Schwimmen: eine der besten körperlichen Übungen
Eine Beschäftigung, die Sie vielleicht nur mit Urlaub, Freizeit und Spaß in Verbindung bringen, zählt zu den besten körperlichen Übungen überhaupt: Schwimmen und Bewegung im Wasser.

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Ganz oder teilweise unter Wasser zu trainieren, hat zahlreiche Vorteile für Körper und Geist. Es kann von fast allen Menschen jeden Alters und auf jedem Fitnessniveau durchgeführt werden. Eine 30 Jahre währende Beobachtungsstudie der University of South Carolina, USA, ergab, dass Schwimmer im Vergleich zu Läufern, Spaziergängern oder sitzenden Personen ein halb so hohes Sterberisiko hatten. Um von den Vorteilen der Bewegung im Wasser zu profitieren, müssen Sie nicht etwa Kraulen, Brustschwimmen, Seitenschwimmen oder gar Hundepaddeln beherrschen.
Ein neues Lebensgefühl
Journalistin Jackie Duda glaubt sogar, dass es die Bewegung im Pool war, die ihr nach einem Nahtoderlebnis ihre Gesundheit und Unabhängigkeit zurückgegeben hat. Die 61-Jährige litt an mehreren medizinischen Problemen, darunter Morbus Crohn, das Ehlers-Danlos-Syndrom (das das Bindegewebe des Körpers beeinträchtigt) und das posturale orthostatische Tachykardiesyndrom (das beim Aufstehen einen schnellen Herzschlag verursacht). Duda war auf Mobilitätshilfen angewiesen, um sich fortzubewegen. Doch all dies hatte nichts mit dem zu tun, was sie 2021 fast umbrachte: eine nicht diagnostizierte Divertikulitis, die zu einem septischen Schock führte. In einem Traumazentrum entfernten Chirurgen Duda ein Drittel ihres Dickdarms und legten ihr einen provisorischen Kolostomiebeutel an.Monate später, nachdem ihr Dickdarmausgang wieder zurückverlegt worden war, begann die Patientin mit einer Physiotherapie. Duda wog nur noch 53 Kilogramm, hatte dürre Beine und schlaffe Arme, weil ihr der Muskeltonus fehlte, und war kaum stark genug, um ihr Telefon zu heben. Man empfahl ihr eine Wassertherapie. „Ich bin gelaufen, gewatet, marschiert und habe Kniebeugen gemacht“, erinnert sie sich an ihren ersten Tag im Schwimmbad. „Ich war erstaunt; ich fühlte mich herrlich schmerzfrei.“
Duda schwamm nicht nur wie empfohlen jeden zweiten Tag, sondern jeden – und das mehr als ein Jahr lang. Heute sagt sie, sie habe so viel Energie und so wenig Schmerzen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Tatsächlich schwimmt sie jetzt sechs bis acht Kilometer pro Woche und geht jeden Tag mindestens sechs Kilometer ohne Mobilitätshilfen.
Viele gesundheitliche Vorteile
Das Training im Wasser bietet neben der Verbesserung der Fitness viele besondere Vorzüge: Durch den Auftrieb des Wassers werden die Auswirkungen der Schwerkraft minimiert. Das schont die Gelenke und macht das Training im Wasser zu einer hervorragenden Wahl für Menschen mit Arthritis – und für die, die ihr vorbeugen wollen. Beim Schwimmen werden die meisten der wichtigsten Muskelgruppen beansprucht, darunter die der Beine, des Oberkörpers und der Körpermitte. Die Kombination aus Dehnung, Krafttraining sowie aerobem Workout hilft sogar, die Knochen zu stärken. Im Wasser ist es zwar nicht so heiß und schweißtreibend wie beim Training an Land, aber Schwimmen und andere aerobe Übungen im Wasser erhöhen dennoch den Stoffwechsel, verbrennen Kalorien und helfen beim Abnehmen.
Schwimmen und Wassergymnastik bringen das Herz in Schwung, ohne den Körper so stark zu belasten wie andere aerobe Aktivitäten. Regelmäßiges Training kann helfen, den Blutdruck zu senken und steife Arterien zu entspannen, was das Risiko von Herzerkrankungen und Schlaganfällen verringert. Durch Schwimmen verbessern sich Gleichgewicht und Koordination. Eine australische Studie verglich Schwimmen mit anderen Sportarten, darunter Gymnastik und Training auf dem Laufband. Sie kam zu dem Ergebnis, dass nur Schwimmen Stürzen vorbeugt. Das Eintauchen ins Wasser fühlt sich gut an und weckt manchmal glückliche Kindheitserinnerungen an frühere Sommer. Wie bei Aerobic-Übungen werden auch beim Schwimmen, Gehen im Pool und Wassergymnastik Endorphine im Gehirn freigesetzt. Der zusätzliche Schub dieser Hormone hilft, Angstzustände, Depressionen und Stress zu bekämpfen.