Gemüse in Töpfen und Kübeln
Gemüse lässt sich in jedem Behälter, der mit Pflanzerde gefüllt werden kann, anbauen. Töpfe und Kübel sind sehr flexibel und variabler als Gartenbeete, und was die Mobilität angeht, bieten sie eindeutige Vorteile.

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Es gibt diverse Gründe, Gemüse in Töpfe zu pflanzen – beispielsweise, wenn der Platz begrenzt ist, versiegelte Flächen vorherrschen oder der Gemüsegarten mobil sein soll. Sind die Bodenbedingungen in Ihrem Garten schlecht oder ist der Boden nicht durchlässig genug oder zu sauer, dann sind Töpfe und Kübel die ideale Lösung. Hier geben wir Ihnen wertvolle Tipps an die Hand. Qualität und Quantität der Ernte hängen in erster Linie von der Qualität des Bodens ab. Verwenden Sie deshalb immer erstklassige, auf Gemüsepflanzen abgestimmte Pflanzerde. Die Erde sollte durchlässig sein; bei sehr heißem Wetter oder an vollsonnigen Standorten sollte zusätzlich Kompost eingearbeitet werden, um die Feuchtigkeitsspeicherung zu verbessern.
Die richtige Kübelgröße
Besser man pflanzt in großen als zu kleinen Töpfen, da die Erde darin nicht so schnell austrocknet und die Wurzeln der Gemüsepflanzen sich besser entwickeln können. Welche Topfgröße letztendlich gewählt wird, hängt auch davon ab, was darin gepflanzt werden soll. Für Pflanzen mit großer Wuchshöhe wie Tomaten sollte das Topfvolumen mindestens 10–20 Liter betragen. Auch bei in Töpfen gezogenem Gemüse sollten Sie auf den richtigen Standort achten. Zwar gedeihen die meisten Gemüsesorten an einem sonnigen Standort am besten, doch kann sich dort die Erde im Topf sehr stark aufheizen – bis zu 60 °C – und die Wurzeln mehr stressen als bei im Beet stehenden Pflanzen. Deshalb muss man Kübelgemüse häufiger wässern – die meisten in den Sommermonaten täglich. Austrocknen führt zu minderer Qualität und geringerer Ernte sowie schlechterem Geschmack. Salat wird bei ungenügender Wässerung bitter. Stress durch Trockenheit kann auch zu erhöhtem Schädlingsbefall oder zu Krankheiten führen. Auch muss vermutlich mehr und häufiger gedüngt werden. Selbst wenn die Pflanzerde vorgedüngt ist, werden die Nährstoffe durch die regelmäßige Wässerung schneller ausgewaschen oder von der Pflanze in relativ kurzer Zeit aufgenommen. Damit sie schön wachsen und gesund bleiben, sollten Gemüsepflanzen in Töpfen regelmäßig nachgedüngt werden. Flüssigdünger kann alle 2 Wochen verabreicht werden, organischer Dünger wie Hornspäne oder Knochenmehl in der Wachstumsperiode alle 6–8 Wochen.
Töpfe auswählen
Pflanztöpfe, -kübel und -kästen gibt es aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Ton, Holz oder Beton. Sie alle eignen sich auch für den Gemüseanbau. Achten Sie darauf, dass die Behälter genügend Drainagelöcher haben. Auch alte Fässer sind eine gute Option, allein schon wegen ihrer Größe. Sie sind länger haltbar, wenn sie innen mit einer Bitumenschicht versiegelt sind. Kleineres Gemüse kann auch in Balkonkästen oder Hängeampeln gezogen werden. Größere Behälter sind von Vorteil, weil sie größere Mengen Erde und so auch eine größere Bandbreite an Pflanzen aufnehmen können.
Daneben gibt es spezielle Behälter für bestimmte Gemüsesorten wie beispielsweise Kartoffelpflanzsäcke. Dabei handelt es sich um eine raffinierte Lösung, vor allem für kleine Gärten. Die Säcke werden im Lauf der Wachstumsphase der Kartoffelpflanzen nach und nach mit Erde aufgefüllt. Über Klettverschlussklappen an der Seite können neue Kartoffeln geerntet werden. Transportboxen aus Styropor bieten sich ebenfalls als gute, große Pflanzbehälter an. Sie sind leicht und günstig, werden mit der Zeit allerdings brüchig, sodass sie maximal 2 Jahre halten.
Was gepflanzt wird
Wenn Sie nur eine begrenzte Fläche für den Gemüseanbau zur Verfügung haben, sollten Sie natürlich Ihr Lieblingsgemüse anbauen oder eines, das nicht unbedingt in jedem Supermarkt zur Verfügung steht. Wählen Sie nach Möglichkeit kompakt wachsende Varietäten aus. In größere Behälter wie Fässer können Sie Gemüse, das für denselben Zweck verwendet wird, in Gruppen zusammensetzen. Legen Sie beispielsweise einen Behälter mit sommerlichen Blattsalaten an, einen mit Tomaten und Basilikum oder Paprika und Auberginen, einen „Suppentopf“ mit Mangold, Grünkohl, Brokkoli, Möhren, Roten Beten und kleinem Winterkohl und einen mit Kräutern wie Petersilie, Rucola und Schnittlauch. Pflanzen Sie Petersilie, Koriander, Schnittlauch, Salat und Frühlingszwiebeln überall dort, wo sich noch Platz findet. Sie wachsen schnell und sind prima Lückenfüller.