Autor: Denise Mann
10 Erkenntnisse rund ums Körperfett
Übergewicht ist meist nicht gut für die Gesundheit, doch Fett ist nicht gleich Fett.

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- Es gibt zwei Hauptarten von Körperfett: Weißes Fettgewebe macht den größten Teil unseres Körperfetts aus. Man fühlt es, wenn man sich in den Bauch kneift. Braunes Fett sitzt dagegen hauptsächlich im Nackenbereich. Es verbrennt Energie, anstatt sie wie weißes Fett zu speichern, so Dr. Scott Kahan, Direktor des National Center for Weight and Wellness in Washington, USA. Eine Studie zeigte, dass Menschen mit einem höheren Anteil an braunem Fett geringere Blutzuckerschwankungen aufwiesen.
- Bei Säuglingen ist der Anteil an braunem Fett hoch; es hilft ihnen, die Körpertemperatur zu regulieren. Erwachsene verfügen nur noch über geringe Mengen. Der Anteil kann aber wieder steigen, wenn wir uns kalten Temperaturen aussetzen. In einer Studie konnten Personen, die bei etwa 18 Grad schliefen, die Menge und Aktivität ihres braunen Fettgewebes um bis zu 40 Prozent steigern. Schlafen bei 27 Grad reduzierte dagegen das braune Fett. Kalte Duschen hatten keinerlei Einfluss.
- Ursolsäure, eine Substanz, die in hoher Konzentration in Apfelschalen vorkommt, erhöht das braune Fett. Andere Lebensmittel, die Ursolsäure enthalten, sind: Preiselbeeren, Blaubeeren und manche Pflaumen.
- Braunes Fett hat auch Nachteile. Es erzeugt Wärme, die es Radiologen erschwert, bei einem Körperscan tumorbedingte Aktivitäten zu erkennen. Obwohl es keine gesicherten Beweise dafür gibt, dass bestimmte Lebensmittel braunes Fett aktivieren, empfehlen Radiologen ihren Patienten eine fettreiche, kohlenhydratarme Ernährung vor dem Scan, um die Aktivierung des braunen Fettgewebes zu reduzieren. Manche halten sogar das Wartezimmer warm, um das braune Fett nicht zu aktivieren.
- Zu den gesundheitlichen Vorteilen von weißem Fett gehören die Polsterung und der Schutz wichtiger Organe. Zudem hält es uns warm und speichert Kalorien für den Fall, dass die Nahrung knapp werden sollte.
- Weißes Fett kann in braunes umgewandelt werden – es wird dann als beigefarbenes Fett bezeichnet. Wie braunes Fett verbrennt beigefarbenes Fett Kalorien. Wissenschaftler versuchen noch herauszufinden, wie der Umwandlungsprozess abläuft.
- Fettzellen reagieren empfindlich auf Temperaturveränderungen. Kältebehandlungen lassen Fettzellen erfrieren, erklärt Dr. Anne Chapas, Dozentin für Dermatologie am Mount Sinai Medical Center in New York. Der Körper entfernt die geschädigten Zellen innerhalb einiger Monate.
- Auch durch Wärme lassen sich Fettzellen eliminieren, sagt Dr. Chapas. Studien belegen, dass eine längere Erwärmung der Fettzellen auf mehr als 40 Grad dazu führen kann, dass sie absterben. Wärme- oder Kältebehandlungen sind aber kein Ersatz für einen gesunden Lebensstil, denn verbleibende Fettzellen können sich ausdehnen, oder es können neue Fettzellen entstehen.
- Überschüssiges Fett, das am Bauch oder um die inneren Organe herum gespeichert ist, „setzt entzündliche Stoffe und andere Moleküle frei, die das Risiko von Diabetes, Herz- und Lebererkrankungen sowie anderen gesundheitlichen Problemen erhöhen“, erklärt Dr. Kahan. Fett an Armen, Beinen oder Hüften ist dagegen in der Regel nicht besonders schädlich.
- Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen dem Körperfett und der Gehirngesundheit. Laut einer Neurologie-Studie wiesen Personen mit einem höheren Body-Mass-Index und schlechteren Taille-Hüft-Verhältnis weniger graue Substanz im Gehirn auf als schlankere Personen. Diese Substanz hilft, neue Informationen zu verarbeiten. Unklar ist, ob das Körperfett die Ursache oder das Ergebnis der Unterschiede im Gehirn darstellt.