Reise

Autor: Marlis Heinz

Im Tal der Schlösser

Wohlhabende Unternehmer und romantiksuchende Adelige bauten im Hirschberger Tal im heutigen Polen Schloss neben Schloss.

Schloss Ksiaz in Schlesien
Prachtvoll: Fürstenstein (poln. Zamek Książ) ist das größte Schloss Schlesiens.

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©iStockphoto.com / Patryk_Kosmider

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Ein Brunnen plätschert im Schlosshof. Der Kiesweg lädt zum Spaziergang in den Park ein. Riesige Bäume werfen Schatten auf die Wiesen: Stieleichen, Lärchen, Zirbelkiefern … Von einem steinernen Brückchen aus öffnet sich der Blick über den Teich, in dem sich der zum Schwimmbad umgebaute Speicher und die Galerie, einst der Kuhstall, spiegeln. Falls sich trotz des kühlen Wetters Gäste auf die Terrasse von Schloss Stonsdorf (polnisch: Staniszów) wagen, breitet die Kell­nerin weiße Tischtücher aus. Der Ausblick von hier ist der schönste des ganzen Anwesens: In der Ferne schwebt die Schneekoppe (poln. Śnieżka), der Gipfel des Riesengebirges (poln. Karkonosze). Damit das immer so bleibt, schuf der berühmte Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts Peter Joseph Lenné bei seinen Planungen eine Sichtachse. Auch der aktuelle Schlossinhaber Wacław Dzida weiß um den Zauber dieser Perspektive und ließ 200 Jahre nach Lenné die inzwischen gewucherten Bäume wieder fällen. 

Fast überall im Hirschberger Tal – benannt nach der Stadt Hirschberg (poln. Jelenia Góra) ganz im Südwesten Polens – lohnt es sich, nach der Schneekoppe Ausschau zu halten. Oder nach den anderen Bergkuppen rings um den Talkessel: Im Westen begrenzt das Isergebirge (poln. Góry Izerskie) den Landstrich, im Osten und Nordosten der Landeshuter Kamm (poln. Rudawy Janowickie). Im Schutz dieser Umarmung gedeiht eine liebliche Landschaft. Den Gebirgen entspringende Bäche vereinen sich zu Flüssen, die breite Täler durchfließen und vielerorts zu Teichen oder Seen gestaut wurden. 
Wie in dieser Region eine Schlösserlandschaft gedieh, beschreibt Gästeführer Emil Mendyk so: „Ein paar Burgen entstanden schon im Mittelalter mit dem Bergbau (...)

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