Wissen und Tipps

Autor: Renée S. Suen

Der Ur-Amerikaner stammt aus Deutschland

Eines der wenigen Schnellgerichte, die man sowohl in Fast-Food- als auch in Sternerestaurants findet, sind Hamburger. Interessanterweise stammt der beliebte Burger aus Deutschland.
Ein Burger mit frischen Zwiebeln und Speck

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©istockfoto.com / RistoArnaudov

Allein die US-Amerikaner essen jedes Jahr rund 50 Milliarden Stück. Aber die sogenannten Burgernomics beschränken sich nicht auf die USA, sondern haben auch eine internationale Dimension: Die Zeitschrift The Economist vergleicht mit ihrem Big-Mac-Index die Kaufkraft der Währungen verschiedener Länder auf der Grundlage des Preises des McDonald’s-Produkts, wobei der Preis in den USA als Basiswert dient. Im Jahr 2022 gab es beispielsweise den teuersten Big Mac in 58 verglichenen Ländern in der Schweiz (6,71 US-Dollar, etwa 6,10 Euro), den billigsten in Venezuela mit 1,76 US-Dollar. Der Preis in den USA: 5,81 US-Dollar.

Die Ursprünge des Hamburg Steak

Sowohl im Römischen als auch im Mongolischen Reich gab es frühe Versionen dessen, was man als Burgerpatty bezeichnet, und ein englisches Kochbuch von 1747 enthielt ein Rezept für Hamburg sausage aus Rinderhackfleisch. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahmen deutsche Auswanderer, die in Hamburg an Bord gingen, „Kuchen“ aus gesalzenem Rindfleisch als Pro­viant für ihre lange Seereise in die Neue Welt mit. Die US-Amerikaner nannten das Gericht erst „Hamburg Steak“, später dann „Hamburger“.

Im Jahr 1885 servierten sowohl „Hamburger Charlie“ Nagreen aus Seymour im US-Bundesstaat Wisconsin als auch die Gebrüder Menches aus (passenderweise) Hamburg in New York: Sandwiches mit Rinderhackfleisch. Louis’ Lunch in New Haven gilt als der älteste Burgerladen der USA, White Castle heißt die erste Hamburger-Schnellrestaurantkette. 1921 gegründet, hat sie heute Filialen in zwölf US-Bundesstaaten. Billy Ingram, der Gründer von White Castle, kam auch als Erster auf die Idee, Hamburger zum Mitnehmen anzubieten. Aber nicht jeder hält Hamburger beim Essen gern in der Hand. Viele Menschen auf der ganzen Welt ziehen es vor, ihre Hamburger mit Messer und Gabel zu essen – es gibt dafür sogar ein spezielles Burgermesser.

Burger in allen Variationen 

Heute lassen sich Burger in allen mög­lichen Varianten genießen. Das Rindfleisch kann beispielsweise durch Geflügel oder Tintenfisch (in Japan sehr beliebt) ersetzt werden. Immer mehr Burgerfreunde verzichten inzwischen ganz auf Fleisch, bei Veggie-Burgern stecken stattdessen Gemüsebratlinge in den Brötchen. Neben den typischen Zutaten wie Essiggurken und Ketchup kommen in Australien auch Spiegeleier, Ananas- oder Kürbisscheiben zum Einsatz. In Belgien und den Niederlanden gibt es den Bicky-Burger mit einem frittierten Patty aus Schweine-, Hühner- und Pferdefleisch. Wenn man bedenkt, dass Burger schon so lange weltweit in aller Munde sind, ist es nicht verwunderlich, dass es so viele Möglichkeiten gibt, den Klassiker zuzubereiten und zu genießen.