Gesundheit

Autor: Reader's Digest Book

Wie der Computer Gedanken erkennen lernte

Dass unter unserer Schädeldecke ständig elektrische Signale entstehen und messbar sind, entdeckte bereits der Forscher Bernd Berger 1929, der als Erfinder des Elektroenzephalogramms gilt. 

EEG-Sensoren auf dem Kopf einer jungen Patientin zeichnen ihre Hirnströme auf. Sie sitzt in einer Arztpraxis.

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©iStockphoto.com / Vladislav Stepanov

Wie damals lassen sich per auf den Kopf geklebter Elektroden Hirnströme aufzeichnen und zum Beispiel zur Diagnostik verschiedener Hirnerkrankungen nutzen. Eine Kommunikation zwischen einem Gehirn mit seinen elektrischen Signalen und einem Computer ermöglichte erstmals 1973 Jaques J. Vidal. Er prägte den Begriff „Brain Computer Interface“ und hatte bereits die Idee, mithilfe dieser Technik beispielsweise Prothesen bewegen zu können. Bis zu den heute möglichen Optionen war es ein langer Weg: Ziel ist es, mittels BCI vollständig Gelähmten die Möglichkeit zu geben, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren oder Menschen mit gelähmten Armen oder Beinen beweglicher zu machen. 

Zusätzlich zu diesen medizinischen Möglichkeiten lässt sich die Technologie auch zur Erhöhung der Sicherheit, Monitoring der Aufmerksamkeit, Verbesserung der Konzentration und anderem mehr einsetzen. Menschliche Gehirne mit Rechner- Software zu verbinden, übt auf zahlreiche Forschergruppen einen anhaltenden Reiz aus – regelmäßig werden neue Studien dazu publiziert. Neben der immer genaueren Ableitung der Hirnsignale werden auch Auswertung und Weiterverarbeitung durch die Software immer weiter verbessert. Schließlich sind die Signale eines Hirns nie genau gleich – auch nicht bei ein und demselben Gedanken eines bestimmten Menschen.