Körper und Psyche

Autor: Reader‘s Digest Book

Das Überbein - ein häufiges Leiden

Kleine, harte „Knoten“ am Handgelenk wurden früher als Bibelzyste, heute als Ganglion oder Überbein bezeichnet. Was dagegen hilft.

© istockfoto.com / Stanislav Sablin

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Sie können an jedem Gelenk entstehen. Die kleinen Knoten sind keine Verknöcherungen, sondern eine Ausstülpung der weichen Gelenkhäute, in denen sich Gelenkflüssigkeit ansammelt. Ein Ganglion ist über einen Stiel mit dem Gelenk verbunden, durch den Gelenkflüssigkeit in die Ausstülpung fließt. Meist ist ein Ganglion harmlos und in etwa der Hälfte der Fälle verschwindet es von allein wieder. Doch bei einigen Personen bleibt das Überbein bestehen und führt im Laufe der Zeit zu erheblichen Schmerzen, denn es kann auf Nerven oder Blutgefäße drücken. Dann ist eine Behandlung notwendig. „Vor einer Operation sollte man aber mindestens drei Monate, besser noch sechs Monate warten, ob das Ganglion nicht doch von allein verschwindet“, erklärt Bernhard Rozée, Chefarzt für Handchirurgie der Hessing-Kliniken in Augsburg.

Von der früher eingesetzten „Bibel- oder Hammer-Therapie“ ist dringend abzuraten: Ein kräftiger Schlag auf das Ganglion wird es nicht dauerhaft verschwinden lassen und kann zu Verletzungen führen. Möglich ist dagegen eine Punktion, bei der mit einer Hohlnadel ins Ganglion gestochen und die Flüssigkeit herausgesaugt wird. Anschließend kann Kortison in den Hohlraum gespritzt werden, was die erneute Bildung des Ganglions verhindern soll. Oftmals tritt das Überbein jedoch wieder auf. Die chirurgische Entfernung eines Ganglions hat die besten Chancen für ein dauerhaftes Entfernen eines Ganglions. Dabei erfolgt die Operation mit einer örtlichen Betäubung. Bei einer Operation kommt bei ca. 10 – 12 % der Patienten das Ganglion wieder. Der Eingriff ist für den Patienten meist harmlos. Allerdings muss das Handgelenk noch für mehrere Wochen geschont werden, so dass der Patient während dieser Zeit seine Hand nicht normal nutzen kann.