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Autor: Reader's Digest Book

Äußerst unbeständig: Wetterrekorde

Seit den 2010er-Jahren sind die Wissenschaftler sich einig: Extreme Wetterlagen von langen Dürreperioden bis zu sintflutartigen Regenfällen häufen sich weltweit. Die Ursache dafür ist der Klimawandel, auch da sind sich die Experten inzwischen sicher.

Hitze: Ein Thermometer am Strand zeigt fast 40 Grad Celsius Temperatur an

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©istockfoto.com / AndreyPopov

Die Liste der Wetterrekorde aber reicht viel weiter zurück: Wo war die Luft am heißesten?

Die weltweit höchste Lufttemperatur wurde am 10. Juli 1913 2 m über dem Boden des Death Valley an der Station Greenland Ranch in Kalifornien mit 56,7 °C gemessen. In Deutschland liegt der Rekord bei 41,2 °C am 25. Juli 2019 in den beiden Städten Duisburg und Tönisvorst.

 

Wo ist der kälteste Punkt auf der Erde?

In der Polarnacht am 23. Juli 2004 wurde in Tälern der Hochebene in der östlichen Antarktis eine Temperatur von –98,6 °C gemessen.

 

Wie viel Regen kann an einem Tag fallen?

Mit 1870 l Regen pro Quadratmeter fiel Mitte März 1952 auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean in 24 Stunden der meiste Regen, der jemals an einem Tag registriert wurde. Der deutsche Rekord für diesen Zeitraum wurde in Zinnwald- Georgenfelde im Osterzgebirge mit 312 l am 12. und 13. August 2002 gemessen.

 

Welche Region hat die meisten Regentage?

Auf dem Mount Wai´ale´ale auf Hawaii regnet es an 335 Tagen im Jahr und damit fast täglich. Wo regnete es in einem Jahr am meisten? Die höchste jährliche Regenmenge verzeichnete mit 26 461 l auf den Quadratmeter zwischen August 1860 und Juli 1861 die Stadt Cherrapunji im Nordosten Indiens. Den höchsten Jahresniederschlag in Deutschland meldete 1970 Balderschwang im Allgäu mit 3503,1 l pro Quadratmeter.

 

Wo fiel am wenigsten Regen?

In der Stadt Arica im äußersten Norden der chilenischen Küstenwüste fiel vom Oktober 1903 bis zum Januar 1918, d. h. 173 Monate lang, kein einziger Regentropfen. Dagegen wirkt der deutsche Dürrerekord von Barth an der Ostsee mit gerade einmal einem Monat Trockenheit im Juli 1994 nur wenig beeindruckend.

 

Wie lange dauerte die längste Hitze- und Dürreperiode in Europa?

Bereits ab April 2018 blockierte ein Hochdruckgebiet für die Regenfronten vom Atlantik den Weg nach Mittel- und Nordeuropa. Diese warme und sehr trockene Wetterlage hielt mit nur sehr wenigen Unterbrechungen bis weit in den Oktober hinein an und brachte Mittel- und Nordeuropa eines der extremsten Dürre- und Hitzejahre der Geschichte.

 

Wo gab es die längste Nebelperiode in Deutschland?

Als sich am 07. Mai 1996 Nebel über die Wetterstation Neuhaus im Thüringer Wald legte, konnte niemand ahnen, dass sich die trübe Suppe mit Sichtweiten unter 1 km erst 242 Stunden später wieder auflösen würde.

 

Wo gab es in Deutschland die meisten Nebeltage in einem Jahr?

An 330 Tagen mussten Wanderer 1958 auf dem Brocken im Harz durch den Nebel stapfen.

 

Wie hoch kann der Luftdruck steigen?

Der höchste Luftdruck wurde mit 1083,8 hPa an Silvester 1968 in Agata in Nordwest-Sibirien gemessen. Mit 1060,8 hPa am 23. Januar 1907 hält Greifswald den deutschen Rekord.

 

Wie tief kann der Luftdruck fallen?

Am 27. November 1983 sank der Luftdruck in Emden auf den deutschen Negativrekord von nur 954,4 hPa. Den Weltrekord gab es während des Taifuns Tip. Als er am 12. Oktober 1979 840 km westlich von Guam über den Pazifik tobte, wurden dort gerade einmal 870 hPa gemessen.

 

Wie stark können Windböen sein?

Am 12. April 1934 registrierte die Wetterstation auf dem Mount Washington im US-Bundesstaat New Hampshire mit 416 km/h die stärkste Windböe außerhalb eines Tornados. Da kann der deutsche Rekord vom 12. Juni 1985 mit gerade einmal 335 km/h auf der Zugspitze bei weitem nicht mithalten.

 

Wie schnell wehte der stärkste Dauerwind?

Als der Wirbelsturm Olivia am 10. April 1996 Barrow Island vor der Westküste Australiens passierte, registrierten die Messgeräte mit 408 km/h die bisher höchste auf der Erde gemessene Dauerwindgeschwindigkeit.

 

Wie dick war die dickste Schneedecke?

Die höchste Schneedecke für Deutschland meldet der Deutsche Wetterdienst für den 26. April 1980 mit 7,80 m auf dem Zugspitzplatt in 2650 m Höhe. Die Weltrekord-Schneedecke lag mit 11,78 m am 14. Februar 1927 auf dem Ibuki- Berg auf der Insel Honshu in Japan.

 

Wo fiel in einem Jahr am meisten Schnee?

Der meiste Schnee innerhalb eines Jahres fiel zwischen dem 19. Februar 1971 und dem 18. Februar 1972 mit 31,5 m auf dem Mount Rainier im US-Bundesstaat Washington.

 

Wo schien die Sonne an einem Tag am längsten?

Da haben die Regionen zwischen den Polarkreisen und den Polen einen klaren Vorteil: Von Ende Mai bis Mitte Juli geht die Sonne beispielsweise im hohen Norden Norwegens nicht unter und kann daher bei wolkenlosem Himmel 24 Stunden am Tag scheinen.

 

Wo schien die Sonne am wenigsten?

Der Dezember 1974 bleibt den Einwohnern von Steinberg in Niedersachsen als Monat ohne Sonne in Erinnerung: Registrierte der Deutsche Wetterdienst damals doch exakt 0 Stunden Sonnenschein und damit einen unschlagbaren Minusrekord.

 

Wo schwankte die Temperatur an nur einem Tag am stärksten?

Am 15. Januar 1972 stiegen die Temperaturen in Loma im US-Bundesstaat Montana in gerade einmal 24 Stunden um 57 °C von –48 °C auf +9 °C. Die Ursache hierfür war der Chinook, ein warmer Fallwind auf der östlichen Seite der Rocky Mountains.