Spielen und Lachen

Autor: Karin Schätzle

Quiz: Arbeiterrechte und 1. Mai

Viele Arbeiterrechte sind hart erkämpft. 10 Fragen anlässlich des 1. Mai, dem Tag der Arbeit. Seinen Ursprung hat er in den USA, wo am 1. Mai 1886 rund 400.000 Arbeiter in mehreren Städten streikten und die Einführung eines Acht-Stunden-Tags forderten.

Kalenderblatt 1. Mai

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©istockfoto.com / Stadtratte

1.  Die Arbeiterbewegung formierte sich im Gefolge der industriellen Revolution. Sie setzte – und setzt – sich für die Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lage der arbeitenden Bevölkerung ein. Der 1. Mai als Tag der Arbeit hat seinen Ursprung in den USA. Wofür streikten 1886 dort an jenem Tag etwa 400000 Beschäftigte aus 11000 Betrieben? Für ...

  1. den Achtstundentag
  2. einen Mindestlohn von einem Dollar
  3. Lohnfortzahlung bei Krankheit

Lösung: Die Arbeiter streikten damals für eine Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf acht Stunden.

 

 

2.  Am 28. September 1864 wurde in London die International Working Men’s Association ins Leben gerufen. Die Gründer dieser Inter­nationalen Arbeiterassoziation waren sich allerdings nicht einig über die angestrebten Ziele und die Mittel, um diese zu erreichen. Der Russe Michail Bakunin führte eine Fraktion an. Was propagierten er und seine Mitstreiter?

  1. die Anarchie
  2. den Kommunismus
  3. eine Reform des Kapitalismus

Lösung: die Anarchie - Michail Bakunin propagierte den Anarchismus, lehnte also politische Kontrolle, Zentralisierung und Unterordnung unter Autoritäten ab.

 

 

3.  Die von Karl Marx formulierten Ideen spielten nicht nur im 19. Jahrhundert eine große Rolle in der Arbeiterbewegung. Eigene Erfahrungen als Arbeiter konnte Marx, der aus einer bürgerlichen Familie stammte, allerdings nicht vorweisen. Was war er von Beruf?

  1. Apotheker
  2. Botaniker
  3. Jurist

Lösung: Marx studierte Rechtswissenschaften. Seine Familie brachte er allerdings nicht als Jurist, sondern als Autor und Herausgeber mehr schlecht als recht durch. Eine Erbschaft seiner Frau linderte die finanzielle Not für einige Zeit. Später unterstützte Friedrich Engels die Familie.

  

 

4.  Der französische Sozialreformer Pierre-Joseph Proudhon, einer der Gegenspieler von Marx in der Internationalen Arbeiterassoziation, wuchs hingegen in Armut auf. Welchen Satz hat er geprägt?

  1. Eigentum ist Diebstahl.
  2. Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!
  3. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Lösung: Den berühmten Satz „Eigentum ist Diebstahl“ formulierte Proudhon in seiner Schrift Was ist das Eigentum?, die 1840 erschien und ihn bekannt machte.

 

 

5.  Elektriker, Gewerkschafter, Friedensnobelpreisträger, Staatspräsident: Lech Walesa führte 1980 Streikende in Danzig, Polen, an. Arbeiter und Bürger im ganz Land solidarisierten sich – der Beginn einer Bürgerbewegung, die das Ende der kommunistischen Herrschaft im Land einläutete. Was wurde damals in Danzig bestreikt?

  1. das Sikorski-Stahlwerk
  2. die Lenin-Werft
  3. die Ursus-Maschinenwerke

Lösung: Lech Walesa führte Streikende auf der Danziger Lenin-Werft an. Von 1990 bis 1995 war er Staatspräsident Polens. Im Jahr 2000 kandidierte er erneut, konnte aber kaum Stimmen erringen.

 

 

6.  Die Mexikanerin Maya kommt illegal zum Arbeiten in die USA. Als Putzkraft erhält sie, wie ihre Kolleginnen und Kollegen, nur einen Hungerlohn, denn der Arbeitgeber hält sich nicht an den Tarif. Gewerkschafter Sam kämpft an Mayas Seite für bessere Bedingungen. Welcher Oscar-Preisträger spielt ihn in dem vom britischen Regisseur Ken Loach inszenierten Film Bread and Roses?

  1. Adrien Brody
  2. Gary Oldman
  3. Denzel Washington

Lösung: Der US-amerikanische Schauspieler Adrien Brody spielt den Gewerkschafter Sam Shapiro, der sich im Lauf der Handlung in Maya verliebt. Ken Loach verzichtet auf ein Happy End: Die Polizei greift Maya auf, was ihre Abschiebung zur Folge hat.

 

 

7.  Als im amerikanischen Sezessionskrieg die Unionstruppen die Ausfuhr von Baumwolle aus den Südstaaten blockierten, schlossen in Großbritannien Spinnereien mangels Rohstoff ihre Tore. Massenentlassungen, Armut und Hunger waren die Folge. In dieser Situation kamen 1862 Arbeiter in Manchester zusammen und schrieben an US-Präsident Abraham Lincoln. Sie forderten ihn auf …

  1. die Blockade zu beenden.
  2. die Blockade fortzuführen.
  3. ihre Lohnverluste zu ersetzen.

Lösung: Die britischen Arbeiter forderten Abraham Lincoln auf, die Blockade fortzusetzen, den Krieg zu gewinnen und so die Sklaverei zu beenden. 

 

 

8.  Am 30. Oktober 2022 wählten die Brasilianer Luiz Inácio Lula da Silva zum dritten Mal ins Präsidentenamt. Nach Ende seiner zweiten Amtszeit durfte der ehemalige Arbeiterführer bei den Wahlen 2010 kein drittes Mal in Folge kandidieren. In den Jahren danach wurde Lula da Silva strafrechtlich verfolgt. Welche Straftat wurde ihm vor­geworfen?

  1. Hochverrat
  2. Körperverletzung
  3. Korruption

Lösung: Wegen Korruption wurde Lula da Silva zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Prozesse gegen ihn wurden von Weggefährten und vielen ausländischen Beobachtern als politisch motiviert kritisiert. 2021 hob das Oberste Gericht alle Urteile gegen ihn auf.

 

 

9. Der Einsatz für die Arbeiterschaft fordert mitunter einen hohen Preis. Wer wurde wegen ihres Eintretens für deren Rechte und ihrer politischen Arbeit ermordet?

  1. Rosa Luxemburg
  2. Rigoberta Menchu
  3. Emmeline Pankhurst

Lösung: Rosa Luxemburg wurde am 15. Januar 1919 in Berlin ermordet. Nur rund zwei Wochen zuvor gehörte sie zu den Mitbegründerinnen der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Ihre Mörder waren Mitglieder monarchistisch und nationalistisch gesinnter Freikorps.

 

  

10.  Unter Mao Zedong setzte China 1958 zum „Großen Sprung“ an, der die Industrialisierung des Landes in Rekordgeschwindigkeit vorantreiben sollte. Er endete in einer verheerenden Hungersnot, weil nicht genug Lebensmittel erzeugt wurden. Damals wie heute zogen Millionen Menschen vom Land in die industriellen Zentren. Mao versuchte, diese Migration zu regulieren, indem er die …

  1. Ein-Kind-Politik einführte.
  2. Landarbeiter von der Steuer befreite.
  3. Wohnsitzfreiheit abschaffte.

Lösung: Mao führte 1958 das so­genannte Hukou-System ein. Jeder chinesische Bürger besitzt einen Binnenpass, der Wohnsitz kann nicht frei gewählt werden. Für Wander­arbeiter, in China Mingong genannt, bedeutet dies, dass sie ihre Familien nur begrenzt nachholen können. Denn in der Regel haben ihre Kinder keinen Anspruch auf den Besuch einer staatlichen Schule am neuen Wohnort.