Autor: Ulrich Lössl
Filmstar Eva Green über Mut vor und Schüchternheit abseits der Kamera
Seit mehr als 20 Jahren gehört Eva Green zur Elite der französischen Schauspielerinnen. Spätestens seit ihrem Auftritt an der Seite von Daniel Craig im James-Bond-Film Casino Royale 2006 kennen und schätzen auch internationale Filmfans die heute 43-Jährige.

©
©istockphoto.com / RomoloTavani
Anfang des Jahres 2023 war sie in Die drei Musketiere – D’Artagnan, dem ersten Teil einer Neuverfilmung von Alexandre Dumas’ Roman, als mysteriöse Milady de Winter zu bewundern. In Milady, der Forsetzung des furiosen Mantel-und-Degen-Abenteuers (ab 14. Dezember im Kino), hält ihre Figur alle Zügel in der Hand.
Reader’s Digest: Was hat Sie bewogen, in gleich zwei „Musketiere“-Filmen mitzuspielen?
Eva Green: Mir hat vor allem gefallen, dass sich die Filme sehr eng an den Roman von Alexandre Dumas anlehnen und trotzdem einen frischen und originellen Zugang finden. Und was Milady de Winter betrifft: Sie ist eine sehr komplexe Figur. De Winter ist mal eine Femme fatale, dann wieder eine charmante Ratgeberin. Sie ist äußerst liebenswert, dann wieder total durchtrieben und böse – vor allem im ersten Film. Im zweiten Teil kommen dann auch ihre anderen Charaktereigenschaften zum Vorschein und man versteht, warum sie nur so und nicht anders handeln konnte.
Wie viel von Milady de Winter steckt in Eva Green?
(lacht) Sie meinen, wie viel Femme fatale? Wie viel raffinierte Intrigantin? Also, ganz im Ernst: Natürlich fließt beim Spielen auch immer etwas von meiner Lebenserfahrung mit ein. Ich bewege mich ja nicht im luftleeren Raum. Was mich mit Milady de Winter verbindet, ist letztlich ihre tief empfundene Menschlichkeit. Sie ist verletzlich und stark. Sie ist hilfsbedürftig und manipulativ. Sie ist wie ein Chamäleon. So jemanden zu spielen ist für Schauspieler ein Geschenk.
Sie haben immer wieder betont, wie schüchtern Sie sind. Und doch stellen Sie sich auf der Leinwand zur Schau. Wie passt das zusammen?
Als Schauspielerin arbeite ich in einem geschützten Raum. Dort kann ich Dinge tun, die ich im echten Leben nie machen würde. Das auf der Leinwand bin ja nicht wirklich ich. Ich spiele eine Person, hinter der ich mich sehr gut verstecken kann. Und je mehr diese Person charakterlich von mir entfernt ist, desto leichter kann ich mich verstecken – und desto mehr Spaß habe ich dabei.
Fühlen Sie sich beim Schauspielen etwa lebendiger?
Ja, auf gewisse Weise. Ich fühle mich da mehr in meiner Mitte. Vor einer Kamera bin ich ganz sicher nicht so schüchtern und vergeistigt wie im Alltag. Die Schauspielerei hilft mir insofern tatsächlich dabei, im wirklichen Leben besser zurechtzukommen. Wenn ich einen Drehort verlasse, bin ich meist auf eine gute Art ausgepowert und habe mir meine Dämonen vor der Kamera ausgetrieben. Zu Hause bin ich dann ganz sanft und lieb. Ich behaupte nicht, dass die Schauspielerei Therapie für mich wäre. Aber machmal ist es sehr gut und befreiend, alles rauszulassen.
Man sieht Sie sehr selten bei öffentlichen Anlässen.
Das kommt vielleicht von meiner mimosenhaften Schüchternheit. Außerdem bin ich sehr schlecht im Small Talk. Und ich habe einen Horror davor, bei einem öffentlichen Auftritt etwas ins Mikrofon sagen zu müssen. Da kriege ich rote Pusteln. Ich scheue auch meistens vor den großen Filmpremieren-Partys zurück. Da gehe ich lieber ins Hotel oder nach Hause und lese dicke Romane oder höre klassische Musik, am liebsten Bach.
Wenn Sie jemanden näher kennenlernen wollen: Was finden Sie anziehend, was stößt Sie eher ab?
Sie meinen bei einem potenziellen Liebhaber? Einem Regisseur? Einem Menschen, der im Flugzeug neben mir sitzt?
Ja – bei allen. Und bitte fangen Sie mit dem Liebhaber an.
(lacht) Das hätten Sie wohl gern! Ich kann Ihnen versichern, dass ich sehr vorsichtig bin, wenn ich neuen Menschen begegne. Ich habe oft erlebt, dass sich Leute aus den falschen Gründen an mich heranmachen wollten. Die schieße ich dann sofort ab. Da habe ich einen sechsten Sinn. Ebenso fühle ich aber auch, wenn man tatsächlich mich kennenlernen und nicht von dem schönen Schein profitieren will.
Beschreiben Sie sich doch bitte mit vier Worten.
Durchgeknallt, schüchtern, abenteuerlustig – und furchtbar komisch.
Reader’s Digest: Was hat Sie bewogen, in gleich zwei „Musketiere“-Filmen mitzuspielen?
Eva Green: Mir hat vor allem gefallen, dass sich die Filme sehr eng an den Roman von Alexandre Dumas anlehnen und trotzdem einen frischen und originellen Zugang finden. Und was Milady de Winter betrifft: Sie ist eine sehr komplexe Figur. De Winter ist mal eine Femme fatale, dann wieder eine charmante Ratgeberin. Sie ist äußerst liebenswert, dann wieder total durchtrieben und böse – vor allem im ersten Film. Im zweiten Teil kommen dann auch ihre anderen Charaktereigenschaften zum Vorschein und man versteht, warum sie nur so und nicht anders handeln konnte.
Wie viel von Milady de Winter steckt in Eva Green?
(lacht) Sie meinen, wie viel Femme fatale? Wie viel raffinierte Intrigantin? Also, ganz im Ernst: Natürlich fließt beim Spielen auch immer etwas von meiner Lebenserfahrung mit ein. Ich bewege mich ja nicht im luftleeren Raum. Was mich mit Milady de Winter verbindet, ist letztlich ihre tief empfundene Menschlichkeit. Sie ist verletzlich und stark. Sie ist hilfsbedürftig und manipulativ. Sie ist wie ein Chamäleon. So jemanden zu spielen ist für Schauspieler ein Geschenk.
Sie haben immer wieder betont, wie schüchtern Sie sind. Und doch stellen Sie sich auf der Leinwand zur Schau. Wie passt das zusammen?
Als Schauspielerin arbeite ich in einem geschützten Raum. Dort kann ich Dinge tun, die ich im echten Leben nie machen würde. Das auf der Leinwand bin ja nicht wirklich ich. Ich spiele eine Person, hinter der ich mich sehr gut verstecken kann. Und je mehr diese Person charakterlich von mir entfernt ist, desto leichter kann ich mich verstecken – und desto mehr Spaß habe ich dabei.
Fühlen Sie sich beim Schauspielen etwa lebendiger?
Ja, auf gewisse Weise. Ich fühle mich da mehr in meiner Mitte. Vor einer Kamera bin ich ganz sicher nicht so schüchtern und vergeistigt wie im Alltag. Die Schauspielerei hilft mir insofern tatsächlich dabei, im wirklichen Leben besser zurechtzukommen. Wenn ich einen Drehort verlasse, bin ich meist auf eine gute Art ausgepowert und habe mir meine Dämonen vor der Kamera ausgetrieben. Zu Hause bin ich dann ganz sanft und lieb. Ich behaupte nicht, dass die Schauspielerei Therapie für mich wäre. Aber machmal ist es sehr gut und befreiend, alles rauszulassen.
Man sieht Sie sehr selten bei öffentlichen Anlässen.
Das kommt vielleicht von meiner mimosenhaften Schüchternheit. Außerdem bin ich sehr schlecht im Small Talk. Und ich habe einen Horror davor, bei einem öffentlichen Auftritt etwas ins Mikrofon sagen zu müssen. Da kriege ich rote Pusteln. Ich scheue auch meistens vor den großen Filmpremieren-Partys zurück. Da gehe ich lieber ins Hotel oder nach Hause und lese dicke Romane oder höre klassische Musik, am liebsten Bach.
Wenn Sie jemanden näher kennenlernen wollen: Was finden Sie anziehend, was stößt Sie eher ab?
Sie meinen bei einem potenziellen Liebhaber? Einem Regisseur? Einem Menschen, der im Flugzeug neben mir sitzt?
Ja – bei allen. Und bitte fangen Sie mit dem Liebhaber an.
(lacht) Das hätten Sie wohl gern! Ich kann Ihnen versichern, dass ich sehr vorsichtig bin, wenn ich neuen Menschen begegne. Ich habe oft erlebt, dass sich Leute aus den falschen Gründen an mich heranmachen wollten. Die schieße ich dann sofort ab. Da habe ich einen sechsten Sinn. Ebenso fühle ich aber auch, wenn man tatsächlich mich kennenlernen und nicht von dem schönen Schein profitieren will.
Beschreiben Sie sich doch bitte mit vier Worten.
Durchgeknallt, schüchtern, abenteuerlustig – und furchtbar komisch.