13 spannende Fakten über Tennis
Tennis ist eine der beliebtesten Sportarten weltweit. Spätestens seit Steffi Graf und Boris Becker sind auch die Deutschen Fans des rasanten Ballsports. Doch was macht ihn so besonders?
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Tennisfans auf der ganzen Welt fiebern den Grand-Slam-Turnieren entgegen, den vier wichtigsten Wettkämpfen im Tennis: die Australian Open im Januar, die French Open im Mai, Wimbledon im Juni und die US Open im August. Nur zwei Männer und drei Frauen errangen bisher einen Grand Slam, also einen Sieg in allen vier Turnieren innerhalb eines Kalenderjahres. Die letzte war die deutsche Tennisikone Steffi Graf im Jahr 1988, als sie gerade 19 Jahre alt war.
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Wimbledon ist nicht nur das prestigeträchtigste, sondern auch das älteste Tennisturnier der Welt. Es wurde erstmals 1877 in dem gleichnamigen Londoner Stadtteil ausgetragen und ist für seinen strengen Dresscode bekannt: Mindestens 90 Prozent der getragenen Kleidung müssen weiß sein. 2013 wurde der Schweizer Tennisstar Roger Federer aufgefordert, seine Schuhe zu wechseln. Der Grund: die bunte Sohle. Nach Protesten wurden die Regeln inzwischen ein wenig gelockert: Tennisspielerinnen müssen nun nicht mehr weiße Unterwäsche tragen.
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Der vielleicht beliebteste Mitarbeiter in Wimbledon ist der Wüstenbussard Rufus, der darauf trainiert ist, Tauben zu verjagen. Während des Turniers kreist er jeden Morgen zwischen fünf und neun Uhr über dem Stadion. Sobald die Tauben ihn sehen, ergreifen sie die Flucht.
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Um ein Tennisspiel zu gewinnen, muss man vier Punkte erzielen und dabei einen Vorsprung von zwei Punkten haben. So wird beim Tennis gezählt: Gewinnt man den ersten Punkt, steht es 15:0. Nach dem zweiten Punkt steht es 30:0, nach dem dritten 40:0 – mit dem vierten Punkt ist das Spiel gewonnen. Steht es 40:40, spricht man von einem Einstand oder „Deuce“.
Ein Spiel beginnt bei 0:0, was als „Love“ bezeichnet wird. Woher dieser Name kommt, ist nicht ganz klar. Manche vermuten, er stammt vom französischen l’oeuf (das Ei), da die Form der Null an ein Ei erinnert.
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Apropos Liebe: Das wohl bekannteste Paar in der Tenniswelt sind Andre Agassi und Steffi Graf – beide gewannen mehrere Grand-Slam-Titel und führten lange Zeit die Weltrangliste an. In seiner Autobiografie schreibt Agassi, er sei „wie vom Donner gerührt“ gewesen, als er Steffi Graf zum ersten Mal in einem Interview sah. Die beiden sind seit 2001 verheiratet und haben zwei Kinder.
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Ein weiteres berühmtes, wenn auch nicht romantisches Tennispaar: Billie Jean King und Bobby Riggs. 1973 verfolgten 90 Millionen Menschen ihr Match, das als „Kampf der Geschlechter“ in die Sportgeschichte einging. Vor dem Spiel hatte der ehemalige Profi Riggs sich siegessicher gegeben und versucht, seine Gegnerin einzuschüchtern. Der souveräne Sieg der 29-jährigen King über den 55-jährigen Riggs war ein wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung der Frauen im Sport.
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Serena Williams gilt als die erfolgreichste Tennisspielerin aller Zeiten. Die US-Amerikanerin gewann 23 Grand-Slam-Titel im Einzel und 14 im Doppel mit ihrer Schwester Venus. In den Jahren 2002/2003 sowie 2014/2015 gewann sie alle vier Grand-Slam-Turniere hintereinander – eine Leistung, die als „Serena Slam“ bekannt wurde. Im Gegensatz zu Steffi Graf gelang ihr damit jedoch nur ein „unechter Grand Slam“, da die vier Siege nicht innerhalb eines Kalenderjahres lagen.
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Das längste Tennismatch der Geschichte fand 2010 in der ersten Runde von Wimbledon statt. John Isner und Nicolas Mahut spielten mehr als elf Stunden gegeneinander. Die Partie begann an einem Dienstag und endete am Donnerstag, da sie zweimal wegen Dunkelheit unterbrochen wurde. Am Ende gewann Isner. Am nächsten Tag verlor er jedoch – nach nur einer Stunde.
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Im Profitennis wird per Münzwurf bestimmt, wer im ersten Spiel mit dem Aufschlag beginnt. Im Freizeittennis kann auch der Tennisschläger entscheiden: Meist haben diese an der Oberseite ihres Griffs ein Logo des Herstellers, beispielsweise ein „W“ für Wilson. Ähnlich wie bei „Kopf oder Zahl“ fragt man die Gegnerin oder den Gegner: „W oder M“? Dann stellt man den Schläger mit der runden Seite nach unten auf den Boden und dreht ihn wie einen Kreisel, bis er kippt. Liegt das Logo richtig herum oder auf dem Kopf? Wer richtig getippt hat, darf anfangen.
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Tennis ist ein rasantes Spiel. Direkt nach dem Aufschlag ist die Ballgeschwindigkeit am höchsten: Bei Frauen liegt sie im Schnitt zwischen 160 und 200 km/h, bei Männern zwischen 190 und 210 km/h. Ist der Ball in der Luft, hat man nur eine Viertelsekunde Zeit zu reagieren. Viele Profis stellen sich so weit wie möglich hinter der Grundlinie auf, um die Reaktionszeit um ein paar Millisekunden zu verlängern.
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Eine Epicondylitis – besser bekannt als „Tennisarm“ – ist eine schmerzhafte Sehnen-entzündung an der Außenseite des Ellenbogens. Sie entsteht, wenn dieser Bereich durch wiederholte Bewegungen belastet wird. Ungefähr die Hälfte der Tennisspielenden ist davon betroffen, wobei Amateure häufiger darunter leiden als Profis. Interessanterweise spielen jedoch nur rund 5 Prozent der Menschen mit einem „Tennisarm“ auch tatsächlich Tennis.
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Warum sehen die Verpackungen von Tennisbällen manchmal aus wie Getränkedosen? Bei vielen Turnieren werden Bälle verwendet, die mit einem bestimmten Gas gefüllt sind. Dadurch haben sie eine bessere Sprunghöhe. Die röhrenförmigen Druckbehälter halten den Innendruck aufrecht, sodass die Bälle frisch und sprunghaft bleiben.
Der Nachteil: Nach dem Öffnen verlieren sie allmählich an Druck und müssen nach etwa zwei Wochen ausgetauscht werden. Drucklose Tennisbälle springen zwar nicht ganz so hoch, halten dafür aber länger.
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Egal, welche Qualität, Marke oder Sprungkraft – Tennisbälle sind meist leuchtend gelb. Das war allerdings nicht immer so. Bis 1972 spielte man mit weißen Tennisbällen. Die Wende brachte schließlich die flächendeckende Einführung des Farbfernsehens: Der Internationale Tennisverband er-kannte, dass gelbe Bälle einen stärkeren Kontrast zum Spielfeld bieten und im Fernsehen deutlich besser sichtbar sind als weiße Bälle.





