Das macht Sie gesund: 10 überraschend einfache Hausmittel

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Trockene, juckende Haut: Haferflocken
Mehrere Studien belegen die Vorteile des Vollkorn-Getreideprodukts bei der Behandlung von Hautproblemen. In einer Studie aus dem Jahr 2020 zeigte sich, dass bei Patienten mit Ekzemen Eincremen besser hilft, wenn ihre Handcremes kolloidales Hafermehl enthielt. Das heißt, die Körner werden sehr fein gemahlen und der Lotion oder Lösung beigemischt.
„Haferflocken stillen den Juckreiz, sind entzündungshemmend, beruhigen und verbessern die Hautbarriere“, erklärt Dr. Sandy Skotnicki, Dermatologin an der medizinischen Fakultät der University of Toronto, Kanada. Dies ist den natürlichen Antioxidantien, Proteinen und anderen Bestandteilen zu verdanken. Die Stärke und die Ballaststoffe in den Haferflocken tragen außerdem dazu bei, dass die Haut mit Feuchtigkeit versorgt wird.
So können Sie einen Badezusatz selbst herstellen: Zerkleinern Sie die Haferflocken mit einer Kaffeemühle oder einem Mixer. Geben Sie 75 Gramm des gemahlenen Getreides in ein Baumwollsäckchen und tauchen Sie dieses in lauwarmes Badewasser. Seien Sie vorsichtig beim Einsteigen – der Wannenboden könnte etwas rutschig sein. „Baden Sie knapp zehn Minuten täglich, und verwenden Sie anschließend eine Feuchtigkeitscreme. Diese hilft, die Hautbarriere zu reparieren“, sagt Dr. Skotnicki. Am besten Sie nehmen ein Produkt, das zur Behandlung von Ekzemen geeignet ist, auch wenn Sie nicht daran leiden, denn diese Cremes enthalten keine Allergene.
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Gelenkschmerzen: flotter Spaziergang
Sollten Sie unter schmerzhafter Arthritis in den Knien leiden, möchten Sie sich vielleicht lieber schonen. Versuchen Sie dennoch, eine Stunde pro Woche so zügig zu gehen, als ob Sie zu spät dran seien und den Zug noch erreichen wollten. Wer in dieser einen Stunde sein Tempo steigert, hat ein um 85 Prozent geringeres Risiko, aufgrund seiner Arthritis Mobilitätsprobleme zu bekommen, so eine Studie der North-western University in Chicago, USA, aus dem Jahr 2019. Zudem ist es unwahrscheinlich, dass körperliche Belastung durch zügiges Gehen die Knie noch mehr abnutzt. Bioingenieure der Queen Mary University of London, Großbritannien, konnten beweisen: Diese Art mechanischer Druck auf die Gelenke löst einen Schutzeffekt in den Knorpelzellen aus, der Entzündungen und Schäden abwehrt.
Verstopfung: Olivenöl trinken
Wenn Sie unter Verstopfung leiden, kann täglich ein Löffel natives Olivenöl extra helfen, die Beschwerden zu lindern. Das haben Studien mit Patienten, die an chronischer Darmentzündung leiden, gezeigt. Die Ergebnisse wurden 2020 im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht. Die Teilnehmer hatten nicht nur weniger Verstopfung, wenn sie natives Olivenöl extra einnahmen im Vergleich zu Rapsöl, ihre Blutwerte zeigten außerdem, dass die Entzündung weniger stark war.
„Es wird vermutet, dass natives Olivenöl extra den Stuhl weicher machen kann, sodass er leichter auszuscheiden ist“, erklärt Desiree Nielsen, Ernährungsberaterin aus Vancouver, Kanada. Versuchen Sie, das Olivenöl morgens, wenn Ihr Darm aktiver ist, auf nüchternen Magen einzunehmen. Kiwis und Pflaumen, die sie ihren Kunden häufig empfiehlt, sind in ihrer abführenden Wirkung noch besser erforscht, aber natives Olivenöl extra hat zusätzliche Vorteile für die Herzgesundheit. Außerdem ist es schmackhaft.
Aphten: Honig
Kleine Bläschen, die zwei- oder dreimal im Jahr im Mund auftreten, sind in der Regel kein Anzeichen für ein grundlegendes Problem. Dennoch können sie schmerzhaft sein. Wenn Sie den Mund mit etwas Honig spülen, heilen die Wunden womöglich schneller. Honig ist reich an Antioxidantien, die die Haut schützen können, und er wirkt antibakteriell, was zum Teil auf seinen Zuckergehalt zurückzuführen ist. Zwölf von 13 Studien, die von der University of Canberra, Australien, zu dieser Methode analysiert wurden, haben gezeigt: Die lokale Anwendung von Honig bei kleinen Geschwüren, Zahnprothesenreizungen oder Wunden im Mund führte entweder zu einer schnelleren Heilung oder verhinderte, dass diese sich verschlimmerten.
Sie können auch einen Klecks Honig mit dem Finger direkt auf die Wunde geben, sagt Dr. Yang Gu, Arzt an der zahnmedizinischen Fakultät der Dalhousie University in Halifax, Kanada. „Halten Sie den Finger eine Minute lang auf die Wunde, damit der Honig vollständig absorbiert und nicht vom Speichel weggespült wird.“
Rohhonig kann einen höheren Gehalt an Antioxidantien aufweisen als pasteurisierter Honig. Doch bevor Wissenschaftler mit Sicherheit sagen können, welcher Honig sich zur Aphtenbehandlung am besten eignet, sind weitere Untersuchungen erforderlich.
Reflux: andere Schlafposition
Das brennende Gefühl, das entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre gelangt, ist im Liegen oft besonders unangenehm. Es gibt Medikamente gegen Sodbrennen, oder Sie ändern Ihre Schlafposition. Das kann genauso wirksam sein – der Schwerkraft sei Dank.
Der Reflux lässt sich meist verringern, wenn Sie nachts Kopf und Schultern höher betten, indem Sie einen Schaumstoffkeil unter Ihre Matratze legen. Auf der linken Seite zu schlafen kann ebenfalls helfen, dann ist der Mageninhalt weiter vom Schließmuskel entfernt, der zwischen Magen und Speiseröhre liegt.
In einer Studie aus dem Jahr 2017 an der Cleveland Clinic, USA, probierten Menschen mit nächtlichem Säurereflux spezielle Schlafkissen aus, die sie in der linken Seitenlage hielten. Eine Alternative dazu sind Körperkissen, die Sie so platzieren können, dass Sie die Nacht über konstant auf der linken Seite schlafen. Oder Sie nehmen normale Kissen und legen Sie hinter Ihren Rücken. Vielleicht müssen Sie mit unterschiedlichen Kissen experimentieren, um die für Sie geeignete Lösung zu finden.
Schweißfüße: baden in Schwarztee
In den Füßen befinden sich rund 250.000 Schweißdrüsen. Auf den Quadratzentimeter um-
gerechnet, hat der Mensch nirgendwo sonst so viele. Die Kombination aus Schweiß und Bakterien ist dafür verantwortlich, dass die Füße anfangen zu stinken.
Hier kann ein Bad mit Schwarztee Abhilfe schaffen. Tee ist reich an Gerbsäure, einer antibakteriellen Verbindung, die Keime abtötet. Tannine (Gerbsäure) sind auch adstringierend, das heißt, sie sorgen auf der Haut dafür, dass sich die Poren zusammenziehen. „Marathonläufer machen Teebeutel-Bäder, um weniger zu schwitzen und dadurch weniger Blasen zu bekommen“, erklärt Skotnicki.
Gerbsäurehaltige Fußbäder sind in Apotheken und Drogerien erhältlich, es gibt aber eine günstigere Alternative. Kochen Sie ein paar Teebeutel 15 Minuten lang in einem halben Liter Wasser auf. Verdünnen Sie den Sud anschließend mit zwei Litern Wasser. Sobald der Sud abgekühlt ist, baden Sie Ihre Füße eine halbe Stunde lang darin.
Machen Sie das eine Woche lang täglich, bis Sie eine Besserung feststellen. Danach genügt es, wenn Sie Ihre Füße einmal wöchentlich in Schwarztee baden.
Dornwarzen: heisses Wasser
Wie die Kryotherapie – eine Behandlung mit extremer Kälte – gegen Warzen hilft, tut dies auch extreme Hitze. „Damit tötet man das Virus ab“, so Skotnicki. „Erhöht man die Temperatur in den Hautzellen, in denen das Virus lebt, kann es die Zelle nicht mehr als Wirt nutzen und stirbt ab.“
An der University of Southampton, Großbritannien, wurde ein Gerät entwickelt, das wie ein dicker Stift aussieht. Der Arzt setzt ihn direkt auf die Warze auf und erhitzt das Gewebe, ohne die umgebende Haut zu verletzen. In einer Studie hat der Stift 75 Prozent der behandlungsresistenten Dornwarzen beseitigt. Diese Warzen treten meistens an der Fußsohle, Ferse oder zwischen den Zehen auf. Eine Kryotherapie wirkt nur bei einem Drittel der Fälle.
Auch zu Hause können Sie Wärme anwenden. Hierfür brauchen Sie heißes Wasser, das zwischen 43 und 46 Grad warm ist. Verwenden Sie am besten ein Einkochthermometer, um sich nicht zu verbrennen. Tauchen Sie den Fuß mit der Warze ins Wasser, und wiederholen Sie die Prozedur dreimal pro Woche 30 Minuten lang. Innerhalb von zwei bis sechs Wochen sollte sich die Warze zurückentwickeln.
empfindliche Zähne: Fluorid
Bekanntermaßen kann regelmäßiges Zähneputzen mit einer für empfindliche Zähne geeigneten Zahnpasta die Beschwerden lindern. Sie enthält spezielle Inhaltsstoffe, die den abgenutzten Zahnschmelz überziehen und so die Empfindlichkeit dämpfen.
Wussten Sie übrigens, dass es auch hilft, eine fluoridhaltige Zahnpasta direkt auf den Zahn zu reiben und nicht auszuspülen? Das Fluorid schützt den Zahnschmelz. Eine Alternative, die seit Langem in der Volksmedizin angewendet wird, ist Gewürznelkenöl. Eine kürzlich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gemachte Entdeckung erklärt die Wirkung. Die Forscher haben herausgefunden, dass exponierte Zahnzellen das Protein TRPC5 enthalten, das für die Weiterleitung von Kälteempfindungen an das Gehirn verantwortlich ist. Gewürznelken enthalten eine Verbindung namens Eugenol, das TRPC5 blockieren kann. So stellen Sie Ihre eigenes Zahnpflegeöl her: Zerdrücken Sie ein paar Nelken und vermischen diese mit etwa 60 Millilitern Olivenöl.
Migräne: Fetter Fisch
In einer kürzlich durchgeführten Studie vom U. S. National Institute on Aging (Institut für Altersforschung) wurden Menschen, die häufiger Migräne hatten, in Gruppen eingeteilt und erhielten jeweils ein Essenspaket mit An-weisungen. Die Teilnehmer, deren Ernährung mehr fetten Fisch wie Lachs und weniger Linolsäure (die in vielen Pflanzenölen enthalten ist) umfasste, hatten weniger, kürzere und nicht so starke Kopfschmerzen wie die Teilnehmer, die sich typisch amerikanisch ernährten. Bestimmte Öle sind als Auslöser bestimmter Reaktionen im Körper wie beispielsweise Entzündungen bekannt. Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass manche Öle Reaktionen in den Nervenbahnen auslösen, die auch an der Entstehung von Migräne beteiligt sind.
Schluckauf: trinken mit SaugfunktIon
Ob man nun die Luft anhält oder Wasser trinkt – jeder kennt einen Trick, mit dem man Schluckauf stoppen kann. Die Beschwerden entstehen dann, wenn sich die Zwerchfellmuskulatur unterhalb der Lunge plötzlich verkrampft. Das Problem bei diesen Beschwerden ist, dass sie nicht dauerhaft geheilt werden können, erläutert Dr. Ali Seifi, Professor und Neurochirurg am University of Texas Health Science Center in San Antonio, USA. „Die Maßnahmen aktivieren entweder den Nervus phrenicus, der für den Zwerchfellmuskel zuständig ist, oder den Nervus vagus, der den Kehlkopfdeckel reguliert“, erklärt der Neurochirurg.
Da Hausmittel nicht immer helfen, hat Seifi einen speziellen Strohhalm entwickelt, den er HiccAway getauft hat. Für ihn benötigt man fünfmal so viel Saugkraft wie für einen normalen Strohhalm. „Dabei wird der Zwerchfellmuskel länger und stärker kontrahiert, was dazu führt, dass der Nerv länger aktiviert bleibt.“ Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer einer Studie aus dem Jahr 2021 gaben an, dass der HiccAway ihren Schluckauf stoppen konnte.
Die Version für zu Hause ist einfach: Füllen Sie ein Glas mit Wasser, spannen Sie einen Kaffeefilter darüber und befestigen Sie diesen mit einem Gummiband. Dann versuchen Sie, daraus zu trinken. Sie werden merken, dazu müssen Sie kräftig saugen. Die Methode für zu Hause mag nicht so elegant sein wie die mit dem speziellen Strohhalm – aber Hauptsache, sie funktioniert.