Wissen und Tipps

Autor: Jürgen Schinker

So entsteht Monat für Monat das Reader's Digest-Magazin

Jeden Monat entsteht in Stuttgart in den Räumen des Verlags Das Beste die neue Ausgabe von Reader's Digest. Wir zeigen Ihnen die Menschen, die dafür sorgen, dass Sie immer wieder neuen, spannenden Lesestoff erhalten.

Redaktionskonferenz bei Reader's Digest in Stuttgart

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©Tim Stolle

Markus, kannst du bitte beim ,Klassiker‘ das Bild auf der zweiten Doppelseite etwas kleiner machen? Ich brauche doch ein paar Zeilen mehr.“ Hier in der Redaktion von Reader’s Digest sind die Kommunikationswege sehr kurz. Wenn beispielsweise Doris, die Leitende Redakteurin, den Art-Direktor Markus um eine Änderung am Layout bittet, dann genügt ein Zuruf. Und wenn Schlussredakteurin Ute eine Frage an Ann-Katrin hat, die für die Dokumentation zuständig ist, muss sie nur den Kopf nach rechts drehen.

Die Artikel für Ihr großes kleines Monatsmagazin entstehen aber beileibe nicht ausschließlich hier im Herzen Stuttgarts, sondern stammen aus Reader’s Digest-Redaktionen auf der ganzen Welt. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen in Helsinki und Paris, Madrid und New York, Amsterdam und Lissabon, Neu-Delhi und Sydney, Toronto und Mexiko-Stadt, Rio de Janeiro und Singapur tragen regelmäßig Texte, Bilder und Themenideen bei. Diese enge Zusammenarbeit im internationalen Verbund eröffnet uns die Möglichkeit, Ihnen eine besonders vielfältige Mischung anbieten zu können – von dramatischen Geschichten aus Nordamerika oder Australien über gute Nachrichten und Vorbilder aus aller Welt bis zu neuesten Erkenntnissen aus der Medizin.

„Wie die Eltern und Ärzte um das Leben der kleinen Dorothea kämpfen finde ich sehr berührend.“ Chefredakteur Michael Kallinger leitet die monatliche Themenkonferenz mit dem Artikel über die dramatische Rettung eines Mädchens ein, das mit einem halben Herzen geboren wurde. „Lasst uns aber zusätzlich ein Drama in real life ins Heft packen.“ Spannende Geschichten wie „Zug ohne Bremse“ gefallen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, schließlich immer besonders gut. Unser achtköpfiges Redaktionsteam strebt an, in jedem Heft eine gute Mischung für die drei deutschsprachigen Ausgaben zusammenzustellen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert werden. Die Fragen, die wir uns bei der Themenfindung immer wieder stellen, lauten: Welches Ratgeberthema ist aktuell wichtig und bietet nützliche Tipps? Was lernen die Leserinnen und Leser daraus? Haben wir genug Geschichten, die inspirieren und unterhalten?

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Nicht immer herrscht Einigkeit darüber, was unbedingt ins Heft muss. Mitunter entwickeln sich intensive Diskussionen, die aber stets zu dem Ziel führen, ein thematisch und optisch „rundes“ Heft zu produzieren – vom Titelbild bis zur letzten Seite. Etwa die Hälfte der Artikel im Heft stammen aus einem gemeinsamen internationalen Redaktionspool; in unserer Jubiläums-Ausgabe September 2023 sind das unter anderem die Reportage über die Schatzsucher an der Themse, die amüsanten Erlebnisse des Kolumnisten Richard Glover sowie der Ratgeber zum Thema Mitfreuen. Natürlich produzieren wir hier in Stuttgart auch selbst zahlreiche Artikel – sowohl für monatliche Rubriken wie „Helden“ oder das Quiz als auch nützliche Ratgeber sowie Artikel zu Gesundheitsthemen. Zusätzlich wählen wir Beiträge aus anderen Medien aus, von denen wir glauben, dass sie für unsere Leserschaft interessant sind. Das gehört sozusagen zur DNA von Reader’s Digest, denn vor mehr als 100 Jahren begann der Gründer DeWitt Wallace in den USA damit, articles of lasting interest (Artikel von bleibendem Interesse) in einem Monatsmagazin zusammenzufassen.

Nach der Themenfindung entsteht das Layout

Sobald die Themenmischung und der Umfang der jeweiligen Artikel feststehen, machen sich Markus und Grafikerin Nicole Gedanken über die passende Bildsprache. Die beiden durchforsten Datenbanken von Fotoagenturen, beauftragen Illustratoren und Fotografen, klären Bildrechte und entwerfen Layouts. Ihre Entwürfe platzieren sie dann an einer Wand, damit sie im Blick haben, wie die Geschichten am besten zusammenpassen. Die Kreativität von Art-Direktor und Grafikerin ist auch bei der Covergestaltung gefragt. In Abstimmung mit dem Vertrieb wird aus mehreren Entwürfen das Titelblatt ausgewählt, das hoffentlich die meisten Menschen anspricht. 

„Hanna aus Finnland fragt, ob sie das Quiz schon etwas früher haben kann.“ In unserer täglichen Mittagskonferenz besprechen wir sowohl solche Anfragen unserer internationalen Kolleginnen und Kollegen wie auch den aktuellen Fortschritt einzelner Artikel. Denn bis das Heft druckfertig ist, sind zahlreiche Arbeitsschritte nötig.

Die fremdsprachigen Artikel beispielsweise müssen erst übersetzt werden, bevor sie ins Layout gelangen und bearbeitet werden können. Um die lokalen Artikel kümmert sich Doris: Sie gibt Texte in Auftrag und redigiert die Artikel. Das Bearbeiten der aus dem Englischen übersetzten Texte übernehmen Ute, Jürgen und Jana. Letztere arbeitet eng mit unserer Lektorin in Zürich zusammen, die die Texte „helvetisiert“, also für unsere Leser aus der Schweiz an die schweizerischen Sprachgewohnheiten angleicht.

Großen Wert legt Reader’s Digest schon immer auf die Dokumentation. Mithilfe verlässlicher Quellen prüft Ann-Katrin die Artikel inhaltlich auf Richtigkeit – nur einer von vielen peniblen Korrekturdurchgängen, um Ihnen ein inhaltlich und sprachlich möglichst fehlerfreies Lesevergnügen anbieten zu können. Übrigens gebührt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein besonderer Dank – nicht nur für Ihre oft jahrzehntelange Treue, sondern auch für die originellen Beiträge zu Rubriken wie „Menschen“ und „Lachen“. Wir freuen uns, wenn Sie auch weiterhin so fleißig Ihre Anekdoten einschicken.

Hier ist zu sehen, wie Reader's Digest in der Druckerei auf großen Maschinen gedruckt, die Druckbögen anschließend beschnitten, sortiert und zusammen gefügt werden. 

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Dann werden die Seiten gedruckt und zu einem Magazin zusammengefügt 

Wenn alle Seiten komplett sind, leiten wir die Druckdaten an einen Dienstleister in Großbritannien weiter, der sie aufbereitet und an die Druckerei in Krakau, Polen, schickt. Dort stehen riesige Rollenoffset-Maschinen, auf denen fast alle europäischen Ausgaben von Reader’s Digest gedruckt werden. Eine Maschine verarbeitet pro Stunde mehr als 30 000 Druckbögen, auf denen sich jeweils 48 Heftseiten befinden.

„Das neue Heft ist da!“ Wenn Katrina von der Poststelle hier im Verlag das Päckchen aus der Druckerei in die Redaktion bringt, ist das für uns jedes Mal ein besonderer Moment. Das neue Heft in der Hand zu halten und durchzublättern erfüllt uns jedes Mal mit Stolz. Es ist das Ergebnis eines großen Puzzlespiels, das wir Monat für Monat mit viel Freude neu zusammensetzen – damit Sie „lesen, was Sie bewegt“.

 

 

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