Wissen und Tipps

Autor: Samantha Rideout

13 spannende Fakten über Feuerwerk

Wer hat das Feuerwerk erfunden, wo gingen versehentlich 7000 Feuerwerks­körper auf einmal los und gibt es umweltfreundliche Feuerwerksknaller?
Silvester-Feuerwekr in gold und rot-lila Farbenpracht

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©istockfoto.com / howtogoto
1. Das Feuerwerk, das Sie beispielsweise zu Silvester oder bei einem Sommerfest bewundern, stammt meist aus China: Etwa 90 Prozent der weltweit verwendeten Feuerwerks­körper werden dort produziert. Der größte Importeur sind die USA; allein das jährliche Feuerwerksbudget für die Vergnügungsparks der Walt Disney Company wird auf rund 50 Millionen US-Dollar geschätzt.


2. Feuerwerkskörper gibt’s schon sehr lange. Die genaue Entstehungsgeschichte ist zwar nicht bekannt, aber eine Legende besagt, dass ein Mönch namens Li Tian vor etwa 1400 Jahren Feuerwerkskörper herstellte, indem er Schießpulver in hohle Bambusrohre füllte, um durch den Knall der Explosionen böse Geister zu verscheuchen.


3. Ein Gemisch aus Schießpulver und brennbaren Stoffen sorgt dafür, dass Feuerwerkskörper Farben und Formen an den Himmel zaubern. Kupfer zum Beispiel brennt hellblau, Strontium leuchtet tiefrot, zusammen ergeben sie Lila. Die Bilder, die sie erzeugen, hängen von der Anordnung dieser Verbin­dungen im Feuerwerks­körper ab. Zu den Publi-kums­lieb­lingen gehören der „Komet“ mit Funkenschweif, die kugel­förmige „Pfingstrose“ und das „Strobo­skop“, das einen Blink­effekt erzeugt.


4. Italiener waren die Ersten, die in den 1830er-Jahren Metalle mischten, um verschiedene Farben zu erzeugen, davor leuchteten alle Feuerwerkskörper orange. Noch relativ neu ist die Möglichkeit, am Himmel Figuren erscheinen zu lassen. Zum ersten Mal waren welche 1991 über Washington zu sehen, als die USA ihre vom zweiten Golfkrieg heimkehrenden Soldaten mit Feuerwerk in Form von violetten Herzen und gelben Schleifen willkommen hießen.


5. Jeden Sommer versammeln sich Weltklasse-Pyrotechniker in Montreal, Kanada, zum größten Feuerwerksfestival der Welt. Rund drei Millionen Zuschauer verfolgen beim L’International des Feux Loto-Québec den Teamwettbewerb. Die Sieger nehmen Trophäen mit nach Hause, die passenderweise „Jupiter“ heißen – nach dem römischen Gott des Himmels und des Donners.


6. Feuerwerk und Musik passen wunderbar zusammen. Georg Friedrich Händel komponierte 1749 die fröhliche Feuerwerksmusik, um das Ende des Österreichischen Erbfolgekriegs zu feiern. Mehr als 150 Jahre später schrieb Claude Debussy sein Klavierstück Feux d’artifice.


7. Nachdem man jahrhundertelang Feuerwerkslunten von Hand anzünden musste, werden seit den 1980er-Jahren elektronische Zündungen genutzt. Damit können die Explosionen präziser gesteuert werden, was die Synchronisation mit der Musik verbessert. Und natürlich ist das auch der Sicherheit zuträglich.


8. Trotzdem läuft nicht immer alles nach Plan. Im Jahr 2012 ging am 4. Juli – dem US-amerikanischen Nationalfeiertag – in San Diego wegen eines Computerfehlers einiges schief. Eine Vorführung, die 18 Minuten dauern sollte, wurde ver­sehentlich auf weniger als eine Mi-
nute verkürzt – die 7000 Feuerwerks­körper gingen fast gleichzeitig hoch.


9. Feiertage, an denen Feuerwerks­körper eine wichtige Rolle spielen, sind Diwali, das hinduistische Lichterfest, und der Guy Fawkes Day in Großbritannien. Dabei wird das Scheitern eines Plans zur Sprengung des Londoner Parlamentsgebäudes im Jahr 1605 gefeiert.


10. Der größte Feuerwerks­körper, der jemals in den Himmel geschossen wurde, war laut Guinness World Records eine 1268 Kilogramm schwere Rakete. Nach dem Start beim Winter­kar­neval 2020 in Steamboat Springs, USA, flog sie mehr als einen Kilometer hoch, bevor sie explodierte.


11. Die Pfeifgeräusche, die manche Feuerwerkskörper erzeugen, sind auf hinzugefügte Metallspäne zurück­zuführen. Die meisten Böller und Raketen ex­plodieren aber mit einem lauten Knall, den viele Menschen – und vor allem Tiere – nicht mögen. Neuere „leise“ Feuerwerkskörper, die auch weniger Energie be­nötigen, um aufzusteigen, werden deshalb immer beliebter.


12. Beim Abbrennen von Feuerwerk werden oft gefährliche Stoffe freigesetzt: Kalium­perchlorat zum Beispiel steht im Verdacht, Schilddrüsenprobleme zu verursachen. Für die Walt Disney Company wurden Feuerwerkskörper entwickelt, die bis zu 65 Prozent weniger Schadstoffe aus­stoßen. In den 1990er-
Jahren hatten sich Anwohner in der Nähe der Vergnügungsparks über den Qualm beschwert.


13. Noch umweltfreundlicher ist der Einsatz von Drohnenschwärmen, die in Formation fliegen und Muster in den Himmel zeichnen. Weiterer Vorteil: Das Risiko, Waldbrände zu entfachen, sinkt. Disneyland Paris setzt bereits auf Drohnen statt Raketen, viele Veranstalter dürften dem Beispiel folgen.