Der Unterschied zwischen Paracetamol und Ibuprofen
Was die beiden können, welche Nebenwirkungen sie haben.

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Ibuprofen, das zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) gehört, hemmt die Bildung von Prostaglandinen (Gewebshormonen) und damit Entzündungen, denn Prostaglandine fördern Entzündungsvorgänge, was die Empfindlichkeit der Nervenenden steigert und zur Erzeugung und Weiterleitung von Schmerzsignalen führt. Chemische Unterschiede bei den NSAR können Einfluss darauf haben, wie gut man sie verträgt, wie schnell sie wirken und, in geringerem Maße, welche Nebenwirkungen sie hervorrufen. Wenn Sie das eine NSAR nicht vertragen, probieren Sie ein anderes.
Paracetamol lindert Schmerzen, hemmt aber nicht Entzündungen. Es ist kein NSAR. Es wirkt auf die Kontrollzentren im Gehirn für Schmerzen und Temperatur. Bei starken Schmerzen hilft es jedoch kaum. Ein Überblick über 15 Studien mit Arthrosepatienten zeigte, dass die Schmerzen bei Patienten, die NSAR einnahmen, auf einer Skala von 100 um sechs Punkte mehr zurückgingen als bei jenen, die Paracetamol einnahmen. Dafür ist Paracetamol in der Regel magenfreundlicher und hat weniger Nebenwirkungen als NSAR. Die Höchstdosis von 4000 mg pro Tag darf jedoch nicht überschritten werden, sonst besteht die Gefahr schwerer Leberschäden.
Welches Mittel hilft wann?
NSAR wirken am besten bei Gelenkentzündungen, starkem Kopfweh sowie Muskel-, Zahn-, Rücken-, Regel- und Nackenschmerzen. Paracetamol lindert leichte bis mäßig starke Kopf-, Muskel- und Regelschmerzen, Erkältungsbeschwerden – z. B. Halsschmerzen –, Zahn-, Rücken- und Arthroseschmerzen.
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Die Gefahren bei längerfristiger Einnahme von NSAR
NSAR hemmen ein Enzym, das die Magenschleimhaut vor der aggressiven Magensäure schützt. Deshalb kann eine längerfristige Einnahme zu Blutungen der Magenschleimhaut oder zu Magengeschwüren führen. Eine Magenblutung kann unter Umständen lebensbedrohlich sein. Etwa jeder vierte Patient, der regelmäßig NSAR einnimmt, bekommt Magenprobleme wie beispielsweise Übelkeit oder Schmerzen. Hinweise darauf, dass ein NSAR zu Magenblutungen oder einem Magengeschwür geführt hat, sind Magenschmerzen, schwarzer oder blutiger Stuhl und Bluterbrechen (was oft wie Kaffeesatz aussieht). In solchen Fällen muss das NSAR sofort abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden. NSAR können die Nieren schädigen. Zudem erhöhen einige NSAR das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. NSAR hemmen die Blutgerinnung. Die Nebenwirkungen von rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen NSAR sind fast identisch.