Essen und Trinken

Autor: Leila El Shennawy

Lieblingsgetränk Kaffee

Das koffeinhaltige Gebräu schmeckt bitter, ist aber auf der ganzen Welt beliebt.
Eine Tasse dampfend heißer Café steht auf einem Holztisch.

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©iStockphoto.com / Malik Evren

Wahrscheinlich haben Sie heute schon eine Tasse Kaffee getrunken. Ob als morgendlicher Energieschub, als nachmittäglicher Muntermacher oder als soziale Aktivität – Kaffeetrinken ist für Milliarden Menschen zu einer täglichen Gewohnheit geworden. Vom äthiopischen Buna über den koreanischen Dalgona mit Schlagsahne bis hin zum amerikanischen Nitro Cold Brew gibt es unzählige Möglichkeiten, Kaffee zuzubereiten.

Wahrscheinlich hat der Mensch die Eigenschaften einer in Teilen Afrikas beheimateten Pflanze namens Coffea schon vor Jahrhunderten entdeckt. Der Legende nach bemerkte um 800 n. Chr. der junge äthiopische Ziegenhirte Kaldi, dass seine Tiere nachts nicht schliefen, nachdem sie die Beeren – heute meist als Bohnen bezeichnet – der Kaffeepflanze gefressen hatten. Daraufhin sollen Geistliche begonnen haben, ein Getränk herzustellen, das sie während langer Gebetsnächte wach hielt.

Von Äthiopien aus gelangte Kaffee  auf die arabische Halbinsel, im 16. Jahrhundert gehörte das Getränk im Jemen, in Persien und in der Türkei zum Alltag der Menschen. In Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) wurden Kaffeehäuser eröffnet, in denen man Nachrichten austauschte, Musik hörte und Schach spielte.

Das Wort „Kaffee“ leitet sich vom arabischen qahwah ab, das Stärke oder Lebenskraft bedeutet. Wegen seiner anregenden, berauschenden Wirkung wurde Kaffee zum „Wein des Islam“, da gläubige Moslems keinen vergorenen Traubensaft trinken dürfen. Nach Europa gelangte Kaffee im späten 16. Jahrhundert, das bittere Gebräu wurde zunächst als Medizin verkauft. Das erste Kaffeehaus in Europa wurde 1647 in Venedig eröffnet.

Anbaugebiete von Kaffee

Die Coffea-Pflanze wird heute in vielen Regionen der Welt angebaut, von den Philippinen über Bali und Indien bis nach Mittel- und Südamerika. Im Jahr 2022 wurden insgesamt knapp 10,8 Millionen Tonnen Kaffeebohnen geerntet. Brasilien ist der größte Produzent und liefert pro Jahr mehr als 40 Millionen Säcke mit je 60 Kilogramm Bohnen. Instantkaffee wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts vom Besitzer einer Kaffeefabrik in Neuseeland patentiert. Die gerösteten Kaffeebohnen werden getrocknet und zu Pulver gemahlen, das durch Zugabe von heißem Wasser zur Zubereitung einer Tasse verwendet werden kann.

Wenn Sie sich schon immer gefragt haben, warum manche Menschen nach dem Kaffeetrinken nicht schlafen können, während andere nach einer Tasse problemlos einschlafen können, hat die Wissenschaft eine Antwort: Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass gewisse Gene bestimmen, wie schnell oder langsam unser Körper Koffein verstoffwechselt – und damit auch, wann wir das Stimulans konsumieren können, wenn wir uns nicht schlaflos hin und her wälzen wollen.

Ob heiß oder eisgekühlt, schwarz oder mit Milch, hell, mittel oder dunkel geröstet, zu Hause zubereitet oder to go, in einem kleinen Café oder der Filiale einer Kette – Kaffeetrinker haben eine große Auswahl. Nicht schlecht für eine einfache Bohne!