Wissen und Tipps

Autor: Stephanie Gray

13 spannende Fakten über Bienen

Die Honigbiene ist unser kleinstes Haustier - und extrem wichtig, so wie alle Bienen: Sie bestäubt rund 80 Prozent unserer Nutzpflanzen und zahlreiche Wildpflanzen. Ein Bienenvolk kann zur Hochsaison im Frühsommer bis zu 50.000 Bienen zählen. Sie möchten mehr über Bienen erfahren? Wir haben 13 Fakten für Sie zusammen gestellt.
Eine Honigbiene sammelt Honig auf einer Margeritenblüte

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©iStockfoto.com / DanielPrudek
1. Glückwunsch zum Weltbienentag! Der 20. Mai wurde dafür gewählt, weil es der Geburtstag des Slowenen Anton Janša (1734–1773) ist, dem Pionier der modernen Bienenzucht. Es gibt gute Gründe dafür, die Bienen zu feiern, denn sie bestäuben Pflanzen, aus denen etwa 35 Prozent der weltweiten Lebensmittel hergestellt werden. Eine einzige Biene besucht täglich bis zu 2000 Blüten – sie hat also viel zu tun!


2. Die summenden Wesen, die wir Bienen nennen, umfassen etwa 20. 000 verschiedene Arten, von denen nur ganz wenige Honig produ-
zieren. Möglicherweise schmeckt Ihnen dieser nicht mehr ganz so gut, wenn Sie erfahren, was es eigentlich ist: Nektar, den Honigbienen wiederholt erbrochen und dehydriert haben. Die Tiere ernähren sich im Winter, wenn sie nicht auf Futtersuche gehen können, von ihren Honigvorräten.

3. Während ihres gesamten Lebens erzeugt eine Biene nur etwa einen Teelöffel Honig, dafür fliegt sie im Mittel etwa 700 Kilometer weit. Addiert man die Flugleistungen eines Bienenstocks, so umrunden die Tiere die Erde im Sommer rund 500-mal.

4. Es mag wie aus dem Buch Der Herr der Ringe klingen, aber der seltene elbische Honig wird nicht aus einem Bienenstock, sondern in Höhlen im Nord­osten der Türkei geerntet. Auf Türkisch heißt dieser peri bali, was so viel bedeutet wie „Elfenhonig“. Er soll reich an Mineralien sein und gehört mit einem Preis von mehr als 150 US-Dollar (140 Euro) pro Unze (knapp 30 Gramm) zu den teuersten der Welt.

5. Kennen Sie jemanden namens Melissa? Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Honigbiene“. Der Mythologie zufolge war Melissa eine der Nymphen, die Zeus aufzogen. Melissa fütterte ihn mit dem „Nektar der Götter“ – also Honig – anstelle von Milch.

6. Bienenwachs kommt in Kerzen und Lippenbalsam zum Einsatz, aber es taucht auch an über­raschenderen Stellen auf, etwa in Lebensmittelverpackungen und Hustensirup. Propolis (Bienenkleber), eine Mischung aus Bienenwachs, -speichel und Pflanzenharzen, wird dank seiner antiseptischen, antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften in manchen Körperpflegeprodukten verwendet.

7. Die Bienenkönigin herrscht nicht über den Bienenstock, wie man vielleicht denken könnte. Die eigentliche Aufgabe der Königin besteht darin, Eier zu legen (bis zu 2000 pro Tag!). Sowohl die Königin als auch die Eier werden von den Arbeitsbienen mit Gelée royale gefüttert. Wenn ihre Zeit gekommen ist, ist ihr Tod allerdings kaum würdevoll: Die Arbeitsbienen ziehen eine neue Königin auf, welche die alte Königin zu Tode sticht und ihre Nachfolge antritt.

8. Dass eine Biene, die jemanden sticht, stirbt, gilt nur für Honigbienen. Andere Bienen­arten, darunter Hummeln, können mehrmals stechen. Im Jahr 1962 überlebte ein Mann in Simbabwe, nachdem er mehr als 2000-mal gestochen wurde! Etwa 500 Bienenarten haben keine Stacheln, um sich zu verteidigen – sie beißen.

9. Mit elf Millionen Followern im sozialen Netzwerk TikTok ist Erika Thompson aus Texas, USA, wohl die Königin der Imkerei. Sie wurde 2020 weltweit bekannt, nachdem sie ein Video veröffentlicht hatte, in dem sie ohne Schutzausrüstung mit großen Schwärmen umgeht. In Europa gibt es aktuell rund 600.000 Imker, die insgesamt 17 Millionen Bienenstöcke betreuen.

10. nur etwa 7,5 Prozent der Menschen reagieren allergisch auf Stiche von Bienen und anderen Insekten, aber die Angst davor ist weit verbreitet. Sogar Elefanten fürchten sich vor Bienen und versuchen, diese zu verscheuchen. Die Dickhäuter gehen nicht in die Nähe von Bäumen, in denen sich Bienenvölker befinden. In Afrika verwendet man Bienenstöcke und „Summkästen“, die entsprechende Geräusche von sich geben, um Elefanten davon abzuhalten, in Wohn­gebiete einzudringen oder Felder zu zerstören.

11. Im Mai 2023 landete ein Bienenschwarm auf der Tragfläche eines Flugzeugs in Houston, USA, und verzögerte dessen Abflug um Stunden. Im Frühjahr schwärmen Bienenvölker auf der Suche nach einem größeren Zuhause aus. Sie fliegen jeweils einen bis zwei Kilometer weit und machen auf der Suche nach einer neuen Wohnung oft auf offenen Flächen wie Landepisten Pause.

12. Gefräßige Raupen können in Gärten und auf Feldern großen Schaden anrichten, wenn sie sich an den Blättern von Kohl oder Salat satt fressen. Aber auch die proteinreichen Raupen selbst sind begehrte Beute und müssen unter anderem vor Faltenwespen auf der Hut sein. Mit einer Art „Frühwarnsystem“ registrieren die Raupen Luftbewegungen, die beim Herannahen einer Wespe durch deren Flügelschlag entstehen.
Honigbienen haben in etwa die gleiche Körpergröße und Flügelschlag­frequenz wie Faltenwespen. Die Raupen können mit ihren einfachen Sinneshärchen nicht unterscheiden, ob sich eine gefährliche Wespe oder eine harmlose Honigbiene nähert. Kommen häufig Bienen in ihre Nähe, so bedeutet das für die Raupen ständigen Stress. Die Folge: Sie fressen bis zu 70 Prozent weniger Blattmasse als Raupen, die „bienenfrei“ leben.

13. Kampagnen zur „Rettung der Bienen“ thematisieren oft die Honigbiene, deren Bestand jedoch nicht bedroht ist. Seit den 1960er-Jahren ist die Zahl der Honigbienenvölker weltweit um mehr als 80 Prozent gestiegen. Viele andere Bienenarten hingegen – wie Hummeln, Holzbienen und Blaue Gartenbienen – sind aufgrund von Pestiziden und den Auswirkungen des Klimawandels vom Aussterben bedroht. Die Bepflanzung Ihres Gartens mit einheimischen Pflanzen und Wildblumen ist eine gute Möglichkeit, die Popula­tionen dieser wichtigen Bestäuber zu fördern.