Spielen und Lachen

Autor: Emily Goodman

13 amüsante Fakten über Brettspiele

Gewusst? Monopoly war in kommunistischen Ländern verboten, eine Spielfigur von Cluedo heißt in Chile „Chefsalat“ und der Monopoly-Weltmeister erhält 20.580 US-Dollar Bargeld, soviel wie in einem Monopoly-Spiel als Spielgeld enthalten ist. Das und noch viel mehr, erfahren Sie hier.
Eine gut gelaunte, lachende Gruppe von vier Leuten spielt das Brettspiel Mensch ärgere dich nicht.

©

©istockfoto.com / vladans
  1. Menschen spielen bereits seit Jahrtausenden Brettspiele – heute teilweise dieselben wie damals. Schach, Dame, Backgammon und Go beispielsweise haben ihre Ursprünge in der Antike. König Tut wurde mit mehreren Sätzen eines ägyptischen Spiels namens Senet begraben. Hunderte griechische Tonscherben zeigen Ajax und Achilles, die über ein Brett gebeugt spielen. Und das Volk der Ashanti in Ghana soll ein Brettspiel namens Wari entwickelt haben, das dem Bohnenspiel ähnelt.

 

  1. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurden Brettspiele kommerziell vermarktet. Das erste, Mansion of Happiness, wurde 1800 in England veröffentlicht. Die „Mansion“ (Villa) war der Himmel, die Spieler wetteiferten darum, dorthin zu gelangen. Jahrzehnte später überarbeitete der US-Amerikaner Milton Bradley das Spiel und nannte es The Checkered Game of Life (Spiel des Lebens).

 

  1. Parcheesi hat seine Wurzeln in Indien, wo es Pachisi genannt wurde – nach dem Hindi-Wort für 25, dem höchstmöglichen Ergebnis eines Wurfs. Während der Name in den USA einfach abgewandelt wurde, beschlossen die Briten, es Ludo zu nennen, lateinisch für „ich spiele“. Als Anthony E. Pratt 1943 ein Krimi-Brettspiel entwickelte, nannte er es Cluedo, in Anlehnung an Ludo. In manchen Ländern heißt das Spiel allerdings nur Clue (englisch für „Spur“ oder „Hinweis“).

 

  1. Die Spielfiguren von Cluedo beziehungsweise Clue sind nicht überall dieselben. So hieß Professor Plum in Spanien ursprünglich Dr. Orange und Mr Green wird in Chile übersetzt „Chefsalat“ genannt. Mrs Peacock heißt in Brasilien Mrs Purple, in Frankreich hingegen Mrs Periwinkle. Und in der Schweiz kommt an ihrer Stelle Captain Blue zum Einsatz.

 

  1. Brettspiele inspirieren gelegentlich die Autoren von Filmdrehbüchern. Es gibt beispielsweise den Krimi Clue von 1985, den Actionfilm Battleship von 2012 und den Fantasyfilm Dungeons & Dragons: Honour Among Thieves von 2023.

 

  1. Ein Brettspiel wurde in eine TV-Serie verwandelt, obwohl sein Schöpfer ein berühmter französischer Filmemacher war. Albert Lamorisse, der 1956 den mit einem Oscar ausgezeichneten Film Der rote Ballon schrieb und inszenierte, entwickelte auch das Brettspiel La Conquête du Monde (Eroberung der Welt). Parker Brothers, ein US-amerikanischer Spielehersteller, führte es bald darauf in den USA ein und benannte es in Risk (Risiko) um.

 

  1. Ein anderer Spieleerfinder, Alfred Butts, nannte seine Kreation zunächst Lexiko, dann Criss Cross Words, bevor er sich für Scrabble (englisch für „herumsuchen“) entschied. Das äußerst beliebte Spiel ist in 29 Sprachen übersetzt worden, weltweit wurden bereits mehr als 150 Millionen Sets verkauft.

 

  1. Bei einer Partie Scrabble kamen die beiden Kanadier Chris Haney und Scott Abbott auf die Idee zu ihrem Spiel Trivial Pursuit. Dessen Erfolg war der Auslöser für einen jahrelangen Rechtsstreit mit einem US-amerikanischen Enzyklopädisten, der behauptete, Haney habe aus seinen Büchern geklaut – was Haney auch bereitwillig zugab. Am Ende wiesen die Gerichte die Klage allerdings ab. In den 1980er-Jahren verdrängte Trivial Pursuit sogar Monopoly als meistverkauftes Brettspiel und erzielte allein im Jahr 1984 einen Umsatz von 800 Millionen US-Dollar (etwa 750 Millionen Euro).

 

  1. Brettspiele sind nicht nur ein schöner Zeitvertreib, bei Profis geht es um echtes Geld. Der Gewinner des Weltschachturniers erhält bis zu 60 Prozent des Preisgeldes von zwei Millionen Euro. Auch der Monopoly-Weltmeister nimmt Bargeld mit nach Hause: 20 580 US-Dollar – exakt den Betrag, der in Form von Spielgeld in der Schachtel enthalten ist.

 

  1. Der US-Amerikaner Charles Darrow, der Monopoly in den 1930er-Jahren an Parker Brothers verkaufte, wird häufig als Erfinder des Spiels bezeichnet. Aber es war seine Landsmännin Elizabeth Magie Phillips, die Jahrzehnte zuvor ein Patent für The Landlord’s Game erhielt. Die Spieler kauften darin Grundstücke oder zahlten Miete und landeten gelegentlich im Gefängnis. Ironischerweise wollte Phillips mit diesem Spiel aufzeigen, wie schädlich es ist, Reichtum anzuhäufen, indem man andere in den Ruin treibt.

 

  1. Monopoly war in kommunistischen Ländern wie Kuba und China lange Zeit verboten. Eine besondere Rolle spielte es jedoch während des Zweiten Weltkriegs. Da es Kriegsgefangenen in Deutschland erlaubt war, sich mit Brettspielen die Zeit zu vertreiben, ließen ihnen US-Soldaten Monopoly-Sets zukommen, in denen sich Landkarten, Kompasse und echtes Geld befanden. Das sollte den Gefangenen helfen, erfolgreich zu flüchten.

 

  1. Die Idee für den Kinderspielklassiker Candy Land stammt von Eleanor Abbott, einer US-amerikanischen Polio-Patientin, die 1949 ein Spiel für Kinder entwickeln wollte, die sich in Quarantäne befanden. Krankheiten haben schon oft als Inspiration für Spiele gedient. In einer Smartphone-App zum Beispiel, die auch zu einem Brettspiel namens Plague (Englisch für „Pest“ oder „Seuche“) umgewandelt wurde, schlüpfen die Spieler in die Rolle von tödlichen Krankheiten, die versuchen, sich weltweit auszubreiten. Im Gegensatz dazu sollen die Spieler in dem Brettspiel Pandemie die Ausbreitung von Krankheiten verhindern und Heilmittel finden.

 

  1. Jedes Jahr werden Tausende von neuen Spielen veröffentlicht. Als Orientierung für Käufer hat sich die Auszeichnung „Spiel des Jahres“ bewährt. Jeden Sommer wird diese von einer Jury aus Spielekritikern vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören beispielsweise Die Siedler von Catan, Dominion und Zug um Zug.