Multiple Sklerose durch Epstein-Barr-Virus?

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Wissenschaftler hegen schon länger den Verdacht, dass das Epstein-Barr-Virus (EBV) eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von MS spielt. Diese Vermutung wurde durch eine US-Studie erhärtet, die aus den Daten von ca. zehn Millionen Angehörigen der US-Armee einen ursächlichen Zusammenhang nachweisen konnte.
Die Studie belegt, dass das Virus eine entscheidende Rolle für die Erkrankung spielt. Da aber nur ein Bruchteil der mit EBV infizierten geschätzten 95 % der Bevölkerung erkrankt, vermutet man, dass auch Umwelteinflüsse und Lebensstil eine wichtige Rolle spielen.
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Die Zeit zwischen der Begegnung mit dem Virus und dem Ausbruch der Krankheit betrug in der Studie im Mittel siebeneinhalb Jahre. Gäbe es einen Impfstoff gegen EBV, ließe sich möglicherweise nicht nur MS verhindern, sondern gleichzeitig auch das Pfeiffersche Drüsenfieber, das Fatigue-Syndrom sowie pro Jahr rund 200.000 Hodgkin-Lymphome weltweit. Solch ein Impfstoff ist mittlerweile entwickelt worden. Sowohl der Pharmakonzern Moderna als auch das Helmholtz-Institut in München haben Ende 2022 und Anfang 2023 die erste Phase der klinischen Studie mit jeweils einer EBV-Vakzine begonnen.