Frühling auf dem Teller
Wenn die ersten lauen Frühlingslüfte wehen, locken an den Marktständen frische Zutaten für die leichte Frühlingsküche.

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Knackige Blattsalate sind dann dort zu finden, die ersten zarten Freilandgemüse aus heimischem Anbau und aromatische Kräuter mit gesunden Bitterstoffen, die allen Gerichten eine Extraportion Geschmack und Vitalstoffe geben.
Erdbeeren und Rhabarber eröffnen die Obstsaison, Mangold, Morcheln, Spargel, Spinat und Zuckerschoten versprechen gesunden Genuss frisch vom Feld. Jetzt ist die Zeit gekommen, den überflüssigen Pfunden aus dem Winter zu Leibe zu rücken, das Immunsystem zu stärken und der Frühjahrsmüdigkeit ein Schnäppchen zu schlagen. In diesem Buch finden Sie eine bunte Mischung an Ideen aus der frischen Frühlingsküche: feine Suppen und knackige Salate, vegetarische Hauptgerichte, leichte Fleisch- und Fischgerichte, dazu Desserts und Kuchen, denen man kaum widerstehen kann.
Frisch vom Feld
- Bärlauch ist einer der ersten aromatischen Frühlingsboten. Die jungen Bärlauchblätter schmecken am besten frisch. Das würzige Grün lässt sich vielseitig verwenden. Suppen, Nudeln, Saucen, Wurst, Brot und Quark verleiht es ein angenehmes Knoblaucharoma ohne nachhaltigen Knoblauchgeruch.
- Brunnenkresse wächst an langsam fließenden, klaren Bächen, an Teichen und Wassergräben. Die Blätter sprießen an hohen Stängeln über der Wasseroberfläche und sind saftig grün und fleischig. Sie enthalten reichlich Vitamine und Mineralstoffe und schmecken pikant-würzig, fast senfartig scharf. Brunnenkresse eignet sich zum Würzen von Cremesuppen, Fleisch und Fisch.
- Kerbel ist ein Frühlingskraut mit einer süßlichen, leicht an Anis erinnernden Geschmacksnote. Das feine Kerbelaroma entfaltet sich am besten in Sahnesaucen und Suppen. Es passt gut zu jungem Gemüse, Eierspeisen und weißem Fleisch. Kerbel verliert durch Erhitzen seine pikante Frische und sollte erst kurz vor dem Servieren zugegeben werden.
- Mangold war noch vor 100 Jahren bei uns bekannter als Spinat. Aber erst der Umweg über die italienische Küche hat ihn in Deutschland wieder tischfähig gemacht. Am häufigsten ist der würzige Stiel- oder Rippenmangold – auch Römischer Kohl genannt – mit breiten weißen, gelben oder roten Stängeln und dunkelgrünen, etwa 40 cm langen Blättern.
- Morcheln zählen wegen ihres aromatischen, würzig-nussigen Geschmacks zu den Edelpilzen. Gedünstet, gekocht oder gebraten passen sie zu Spargel, weißem Fleisch, Geflügel, Eierspeisen, Ragouts und Saucen. Roh sind die Pilze giftig. Frische Morcheln werden im April und Mai angeboten.
- Radieschen gibt es von rund über länglich-oval bis wurzelförmig und von weiß über weiß-rot bis violett. Sie ähneln im Geschmack dem Rettich. Ihre Schärfe verdanken sie den Senfölen. Radieschen kann man auch als Gemüse zubereiten, dabei verlieren sie jedoch ihre rote Farbe.
- Rhabarber ist botanisch gesehen zwar ein Gemüse, kommt aber meist als Kompott, Kuchen oder Saft auf den Tisch. Seine fleischigen Blattstiele sind roh ungenießbar. Gekocht und gebacken entwickeln sie einen intensiven, frisch-säuerlichen Geschmack und enthalten viel Apfel- und Zitronensäure.
- Spinat zählt zu den Gänsefußgewächsen. Seine vitamin- und mineralstoffreichen Blätter sind rundlich bis lanzettförmig, hell- oder dunkelgrün, glatt oder gekraust, zart oder kräftig. Winterspinat, der im Frühling auf den Markt kommt, hat kräftige, langstielige Blätter und verliert nach der Ernte relativ schnell einen großen Teil seiner Vitamine.
- Zuckerschoten heißen die jungen, unreif geernteten Erbsenschoten, bei denen sich die Samen gerade erst auf der Hülse abzeichnen. Sie werden im Ganzen gegessen und haben einen leicht süßlichen Geschmack. Früher galten die zarten Schoten als Krönung der Gemüseküche und hießen „Kaiserschoten".