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Autor: Samantha Rideout

13 Fakten über Blumen, die Besserwisser lieben

Sie sind wunderschön, duften, werden konserviert, gemalt und verehrt: Blumen. Außerdem ist die Blumen-Industrie ein lukrativer Wirtschaftszweig. Erfahren Sie hier 13 interessante Fakten über die blühenden Schönheiten.

13 Fakten über Blumen, die Besserwisser lieben

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©istockfotos.com / kirin_photo
  1. In der Floriografie (Blumensprache) wird jeder Monat durch eine Blume symbolisiert. Im Mai gibt es das Maiglöckchen und den Weißdorn, die eine Rückkehr zum Glück bedeuten können. Die Tradition, mit Blumen Gefühle auszu­drücken, und die Idee, dass rote Rosen für Liebe stehen, gehen auf Lady Mary Wortley Montagu zurück. Die englische Dichterin lebte im 18. Jahrhundert und war Ehefrau des britischen Botschafters in der Türkei. Das Interesse an der Floriografie wuchs in Europa und führte zu einem 1819 veröffentlichten französischen Buch mit dem Titel Le langage des fleurs (Die Sprache der Blumen) von Charlotte de La Tour.

 

  1. Die Botschaften, die mit Blumen übermittelt wurden, betrafen nicht immer Liebe und Glück: Mit Ringelblumen ließ sich einigen Handbüchern zufolge Verachtung ausdrücken, gelbe Rosen konnten Eifersucht bedeuten. Heute vermarkten Floristen gelbe Rosen oft als Symbol der Freundschaft.

 

  1. Blumen können auch eine religiöse Bedeutung haben. So wird die Osterlilie (Lilium longiflorum) in der Bibel als Symbol für Reinheit und Wiedergeburt erwähnt und oft mit der Auferstehung Jesu Christi in Verbindung gebracht. Die Lotusblume bedeutet für Buddhisten Erleuchtung, weil sie im Schlamm wächst, aber dank ihrer selbstreinigenden Blätter sauber bleibt.

 

  1. Blumen sind ein lukratives Geschäft: Das führende Auktionshaus der Branche, Royal Flora­Holland, verkauft täglich mehr als 20 Millionen Pflanzen. Die Niederlande haben jahrzehntelang den Export dominiert, aber der Markt wächst heute vor allem in Kenia, Äthiopien, Ecuador und Kolumbien. Auf dem internationalen Flughafen in Nairobi, Kenia, gibt es sogar einen eigenen Fracht­bereich für Blumen. In den USA erreichen die Blumenverkäufe zum Muttertag ihren Höhepunkt: US-amerikanische Verbraucher geben jeden Mai etwa 2,6 Milliarden US-Dollar für Blumenarrangements aus. Insgesamt erwirtschaftet die Blumenindustrie weltweit mehr als 30 Milliarden US-Dollar.

 

  1. Damit ein Blumenstrauß länger frisch bleibt, sollten Sie die Stiele schräg abschneiden und die Blumen in frisches Wasser stellen. Um Bakterien in Schach zu halten, zupfen Sie alle Blätter unterhalb der Wasserlinie ab. Sträuße werden oft mit einer Packung Blumendünger geliefert. Sie enthält Zucker für den Nährstoffgehalt, Zitronensäure für einen optimalen pH-Wert und Bleichmittel, um Bakterien zu bekämpfen. Wenn Sie selbst Dünger für Schnittblumen herstellen möchten, verrühren Sie dafür 30 Milliliter Zitronen- oder Limettensaft, 15 Milliliter Zucker und sieben Milliliter Bleichmittel in einem Liter Wasser.

 

  1. Von Schnittblumen haben Sie länger etwas, wenn Sie sie trocknen. Binden Sie eine Schnur um die Stiele und hängen Sie sie kopfüber an einem dunklen und trockenen Ort auf, zum Beispiel im Schrank oder in der Abstellkammer. Sie können sie auch zwischen die Seiten eines Buchs pressen oder zwischen Wachs­papier bügeln. Das Trocknen an der Luft eignet sich am besten für kleinere Blumen. Bei großen, runden Blüten erzielt man die besten Ergebnisse, wenn man sie mit Kieselgelkristallen bedeckt.

 

  1. Blumen sehen schön aus und duften herrlich, denn sie müssen Vögel und Bienen anlocken. Diese tragen den Pollen von den Staubblättern (dem männlichen Teil der Blüte) zu den Fruchtblättern im Stempel (dem weiblichen Teil der Blüte), damit sich Samen entwickeln können. Manche Blüten haben nur Stempel, manche nur Staubgefäße und manche beides. Heißt das, dass sich manche Pflanzen selbst bestäuben? Ja!

 

  1. Bestimmte Blumen sind auf den Wind angewiesen, um ihre Pollen zu verbreiten, was für Allergiker ungünstig ist. Etwa 12 Prozent der Menschen in Deutschland greifen zu Taschentüchern, wenn im Spätsommer und Frühherbst die stacheligen Blüten der Ambrosia erscheinen. Insgesamt wird in Europa bei 15 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens eine allergische Rhinitis (Heuschnupfen) diagnostiziert, die durch Pollenallergene verursacht wird. Im Mittelmeerraum werden bis zu 30 Prozent der Allergien durch Parietaria (Glaskräuter) ver­ursacht, von denen eine Art als „Asthma-Kraut“ bezeichnet wird.

 

  1. Dank des verführerischen Dufts vieler Blumen ist es nicht ver­wunderlich, dass ihre Aromen in Flaschen abgefüllt werden. Im 19. Jahrhundert wurden Parfums oft aus dem Duft einer einzigen Blume gewonnen, aber mit fortschreitender Entwicklung wurden die Duftprofile viel komplexer und setzten sich aus verschiedenen natürlichen und synthetischen Chemikalien zusammen. Chanel No. 5, von dem Coco Chanel verlangte, dass es die Trägerin „wie eine Frau und nicht wie eine Rose“ riechen lassen sollte, enthält in jedem 30-Milliliter-Flakon das konzentrierte Öl von etwa zwölf Rosen und 1000 Jasminblüten.

 

  1. Überall auf der Welt gibt es Blumenfestivals, an denen sich die Liebhaber erfreuen können, von der lebhaften Rosen­parade in Kalifornien, USA, bis zum Tulpen­festival in Ottawa, Kanada. Eine weitere beliebte Veranstaltung ist der Bloemencorso Bollenstreek, der in den Niederlanden stattfindet. Bei diesem Blumenkorso feiern mehr als eine Million Menschen den Frühling. Das Hauptereignis ist ein 42 Kilometer langer Umzug mit Blumen­gebilden aus Hyazinthen, Narzissen und – natürlich – Tulpen.

 

  1. Blumen sind ein beliebtes Motiv für Künstler. Zu den ikonischen Beispielen gehören Monets Seerosen und der Flower Thrower von Banksy an einer Wand bei Jerusalem. Es zeigt einen Ran­dalierer, der keine Steine, sondern einen Blumenstrauß werfen zu wollen scheint. Andy Warhols Blumen hingegen zeigt Hibiskus in einem fast psychedelischen Look. Nicht zu vergessen Van Goghs Sonnenblumen, die kürzlich Schlagzeilen machten, weil Aktivisten sie mit Tomatensuppe bewarfen, um gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe zu protestieren.

 

  1. Im Jahr 2012 pflanzte der US-amerikanische Astronaut Don Pettit auf der Internationalen Raumstation ein paar Samen in Plastiktüten und ließ sie im Weltraum wachsen. Das Ergebnis: Eine gelbe Zucchiniblüte und eine schiefe Sonnenblume waren die ersten Pflanzen, die in einer Umlaufbahn etwa 320 bis 430 Kilometer von der Erdoberfläche entfernt blühten.

 

  1. Blumen spielen in vielen Situationen des Lebens schon immer eine Rolle. Die Verwendung von Blumen zu Ehren der Toten beispielsweise ist nicht neu. Auf dem Berg Karmel in Israel entdeckten Archäologen Skelette, die vor etwa 13 000 Jahren auf ein Blumenbett gelegt worden waren. Die Verstorbenen lagen auf einer Schlammschicht begraben, in der Abdrücke von Salbei und Feigen­kräutern er­halten waren.