Gesundheit

Autor: Beth Weinhouse

Lange gesunde Augen: so geht's

Wir treiben Sport, um unsere Knochen zu stärken und tragen Sonnenschutzmittel auf, um unsere Haut zu schützen. Aber was können wir für unsere Sehkraft und Augengesundheit tun? Eine ganze Menge.

Eine junge lächelnde Frau hält die Hände so vor ihr Gesicht, dass sie ein Herz formen.

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©istockfoto.com / puhhha

Sonnenbrille mit UV-Schutz tragen

„Der Schutz der Augen vor ultravioletter Strahlung, also auch Sonnenlicht,  ist sehr wichtig“, sagt Dr. Esen Akpek, Professorin für Augenheilkunde an der Johns Hopkins University, USA. „Es ist einer der größten Faktoren in unserer Umwelt, der sich auf die Augen auswirkt. Ultraviolettes Licht begünstigt nachweislich die Entwicklung von Katarakt (grauer Star) und Makuladegeneration. Tragen Sie eine Sonnenbrille, die 99 bis 100 Prozent des UVA- und UVB-Lichts abschirmt! Überraschenderweise sind dunkle Gläser nicht unbedingt der beste Schutz. „Wenn die Gläser dunkel sind, aber keinen UV-Schutz bieten, ist das sogar noch schlimmer für die Augen, denn hinter den dunklen Gläsern weiten sich die Pupillen, in die somit mehr UV-Licht eindringen und Schaden anrichten kann“, erklärt Akpek. 

 

Schutzbrillen nutzen

Man muss nicht unbedingt auf dem Bau arbeiten, um eine Schutzbrille zu benötigen. Auch bei der Gartenarbeit, Reparaturen im Haushalt sowie beim Sport besteht die Gefahr eines Augentraumas. Man schätzt, dass bis zu 90 Prozent der sportbedingten Augenverletzungen mit dem richtigen Schutz vermeidbar wären. Experten empfehlen für solche Zwecke Brillen mit Gläsern aus dem robusten Kunststoff Polycarbonat. „Ich sehe Menschen, die bei der Gartenarbeit von einem Ast ins Auge gestochen wurden“, sagt Dr. Davinder Grover, Augenarzt bei Glaucoma Associates of Texas, USA. „Manchmal wird einem auch beim Rasenmähen etwas ins Auge geschleudert, zum Beispiel Steinchen.“

 

Bildschirmpausen einlegen

Einem 2022 in der Zeitschrift Heliyon veröffentlichten Übersichtsartikel zufolge gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Licht von elektronischen Bildschirmen die Augen schädigt. Aber das Starren auf einen Monitor kann sie zumindest ermüden und die Sicht verschwimmen lassen. Experten empfehlen deshalb: Legen Sie alle 20 Minuten eine Pause ein und schauen Sie 20 Sekunden lang auf etwas, das etwa sechs Meter entfernt ist. Ein Grund für die Erschöpfung der Augen bei der Computerarbeit ist die Tatsache, dass die Menschen weniger blinzeln, wenn sie den Bildschirm fixieren, und das kann zu Trockenheit führen. „Trinken Sie ausreichend Wasser, um dem vorzubeugen“, so Grover. „Wenn Sie trotzdem das Gefühl haben, dass Ihre Augen trocken sind, müde werden, oder Sie verschwommen sehen, verwenden Sie feuchtigkeitsspendende Tropfen.“

 

Essen für die Sehkraft

Die Forschung zeigt, dass Lebensmittel, die reich an Vitamin C, Vitamin E, Zink, Lutein, Zeaxanthin und Omega-3-Fettsäuren sind, mit einem geringeren Risiko für altersbedingte Makuladegeneration, Katarakte und vielleicht sogar trockene Augen verbunden sind. Vitamin C erhalten Sie etwa durch Tomaten, Paprika und Brokkoli. Für Vitamin E wählen Sie Erdnüsse, Mandeln, Sonnenblumenkerne, Avocado, Kürbis und Spargel. Gute Zinkquellen sind Rindfleisch, Austern und Haferflocken. Für Lutein und Zeaxanthin greifen Sie zu dunklem Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl und Kohlgemüse. Omega-3-Fettsäuren nehmen Sie mit Fisch wie Lachs, Thunfisch und Heilbutt auf.

 

 

Angewohnheiten ändern

Rauchen ist nicht nur schlecht für die Lunge. „Es verursacht auch trockene Augen, verschlimmert Schilddrüsenerkrankungen und korreliert mit schwerer Makuladegeneration“, mahnt Akpek. Rauchen erhöht auch das Risiko von grauem Star und kann den Sehnerv schädigen. Versuchen Sie außerdem, Ihre Augen nicht zu reiben. „Das verschlimmert Reizungen“, erklärt Akpek. „Je mehr Sie reiben, desto mehr jucken Ihre Augen. Reibung wird zudem in Zusammenhang mit einer Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut gebracht, welche wiederum zu Infektionen führen kann.“ Grover rät, stattdessen Mittel gegen Allergien einzunehmen.

 

Für gute Luft sorgen

Heizungen, Klimaanlagen, aber auch Kälte und Wind können die Augen austrocknen. Umweltverschmutzung und Allergene verursachen potenziell Reizungen. Neben feuchtigkeitsspendenden Augentropfen sind „Luftreiniger und Luftbefeuchter unsere Freunde“, weiß Akpek.

 

Und schließlich: Nehmen Sie Kontrolltermine beim Augenarzt wahr.

Nicht alle Augenprobleme sind spürbar, aber können bei früher Diagnose am besten behandelt werden. Liegen keine Beschwerden vor, lassen Sie Ihre Augen mindestens alle zwei Jahre prüfen.