden nach der Mitternachtsmesse an der Wand der Kirche aufgeschlagen.
Luxemburg: Karfreitags ziehen Kinder mit Schlehdorn-Sträuchern singend durch die Straßen. Abends werden die Sträucher verbrannt. Der Legende nach fliegen die Kirchturmglocken am Gründonnerstag nach Rom, um die Ostersegnung des Papstes zu erhalten. Stattdessen machen die Klibber-Kinder (die oft auch Messdiener sind) den Krach: Um die Gläubigen zum Gottesdienst zu rufen, ziehen sie mit ihrer Klibber (einem kleinen hölzernen Schlaginstrument aus Holz, bei dem Platten durch eine Kurbel zum Knattern gebracht werden) durch die Dörfer und singen das Klibberlidd: "Dik-dik-dak, dik-dik-dak, haut as Ouschterdaag" (dik-dik-dak, dik-dik-dak, heute ist Ostern). Zur Belohnung dafür, dass sie die Glocken so lautstark vertreten, erhalten sie von den Anwohnern Geld und Ostereier.